2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Auf ein Neues: Nico Herzig (l.) und der TSV Steinbach treffen auf den FC Homburg mit dem ehemaligen Haigerer Patrick Dulleck (am Ball). 	Foto: Nick Fingerhut
Auf ein Neues: Nico Herzig (l.) und der TSV Steinbach treffen auf den FC Homburg mit dem ehemaligen Haigerer Patrick Dulleck (am Ball). Foto: Nick Fingerhut

Bald elf Punkte Differenz?

RL SÜDWEST: +++ Mit dem FC Homburg kann der TSV Steinbach einen weiteren Konkurrenten abschütteln +++

Haiger. Als in Leipzig einst Hunderttausende friedlich auf die Straße gingen, SED-Politbüromitglied Günter Schabowski ein wenig verfrüht die Reisefreiheit für DDR-Bürger verkündete und sich schließlich in der Nacht auf den 10. November die Grenzübergänge in Richtung West-Berlin öffneten, lagen zwischen dem TSV Steinbach und dem FC Homburg noch Welten. Genauer gesagt Klassen, viele Klassen. Die einen spielten in der B-, die anderen in der Bundesliga.

30 Jahre später begegnen sich die Kontrahenten weitgehend auf Augenhöhe: Fußball-Regionalliga Südwest, elfter Spieltag, der Zweite empfängt den Sechsten. „Es wird ein ganz großes Match“, verkündet TSV-Trainer Adrian Alipour im Vorfeld.

Denn die Ausgangslage ist klar: Gewinnen die Männer vom Haarwasen an diesem Freitag (19 Uhr) auch das dritte Gipfeltreffen innerhalb von nur 13 Tagen, haben sie zwischen sich und dem Ex-Erstligisten aus dem Saarland einen satten Zwischenraum geschaffen. „Elf Zähler Differenz sind doch besser als fünf“, weißt Alipour auf die Bedeutung der Partie zweier Teams hin, die mittelfristig ihre Zukunft nicht mehr in Liga vier sehen.

„Homburg ist eine Mannschaft, die aus den letzten vier Spielen zehn Punkte geholt hat. Das ist ein herausragender Wert. Sie haben gegen Hoffenheim II gewonnen, was überragend ist. Sie haben gegen Offenbach und Elversberg gesiegt, beide sind absolute Topteams. Der FCH kann also definitiv jeden in dieser Liga schlagen. Da müssen wir auf jeden Fall auf der Hut sein“, so der 40-Jährige, dessen Truppe in den vergangenen sieben Partien nur einen Gegentreffer kassierte und bei zuletzt sieben Erfolgen und einem Remis in acht Spielen in Folge lediglich schlappe zwei Punkte beim torlosen Unentschieden gegen den VfR Aalen liegenließ.

Die Gäste aus dem altehrwürdigen Homburger Waldstadion haben mit dem ehemaligen Steinbacher Patrick Dulleck, dem vergangenes Jahr noch für den FC Gießen auflaufenden Damjan Marceta und Christopher Theisen drei Angreifer in ihren Reihen, die bisher je dreimal getroffen haben.

Der Gegner hat Sorgen in der Abwehr

Die Abwehr indes ist das Sorgenkind von Trainer Jürgen Luginger, sie stand gerade bei der 1:5-Heimspielniederlage gegen den SSV Ulm alles andere als sattelfest. Insgesamt kassierte der FCH bereits 16 Gegentore. Nur die Neulinge Rot-Weiß Koblenz und Bahlinger SC, der FK Pirmasens, die TSG Balingen und der FSV Frankfurt mussten den Ball öfter aus dem eigenen Netz holen.

Die bisherige Bilanz in direkten Duellen führt der TSV Steinbach Haiger an. Vier der sechs Partien gewann der Hessenmeister von 2015. Ein Sieg ging ins Saarland, die jüngste Begegnung am 20. April endete remis. Während der TSV alle Partien in Homburg gewonnen hat, ist die Bilanz in Haiger ausgeglichen. Dies möchten die Platzherren, die bis auf die „üblichen Verdächtigen“ Dennis Wegner, Moritz Göttel und Tino Bradara in Bestbesetzung auflaufen, nun aber zu ihren Gunsten ändern.



Aufrufe: 025.9.2019, 08:00 Uhr
Alexander Fischer (Dill-Post / Dill Zeitung)Autor