2024-05-02T16:12:49.858Z

Spiel der Woche
Tor zum 2:1 für Schott: Can Özer dreht jubelnd ab. Foto: hbzett.fotocom/Timo Schwarz
Tor zum 2:1 für Schott: Can Özer dreht jubelnd ab. Foto: hbzett.fotocom/Timo Schwarz

TSV Schott Mainz siegt 3:2 beim SV Gonsenheim

Derby in der Fußball-Oberliga vor 800 Zuschauern

MAINZ - Das erste Mainzer Stadtderby in der Fußball-Oberliga zwischen dem SV Gonsenheim und dem TSV Schott Mainz war kein Spiel für Trainer, wohl aber eins für die Zuschauer. Die kamen reichlich, 800 Besucher sind neuer Oberliga-Rekord am Wildpark, und sie bekamen reichlich zu sehen.

3:2 (2:1) siegte der TSV, es hätte auch anders herum laufen können, beide Mannschaften suchten pausenlos den Vorwärtsgang, und es blieb absolut fair. „Es war für die Zuschauer ein schönes, spannendes Spiel, aber es war kein hochklassiges Spiel“, fasste Gonsenheims Co-Trainer Babak Keyhanfar zusammen, „ein überdurchschnittliches Spiel haben wir nicht gesehen“, erklärte TSV-Coach Ali Cakici. Es passierten einfach zu viele Fehler, um Trainer durch und durch zufrieden zu stellen.

Fehler ebnet Weg zum Siegtor

Ein solcher kapitaler Schnitzer führte auch zum Siegtor: Stefano Pennella vertändelte die Kugel im eigenen Strafraum, Can Özer legte quer, Preston Zimmerman netzte ein (58.). Zuvor hatte sich Nenad Simic auf den Hosenboden gesetzt, was Damir Bektasevic nach Dennis Wilhelms Zuspiel entschlossen und trickreich zum Ausgleich genutzt hatte (50.).

Die drei Tore in Durchgang eins waren nach Standards gefallen: Ecke Pennella, Jan Itjeshorst verlängerte, Arif Güclü traf für die Heimelf (22.). Auf der Gegenseite legte Ex-Profi Markus Kreuz zweimal auf: Erst per Freistoß, bei dem SVG-Keeper Yo Yamaguchi nicht an den Ball kam, sodass Simic per Kopf traf (27.), dann mit einem Eckball, den Özer am langen Pfosten ins Tor drosch (45.).

Es hätte viel öfter klingeln können, weil der TSV sich zunächst allzu leichtfüßig durch die neue Liga bewegen wollte und von griffigen Gonsenheimern schwer unter Druck gesetzt wurde. „In der ersten Hälfte, als wir noch alle bei Kräften waren, hatten wir die besseren Chancen“, erklärte Gonsenheims Damir Bektasevic. Doch mit dem 1:1 kam ein Bruch ins Spiel, und gerade, als die Gonsenheimer sich nach dem 2:3 wieder berappelt hatten, ging der zentralen Achse bei sommerlichen Temperaturen die Puste aus. Da zudem Itjeshorst und Kevin Gsimbsl lädiert raus mussten, bestanden auch keine Wechseloptionen mehr.

"Glaube an die Mannschaft"

„Wir haben an die Mannschaft geglaubt, dadurch hat die Mannschaft ein bisschen mehr an sich geglaubt“, erklärt Cakici, „der Glaube an die Mannschaft setzt Energie frei.“ In der Tat, über zwei Drittel der Spielzeit war Schott, ohne vollends sattelfest zu wirken, das etwas bessere Team. „Und wir hatten fünf Jungs aus der eigenen Jugend im Team und noch mal vier auf der Bank, das macht uns stolz“, betont der TSV-Trainer.

Einer davon war Vincenzo Bilotta, der an seinem 19. Geburtstag in seinem Stammelf-Debüt bei der ersten Mannschaft schon voll integriert wirkte. „Geiles Erlebnis“, jubelte der Mittelfeld-Mann, nachdem seine Kollegen ihn im Mannschaftskreis haben hochleben lassen. Seine Marschroute: „Wir wollen gewinnen, gewinnen, gewinnen.“

„Das Spiel macht auf jeden Fall Mut“, hielt Bektasevic fest. In der Tat, auch die Heimelf braucht sich nicht zu grämen. Mit den Ansätzen, die im Derby bereits zu sehen waren, werden auch die Gonsenheimer in dieser Saison häufiger Grund zum Feiern haben.

AUFSTELLUNGEN

  • SV Gonsenheim: Yamaguchi – Gsimbsl (7. Albino), Raltschitsch, Itjeshorst (79. Meier), Pennella – Ekiz, Kimnach, Matzon – Wilhelm (73. Keyhanfar) – Bektasevic, Güclü.
  • TSV Schott Mainz: Manthe – Günes, Simic, Hertlein, Schlosser – Senftleben, Bilotta (75. Danielewski) – Huth (58. Gros), Kreuz, Zimmerman – Özer.


Aufrufe: 02.8.2014, 21:00 Uhr
Torben SchröderAutor