Mainz. Was ist eigentlich eine Pflichtaufgabe? Nunja: Der TSV Schott Mainz will sich für die eingleisige Zweite Bundesliga der Frauen qualifizieren. Die VfL Sindelfingen Ladies wollen einen Absturz in die Drittklassigkeit verhindern. Ein Auswärtssieg ist für die Mainzerinnen also obligatorisch. „Ja“, sagt Trainer Stefan von Martinez vor dem Spiel am Sonntag, 14 Uhr. „Aber man muss unsere Personalsituation berücksichtigen.“ Mut macht sie nicht.
Von Martinez muss auf zwei absolute Leistungsträgerinnen verzichten. Marleen Schimmer, beste Torjägerin der abgelaufenen Saison, reist schon am Samstag zur U 19-Nationalmannschaft. Am anderen Ende des Feldes fehlt Judith Bast. Die Innenverteidigerin ist Chefin eines Fitnessstudios. Am Spieltag ist dort Tag der offenen Tür.
Dazu kommen zwei Akteurinnen, deren Einsatz fraglich ist. Cagla Korkmaz, am vergangenen Wochenende noch Torschützin, hat sich im Training verletzt. Die Physiotherapeuten kümmern sich um die Blessur, ein Einsatz ist aber unwahrscheinlich. Anders liegt die Problematik im Fall von Deborah Vinci. Sie konnte während der Woche aus beruflichen Gründen nicht trainieren, wird aber mit nach Baden-Württemberg reisen.
Gegner landet AchtungserfolgDie Sindelfingener Ladies landeten zum Saisonauftakt einen Achtungserfolg gegen die zweite Garde des FFC Frankfurt. 0:0 lautete der Endstand. Trügerisch. „Ich kenne den Spielverlauf“, sagt von Martinez. „Frankfurt hatte sieben bis acht Großchancen.“ So ist das wahre Leistungspotenziel des schwäbischen Klubs wohl vergleichsweise gering.
Der VfL zählte vor wenigen Jahren noch zu den besten Klubs in Deutschland. Nach einem finanziellen Engpass ging es bergab. Der Aderlass war seitdem groß. Auch vor dieser Runde wechselte mit Anja Selensky eine Leistungsträgerin zum Ligakonkurrenten FC Saarbrücken.