Die Funken fliegen
Bislang sind 300 Zuschauer zugelassen, und die erlebten am Samstag ein durchaus intensives Spiel, dem allerdings die Tore fehlten. Die Partie war als „Härtetest“ ausgerufen, und so kam es dann auch. „Wir hatten uns vorgenommen, als Team dagegenzuhalten, das hat gut geklappt“, war Vollmerhausen nach Spielende durchaus zufrieden. Seine Mannschaft wehrte sich resolut gegen ein sehr athletisches Team, das es in die 3. Liga zieht. Der TSV Steinbach jedenfalls war das bislang größte Kaliber der Aachener in dieser Vorbereitung, das war gleich bemerkbar. Das Team aus dem Südwesten schnürte die Gastgeber mit einem aggressiven Pressing ein. Es entwickelte sich ein intensives Spiel, in den Zweikämpfen flogen von der ersten Sekunde an die Funken. Negativer Höhepunkt: Aachens Marco Müller und Steinbachs Christian März prallten mit den Köpfen zusammen. Es folgten Tumulte – alle Hygienevorgaben ignorierend. Die Gäste, die schon in den ersten fünf Minuten verletzungsbedingt doppelt wechseln mussten, waren aufgebracht. Aachens Sportlicher Leiter Thomas Hengen eilte als Friedensengel auf das Spielfeld. Nach längerer Verletzungspause meldete sich März dann trotz Verdachts auf eine Gehirnerschütterung noch für einige Minuten wieder einsatzbereit, Müller sah die Gelbe Karte. Sein Trainer wechselte ihn vorsichtshalber noch vor dem Seitenwechsel aus.
Erst im Laufe der Zeit lösten sich die Hausheren aus der Umklammerung, die Gäste hatten häufiger den Ball. Die Aachener hatten die besseren Gelegenheiten, weil sie ein paar Mal geschickt umschalteten. Ein erster Befreiungsakt gelang Alemannia nach 15 Minuten, Stipe Batarilo und Kai Bösing kombinierten sich über die linke Seite, die Vorlage lenkte Rüter über das Tor. Noch besser war die Gelegenheit für Tarik Kurt. Der Stürmer eilte allein auf das Tor zu, überhastet und unpräzise schloss er aus 16 Metern ab (33.). Kurt ist Aachens nächster Casting-Kandidat. In den letzten Jahren war er die Entdeckung von RW Oberhausen, ist dort aber aussortiert worden. Vollmerhausen will sich einen besseren Eindruck verschaffen, der 22-Jährige trainiert nach viermonatiger Ballpause auch in der kommenden Woche in Aachen.
Der zweite Durchgang ging an die Gäste, die schon weiter in ihrer Vorbereitung sind. Den Aachenern ging ein wenig die Puste aus, sie hatten etwas Glück, denn Eismann (51.), Wegner (58.) und Göttel (65.) vergaben gute Gelegenheiten. Aachens neuer Torwart Joshua Mroß hatte keine Langeweile in seinem ersten Einsatz über 90 Minuten. „Wir haben in der Druckphase nicht viel zugelassen“, urteilte Vollmerhausen später. In den letzten Sekunden des Härtestests wäre sogar noch ein Heimsieg möglich gewesen, im Sekundentakt vergaben Batarilo, Daniel Sopo und dann auch Takashi Uchino (88.).
Aachen: Mroß - Garnier (56. Baum), Heinze, Hackenberg, Uchino - Fiedler - Rüter (87, Arifi), Müller (41. Rakk), Boesing (59. Sopo) - Kurt (76. Nießen), Batarilo