2024-04-23T13:35:06.289Z

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Marco Greisel (li.) und Benedikt Krug zählten in Memmingen bzw. Illertissen zum Stammpersonal und verstärken nun den TSV Schwaben Augsburg.
Marco Greisel (li.) und Benedikt Krug zählten in Memmingen bzw. Illertissen zum Stammpersonal und verstärken nun den TSV Schwaben Augsburg. – Foto: Schales, Müller

Großangriff am Transfermarkt: Schwaben Augsburg rüstet mächtig auf

Abstiegsbedrohter Süd-Bayernligist holt gleich fünf Kicker aus der Regionalliga +++ Sebastian Schaller neuer Kaderplaner +++ Trainerfrage nach Abschied von Altintop soll bis Ende der Woche geklärt sein

Das dürfte die Teams im Tabellenkeller der Bayernliga Süd gewaltig aufhorchen lassen! Der TSV Schwaben Augsburg macht in Sachen Klassenerhalt in der Bayernliga Süd ernst. Die Schwabenritter rüsten für die Saison-Fortsetzung mächtig auf. Bis dato hat der neue Teammanager und Kaderplaner Sebastian Schaller, der nach Kreuzbandriss und zwei Operationen im September sein Comeback plant, im geöffneten Sommer-Transferfenster fünf namhafte Neuzugänge an Land ziehen können. Sie kommen allesamt aus der Regionalliga und dürften dem TSV auf Anhieb weiterhelfen. Die Bezirkshauptstädter profitieren auch davon, dass die Viertligisten Memmingen und Illertissen aufgrund der Corona-Krise zu großen Einschnitten gezwungen sind und teilweise auch Leistungsträger ziehen lassen müssen.

So kommen aus Memmingen Marco Greisel (22) und Marcel Leib (23). Dem FV Illertissen den Rücken gekehrt haben Benedikt Krug (25) und Keeper Kevin Schmidt (28), die ab sofort ebenfalls das Ernst-Lehner-Stadion ihre fußballerische Heimat nennen. Im Offensivbereich soll Marco Zupur (23) für Belebung sorgen; er wurde in der Jugend des FC Bayern und des FC Augsburg ausgebildet und stand zuletzt beim TSV Rain am Lech unter Vertrag. Alle fünf haben eines gemeinsam: "Sie leben in Augsburg oder in der Umgebung. Mit den Illertissern Schmidt und Krug habe ich noch selber zusammengespielt, auch die anderen drei kannte ich bereits und wir standen im Austausch. Die Spieler legen im Moment den Fokus auf Beruf oder Studium. Für sie war es einfach nicht mehr so attraktiv, mehrmals die Woche wegen Regionalliga-Fußball nach Memmingen, Illertissen oder Rain zu pendeln", erklärt Sebastian Schaller, der nun neben dem Sportlichen Leiter Jürgen Reitmeier das Sagen beim Bayernligisten hat.

Kevin Schmidt (li.) wird den Konkurrenzkampf zwischen den Pfosten ordentlich anheizen.
Kevin Schmidt (li.) wird den Konkurrenzkampf zwischen den Pfosten ordentlich anheizen. – Foto: Gerd Jung

Schaller: Weitere Transfers bis zum 31.8. sollen folgen.

Die Frage, mit welchem Ziel die Schwabenritter den Neustart in Angriff nehmen, stellt sich daher fast nicht: "Es war uns wichtig, die Chancen auf den Klassenerhalt zu erhöhen. Freilich wissen wir, dass es schwer wird, die Liga direkt zu halten. Aber wir haben jetzt einen Kader, der auch in der Breite so aufgestellt ist, dass uns in einer möglichen Relegation in zwei Partien erst einmal eine Mannschaft schlagen muss", betont Schaller. Und die Transferoffensive ist noch nicht zu Ende: "Bis zum 31. August wird sich sicher noch etwas tun. Wir haben noch einige Spieler an der Angel." Sollte wie geplant die Bayernliga im Mai 2021 gehalten werden, haben die Augsburger in der darauffolgenden Saison keine Lust auf Abstiegskampf, wie Schaller folgendermaßen erläutert: "Den Aufstieg als Ziel will ich nicht ausgeben, aber wir wollen oben anklopfen. Platz drei bis fünf nehmen wir ins Visier."

Schaller selbst hat nach langer Leidenszeit wieder neuer Motivation geschöpft: "Auch durch meine neue Position im Verein habe ich wieder richtig Lust darauf, selbst anzugreifen. Das war kurz nach meinem Kreuzbandriss noch anders, da habe ich schon kurzzeitig gedacht: das war`s!" Kurzer Rückblick: Mit vielen Hoffnungen verbunden kam der 29-Jährige vergangenen Spätsommer von den Stuttgarter Kickers zu den Schwabenrittern, doch vor seinem geplanten ersten Einsatz für den TSV erlitt er im Training die böse Knieverletzung. Zweimal musste er von Dr. Ulrich Boenisch operiert werden. "Ich fühlte und fühle mich in der Hessingpark Clinic in besten Händen und kann meine Reha zum Teil mit den verletzten Profis des FC Augsburg absolvieren. Mitte August ist der Härtetest geplant, ob ich wieder voll ins Mannschaftstraining einsteigen kann. Ich hoffe, zum geplanten Re-Start Anfang September wieder auf der Höhe zu sein. Ob es dann auch schon konditionell reicht, das steht natürlich auf einem anderen Blatt Papier", lacht Schaller.

Lange Ungewissheit um Altintop: Neuer Trainer soll die kommenden Tage präsentiert werden.

Der wichtigste Posten auf der Kommandobrücke ist hingegen noch vakant. Halil Altintop hat sein Trainer-Engagement bei den Schwabenrittern wieder beendet und wird in Zukunft beim FC Bayern München als Co-Trainer der U16-Junioren fungieren. Wer Nachfolger des Ex-Profis wird, ist noch nicht bekannt. Sebastian Schaller muss also gleich einen neuen Übungsleiter finden: "Den Einstieg hätte ich mir ein wenig einfacher erhofft, das muss ich ehrlich zugeben. Halil hat uns lange keine Planungssicherheit gegeben, es war lange unklar, was er denn nun vorhat. Zunächst stand auch im Raum, dass er in der Türkei seinen Fußballlehrer macht." Parallel kontaktierte Schaller andere Trainer - und es sollte nicht mehr allzu lange dauern, bis die Schwabenritter einen neuen Cheftrainer haben, dem die Mission Klassenerhalt anvertraut wird. "Am heutigen Dienstag und am morgigen Mittwoch stehen noch Gespräche mit dem aussichtsreichsten Kandidaten an. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir spätestens Ende der Woche Vollzug melden können", lässt Schaller abschließend wissen.


Aufrufe: 07.7.2020, 15:15 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor