TSV Sielmingen: Zu den Nachbarn geht es künftig mit dem Rad

Geteilte Freude ist doppelte Freude. Dies galt in der zu Ende gegangenen Fußballsaison 2016/17 aus Filderstädter Sicht für zwei Teams, die in den vergangenen Jahren Seite an Seite ihre angepeilte Rückkehr in die Kreisliga A im Bezirk Neckar/Fils regelmäßig knapp verpasst hatten. Nun aber haben sie gemeinsam das Tal der Tränen überwunden. Denn wie in der Vorwoche berichtet, hat neben dem TSV Harthausen auch sein erstmals in der Parallelstaffel eingeteilter Ortsrivale TSV Sielmingen den lange ersehnten Sprung raus aus der untersten Spielklasse geschafft. Die Harthausener benötigten dafür fünf Anläufe, das Sielminger Aufgebot von Trainer Marc Glemser nur vier.

Jedoch: ein Derby zwischen den beiden Kontrahenten wird es auch in der neuen Spielzeit nicht geben. Denn die Sielminger wechseln mit ihren beiden aktiven Teams in den Bezirk Stuttgart und gehen dort mit ihrer ersten Mannschaft künftig in der sogenannten Filder-Staffel auf Torejagd.

Dirk Glemser erzielt mannschaftsintern die meisten Treffer

Am Ende einer Saison gilt es üblicherweise und unabhängig vom eigenen Abschneiden Bilanz zu ziehen. In den vergangenen Jahren hatte dieses Unterfangen bei den Kreisliga-Fußballern des TSV Sielmingen regelmäßig frustreich geendet, nachdem die erste Mannschaft nach ihrem Abstieg im Sommer 2013 am Ende jeweils nur knapp die Aufstiegsränge verpasste. Zuletzt zwei vierte und davor ein zweiter Rang inklusive Endstation in der Aufstiegsrelegation, so lautete die letztlich unbefriedigende Ausbeute in diesem Zeitraum.

Doch nachdem es nun endlich mit der angepeilten Rückkehr in die Kreisliga A geklappt hat, fällt das aktuelle Fazit beim Trainer Marc Glemser (35) und seinem Bruder Dirk (32), der in Personalunion als Abteilungsleiter und Torjäger Verantwortung übernimmt, sehr zufrieden aus. „Das Gefühl des Erfolges ist auch mit einigem Abstand immer noch überragend“, sagt Dirk Glemser, der mit seinen 16 Saisontoren zugleich mannschaftsintern die meisten Treffer erzielt hat.

Auch ohne einen echten „Knipser“ in ihren Reihen haben es die Sielminger (67 Punkte) in ihrer Meistersaison in den gegnerischen Strafräumen ordentlich krachen lassen – trotzdem haben sie in dieser Rubrik nur Platz fünf belegt. Insgesamt 86 Tore stehen für sie zu Buche, die sich auf rund 20 Schützen verteilen. „Diese qualitative Breite war definitiv ein wichtiger Pluspunkt“, sagt der Abteilungsleiter, der überdies das gut funktionierende Kollektiv sowie den internen Zusammenhalt als Schlüssel für den jetzigen Erfolg einordnet. Getreu dem Motto: die Mannschaft ist der Star. „Trotz zahlreicher Langzeitverletzten hat unser Team bis zuletzt immer an sich geglaubt“, sagt Dirk Glemser, dessen Bruder Marc dennoch auf einen „harten Kern“ von stets 16 Spielern in seinem Aufgebot bauen konnte.

Jetzt folgt eine neue sportliche Herausforderung

Am torhungrigsten präsentierte sich in der Kreisliga B, Staffel 2, mit 105 Treffern in 28 Saisonspielen der Vizemeister TSV Wendlingen II (63 Punkte), der sich aufgrund des anstehenden Bezirkswechsels des neuen Champions ebenfalls den Direktaufstieg in die Kreisliga A gesichert hat. Leer ausgegangen sind demgegenüber nach einem spannenden Vierkampf um den Meistertitel letztlich zwei andere Kontrahenten: der drittplatzierte TV Oberboihingen II (62 Punkte), der in der nachfolgenden Zusatzschicht den Sprung nach oben verpasst hat, und ebenso der TSV Denkendorf II (61 Punkte), der damit Rang vier in der Abschlusstabelle belegt.

Inzwischen laufen an der Seestraße in Sielmingen die Vorbereitungen auf die Premierensaison in der Staffel 2 der Stuttgarter Kreisliga A. „Wir freuen uns schon sehr auf die neue sportliche Herausforderung – und ganz besonders natürlich auf die Filderstädter Derbys bei den Zweitvertretungen des TSV Plattenhardt und des SV Bonlanden. Zu diesen Partien können wir dann quasi mit dem Fahrrad anreisen“, sagt Dirk Glemser mit einem Schmunzeln.

In rund zwei Wochen steht zuvor allerdings noch ein anderer Höhepunkt auf dem Programm, bei welchem es die Sielminger Kicker zwei Tage lang erneut richtig krachen lassen wollen. Allerdings nicht auf dem Rasen, sondern an der längsten Theke in Düsseldorf. Dort geht ihre offizielle Meistersause über die Bühne.

Die Saison des TSV Sielmingen in der Übersicht

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