2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Saarbrückens Trainer Dirk Lottner hat seit seiner Amtsübernahme noch nie im heimischen Ludwigsparkstadion gespielt. 	Foto: Nick Fingerhut
Saarbrückens Trainer Dirk Lottner hat seit seiner Amtsübernahme noch nie im heimischen Ludwigsparkstadion gespielt. Foto: Nick Fingerhut

Der Wunsch nach einer Heimat

RL SÜDWEST: +++ Der 1. FC Saarbrücken muss gegen den TSV Steinbach Haiger einmal mehr in Völklingen spielen +++

Haiger/Saarbrücken. Dirk Lottner hat einen Wunsch. Einen Wunsch, den er mit vielen Fans des Fußball-Regionalligisten 1. FC Saarbrücken teilt. „Wir möchten bald wieder in den Ludwigspark zurück“, sagt er. Die altehrwürdige Heimspielstätte des Bundesliga-Gründungsmitgliedes wird seit über drei Jahren umgebaut. Wenn der FCS am Samstag (14 Uhr) den TSV Steinbach Haiger empfängt, wird der Ball mal wieder im 14 Kilometer entfernten Hermann-Neuberger-Stadion in Völklingen rollen.

Für Lottner ist das nichts Neues. Als Trainer hat er kein einziges Heimspiel im Ludwigsparkstadion bestritten. Denn als der Ex-Bundesligaprofi des 1. FC Köln im Sommer 2016 seinen Vertrag als Trainer der Saarländer unterschrieb, liefen die Abrissarbeiten der alten Tribünen bereits.

Ursprünglich fasste das Stadion über 35 000 Zuschauer. Nach dem Umbau, der 38 Millionen Euro kosten und im Mai 2020 beendet sein soll, werden es 17 000 sein.

„Der Wunsch ist groß, in unsere Heimstätte zurückzukehren“, sagt Lottner. Auch für die Fans. Im Schnitt pilgerten in den vergangenen drei Spielzeiten nur knapp über 2800 Saarbrücken-Anhänger zu den Heimspielen nach Völklingen. „Das ist für unsere Ansprüche natürlich viel zu wenig“, sagt Lottner. „Das Stadion in Völklingen wird von den Fans nicht so gut angenommen. Es bietet nicht den Komfort, den ein Zuschauer heute erwartet.“ So ganz unwohl scheint sich der FCS im Hermann-Neuberger-Stadion aber doch nicht zu fühlen. In der Saison 2018/19 waren die Saarländer ebenso wie im Jahr zuvor die beste Heimmannschaft.

In der kommenden Spielzeit soll der Umzug in den umgebauten Ludwigspark stattfinden. Und statt Astoria Walldorf, dem FK Pirmasens oder dem SC Freiburg II sollen dann 1860 München, Hansa Rostock und der 1. FC Magdeburg auf der Gästeliste stehen. Saarbrücken möchte in die 3. Liga und wird von allen Seiten hoch gehandelt. „Natürlich wollen wir aufsteigen. Aber ich gehe nicht so weit und sage, der Aufstieg ist Pflicht“, wiegelt Trainer Lottner ab.

„Es gibt in der Liga noch fünf andere Mannschaften, die ebenfalls hoch wollen, aber das nicht so offensiv kommunizieren.“ Der FCS-Coach denkt dabei an die Teams aus Elversberg, Homburg, Ulm oder Offenbach. Und an den TSV Steinbach Haiger. „Sie werden definitiv im oberen Drittel landen“, prognostiziert Lottner.

Steinbach-Trainer Alipour sieht keinen Favoriten

Dementsprechend genau hat der Übungsleiter den kommenden Gegner beobachten lassen. „Sie haben einen guten Mix aus jungen und erfahrenen Spielern. Sie gehen gern ins Pressing. Das wird ein schweres Stück Arbeit für uns“, weiß der 47-Jährige – und fügt hinzu: „Aber wenn wir unsere Leistung abrufen, werden wir das Quäntchen besser sein.“

Für Lottners Trainerkollegen Adrian Alipour gibt es im Hermann-Neuberger-Stadion dagegen keinen Favoriten. „Das ist mir ehrlich gesagt auch egal. Nach einem Spieltag muss man sich darüber keine Gedanken machen, wer Favorit sein könnte. Das ist unsinnig“, sagt der 40-Jährige. „Mir ist es wichtig, dass wir uns für unsere Arbeit belohnen. Nur darum geht es.“

Eine klare Ansage vom Cheftrainer: Nicht verstecken! Durchaus selbstbewusst, denn der TSV hat noch überhaupt kein einziges Pflichtspiel gegen Saarbrücken gewinnen können. „Wir wissen natürlich, was da für eine Mannschaft auf uns zukommt“, ergänzt Alipour. „Saarbrücken ist individuell stark besetzt, kaltschnäuzig in der Chancenverwertung und hat exzellente Einzelspieler. Da müssen wir auf der Hut sein.“

Trotz des klaren 3:0-Auftakterfolges gegen den 1. FSV Mainz 05 II sieht Alipour bei seinem Team noch „viel Luft nach oben“. Aber vielleicht kann seine Mannschaft ja am Samstag einen Schritt nach vorne machen. Gegen Saarbrücken. Im Hermann-Neuberger-Stadion in Völklingen. 14 Kilometer vom Ludwigsparkstadion entfernt.



Vier Steinbacher werden fehlen

Steinbach Haigers Trainer Adrian Alipour muss in Saarbrücken auf vier Spieler verzichten- Neben den Langzeitverletzten Tino Bradara (Probleme am Nerv im Schambereich) und Moritz Göttel (Kreuzbandriss) fällt auch Dennis Wegner (Probleme am Schleimbeutel) weiterhin aus. Nikola Trkulja ist wegen seiner Wette auf DFB-Pokalspiele weiterhin gesperrt.

Bei den Saarländern musste Stürmer Sebastian Jacob, der beim 3:1-Auftaktsieg des FCS in Pirmasens doppelt getroffen hat, unter der Woche pausieren. Sein Einsatz ist fraglich. „Ansonsten haben wir alle Mann an Bord“, verkündet Trainer Dirk Lottner.

Aufrufe: 01.8.2019, 08:00 Uhr
Tobi Manges (Dill-Post / Dill Zeitung)Autor