2024-03-28T15:56:44.387Z

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Hat viel zu erzählen: Adrian Alipour, Trainer des TSV Steinbach, mit dem für einen Sketch verkleideten Roland Kring. 	Foto: Nick Fingerhut
Hat viel zu erzählen: Adrian Alipour, Trainer des TSV Steinbach, mit dem für einen Sketch verkleideten Roland Kring. Foto: Nick Fingerhut

Hohe Regale, noch höhere Ziele

REGIONALLIGA SÜDWEST: +++ Beim Sponsorenempfang des TSV Steinbach Haiger kommen 100 geladene Gäste voll auf ihre Kosten +++

Haiger. Am Samstag waren sie trotz ihres „besten Auswärtsspiels seit Jahren“, so der neue Geschäftsführer für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit, Arne Wohlfarth, noch beim 1. FC Saarbrücken mit 0:2 baden gegangen, am Dienstagabend indes fiel ihr Sponsorenabend förmlich ins Wasser. Was der guten Stimmung rund um die schmucke Villa Busch trotz strömenden Regens aber keinen Abbruch tat.

„Ich habe zwar hinter die Niederlage noch immer keinen Haken setzen können“, berichtete Trainer Adrian Alipour den rund 100 geladenen Gästen. „Aber ich verspreche euch, dass wir künftig unsere Chancen reinmachen werden.“ Am besten schon an diesem Freitag (19 Uhr) im Heimspiel gegen den mit zwei Siegen überraschend gut gestarteten Aufsteiger FC Bayern Alzenau, den Alipour als eine Mannschaft bezeichnet, „die Respekt verdient.“ Dennoch wolle sein Team „voll auf Sieg spielen“ und die Fans derart begeistern, dass sie wiederkommen, „am besten noch in Begleitung.“ Dass vier Tage später schon das Mittelhessen-Derby beim FC Gießen (Dienstag, 18 Uhr) auf den TSV Steinbach Haiger wartet, interessiert den 40-jährigen Übungsleiter nach eigener Aussage „noch überhaupt nicht.“ Obwohl er sich schließlich entlocken ließ: „Derbys spielt man nicht, Derbys gewinnt man.“ Der Applaus der Geldgeber, die es sich bei Steaks, Bratwürsten, Lachs, Baked Beans und Kartoffelsalat gutergehen ließen, war dem ehemaligen Coach des Wuppertaler SV sicher.

Auch die Lacher hatte Alipour auf seiner Seite. Als Hauptsponsor Roland Kring und Vorstandsmitglied Andreas Engel drei kurze Sketche auf Steinbacher Platt zum Besten gaben und damit testen wollten, ob sich ihr neuer Coach im Stadtteil Dillbrecht schon eingelebt habe, verstand dieser kaum etwas. Was nicht nur damit zu tun hat, dass er in Dortmund aufgewachsen ist. Das „rollende R“ aus dem nördlichen Lahn-Dill-Kreis bereitet auch anderen Mittelhessen Probleme ...

Alipours zwölf Neuzugänge, bis auf den noch immer verletzten Tino Bradara (SSV Ulm) vollzählig angetreten, strahlten – ähnlich wie ihr Coach – viel Selbstbewusstsein aus. Und dies nicht nur beim Aufbau zweier hoher Regale, was sich Arne Wohlfarth und sein Geschäftsführer-Kollege Matthias Georg am Samstag auf der Heimfahrt aus dem Saarland als Wettstreit ausgedacht hatten.

„Vielleicht treffen wir ja im kommenden Jahr aufeinander“, dachte beispielsweise der Ex-Offenbacher Benjamin Kirchhoff schon an die 3. Liga und ein eventuelles Duell mit seinem beim KFC Uerdingen aktiven Bruder, Innenverteidiger und Ex-Bayern-München-Profi Jan.

„Mit unserer Mannschaft ist vieles möglich. Wir brauchen uns vor keinem Gegner zu verstecken und haben in Saarbrücken gezeigt, dass wir auch die Top-Teams der Liga beherrschen können“, lehnte sich der von Carl Zeiss Jena gekommene Sören Eismann recht weit aus dem Fenster. Unwissend, dass hehre Ziele am Haarwasen nicht immer mit der Realität auf dem Rasen zusammenpassen. Was sie beim TSV, der nach der letzten Winterpause noch von Rang drei bis auf acht durchgereicht worden war, nicht vergessen haben.



Ein Fan von Nico Herzig

Ein wenig schüchtern präsentierte sich bei der Vorstellung der Neuerwerbungen Jannik Mause, der im Sommer vom Liga-Rivalen FSV Mainz 05 II den Weg auf den Haarwasen gefunden hatte- Der 20-Jährige outete sich auf Nachfrage schließlich als Fan von Alemannia Aachen. Beim West-Regionalligisten hatte einst auch sein heutiger Kapitän Nico Herzig die Stiefel geschnürt und Mause als Knirps am Tivoli Autogramme gesammelt. „Als ich in Steinbach zugesagt habe, hat mich mein Vater angeschrieben und mir erzählt, dass ich künftig zusammen mit Nico Herzig in einem Team spielen werde. Ich wusste überhaupt nicht, wo er abgeblieben war“, gab der Angreifer zu, angenehm überrascht und auch ein wenig geehrt gewesen zu sein. (afi)

Aufrufe: 08.8.2019, 10:00 Uhr
Alexander Fischer (WNZ)Autor