2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Sofort alles reingehauen: Steinbachs Neuzugang Kevin Lahn (M.) rettet den Ball artistisch vor dem Aus. Staunende Zuschauer: TSV-Trainer Adrian Alipour (l.) und Bahlingens Ergi Alihoxha (r.). Als Joker bereitet der Außenspieler zwei TSV-Treffer vor. 	Foto: Björn Franz
Sofort alles reingehauen: Steinbachs Neuzugang Kevin Lahn (M.) rettet den Ball artistisch vor dem Aus. Staunende Zuschauer: TSV-Trainer Adrian Alipour (l.) und Bahlingens Ergi Alihoxha (r.). Als Joker bereitet der Außenspieler zwei TSV-Treffer vor. Foto: Björn Franz

Auf »Acker« Ernte eingefahren

RL SÜDWEST: +++ Steinbach Haiger kämpft mit Platzverhältnissen und jubelt spät +++

Bahlingen. Als Steinbachs Außenstürmer Serhat Ilhan im Vorfeld der Partie bei seinem Ex-Club Bahlinger SC von einer BSC-Spielstätte sprach, in dem sich „seit 2015 nicht ganz so viel verändert hat“. dachte er sicherlich nicht an die Platzverhältnisse im Kaiserstuhlstadion. Doch was die Steinbacher Kicker beim Duell in der Fußball-Regionalliga Südwest 20 Kilometer nördlich von Freiburg vorfanden, war mindestens ein Schock. Bei vielen Zweikämpfen flogen den Akteuren kleine grün-braune Rasenstücke um die Ohren. „Ein unfassbarer Kartoffelacker“, nahm TSV-Trainer Adrian Alipour kein Blatt vor den Mund. Doch der Übungsleiter konnte die Bedingungen auf dem löchrigen und holprigen Feld verschmerzen, stand am Ende doch ein 3:1 (0:0)-Erfolg für seine Mannen, die mit dem sechsten Saisonsieg weiter dem Liga-Primus Saarbrücken im Nacken sitzen.

Neuzugang Lahn sticht als Joker sofort

Zu verdanken hat der TSV den Erfolg einem langen Atem, einem zur Hochform auflaufenden Stürmer und einer späten Neuverpflichtung. Denn bis zur 88. Minute sah es beim Stand von 1:1 nach dem zweiten Steinbacher Unentschieden in Folge aus. Dann schlug die Stunde von Kevin Lahn, erst kurz vor Transferschluss vom Ligakonkurrenten SV Elversberg verpflichtet. In der 63. Minute eingewechselt, war der pfeilschnelle 27-Jährige noch frisch, holte sich den Ball an der Mittellinie, ließ auf seinem Weg nach vorne zwei Bahlinger Spieler stehen und bewies dann noch das gute Auge für den Mitspieler. Der hieß in diesem Fall Christopher Kramer und hatte im Sturmzentrum keinerlei Mühe, locker seinen zweiten Treffer im Spiel zum 2:1 zu markieren. „Das war überragend vorgelegt“, lobte Kramer. Anlaufschwierigkeiten bei Lahn absolut Fehlanzeige. „Das Team hat mich in den drei Tagen super aufgenommen, das hat es mir sehr einfach gemacht.“ Einfach sah auch Lahns Sololauf in der fünften Minute der Nachspielzeit aus, als er seine Aktion kopierte, wieder zwei Bahlinger austanzte und dieses Mal den ebenfalls eingewechselten Manuel Hoffmann in der Mitte bediente – 3:1.

„Das war ein absoluter Mentalitätssieg, bei dem wir absoluten Willen gezeigt haben“, war Alipour glücklich über den Erfolg unter erschwerten Rahmenbedingungen. „Die Platzverhältnisse waren unterirdisch. Das war einer der schlechtesten Plätze, auf dem ich jemals gespielt habe. Wir mussten daher etwas einfacher agieren, lieber mit zwei oder drei Kontakten den Ball nach vorne bringen als mit einem“, beschrieb „Mitentscheider“ Lahn die Herangehensweise des TSV. Denn ganz von seinem Offensivkonzept mit gepflegten Kurzpässen wich Alipour nicht ab. „Das war spielerisch top von uns“, lobte der Trainer.

Diese sorgten nach nicht einmal 60 Sekunden in Person von Sechser Johannes Benders satten Schuss aus 22 Metern, den Bahlingens Keeper Dennis Müller gerade noch so aus dem Winkel fischte, eine erste Duftmarke. Der BSC machte es den Steinbachern im Anschluss keineswegs leicht, ging immer wieder früh drauf und deckte den ballführenden Gegenspieler sofort mit zwei Mann. Dennoch bestimmte der TSV die Partie, aber weder Dino Bisanovic (20.) noch Christopher Kramer (24.) vermochten es, Müller in Hälfte eins zu überwinden.

Nach dem Seitenwechsel wurden die Gäste dann belohnt. Zunächst scheiterte Kapitän Benjamin Kirchhoff mit seinem Kopfball noch an der Latte (50.), aber kurz darauf war es dann soweit: Sascha Marquet bediente Kramer, der nach 53 Minuten zur Steinbacher Führung traf. Kurz darauf der Schock, Bahlingen glich durch Santiago Fischer überraschend aus (57.). „Das war ein doofes Gegentor, eher ein Glücksschuss, durch den wir dann noch einmal unter Druck geraten sind“, so Kramer, der aber gemeinsam mit Lahn für das Steinbacher Happy End auf dem Bahlinger „Kartoffelacker“ sorgte.



Aufrufe: 08.9.2019, 19:30 Uhr
Tim Georg (Dill-Post / Dill Zeitung)Autor