2024-04-23T06:39:20.694Z

Allgemeines
Will bevor er den Verein verlässt noch den Verbandspokal mit Schott holen: Trainer Ali Cakici. F: Boor
Will bevor er den Verein verlässt noch den Verbandspokal mit Schott holen: Trainer Ali Cakici. F: Boor

Schott Mainz trennt sich von Cheftrainer Ali Cakici

Schott entlässt Cheftrainer Cakici zum Saisonende +++ "Hatte noch viele Pläne" +++ Titel zum Abschluss möglich

Mainz. Der TSV Schott Mainz wird sich am Saisonende von Cheftrainer Ali Cakici trennen. Dies teilten die Vorstandsmitglieder Till Pleuger und Kurt Winter sowie Abteilungsleiter Manuel von Vultejus dem 48-Jährigen am Montagnachmittag mit.
Ab dem Saisonende ist Schluss

Die Entscheidung kam nicht mehr überraschend: Bereits Anfang Januar war, wie diese Zeitung exklusiv berichtet hatte, der bis dato unbefristete Vertrag Cakicis bis zum Rundenende verkürzt worden, verbunden mit einer Veränderung der Zuständigkeiten. Cakici verlor seinen Posten als Jugendkoordinator und übernahm stattdessen neben der männlichen Oberliga-Mannschaft auch die Fußballerinnen, die in der zweiten Bundesliga spielen. Beide Ämter wird Cakici am Saisonende abgeben.
Keine sportliche Entscheidung

„Ich bin enttäuscht, weil ich noch viele Pläne hatte“, sagt Cakici, „ich wollte bleiben, der Verein will es nicht.“ Manager Pleuger führt als Begründung die „strategische Neuausrichtung“ des Klubs an: „Wir legen ihm gar nichts zur Last.“ Die Entscheidung gegen Cakici sei „nicht sportlich, sondern konzeptionell begründet“. Und das Konzept der Vereinsführung sieht einen hauptamtlichen Trainer nicht mehr vor. Als Grund führt Pleuger neben strukturellen Überlegungen die Kostensteigerungen im Fußballbereich an. Man wolle die Oberliga und die zweite Frauen-Bundesliga halten, außerdem die zweite Männermannschaft in die Landesliga bringen. Doch auch die anderen Abteilungen sowie das Vereinsgelände kosten immer mehr Geld. Folglich müsse man sparen – am hauptamtlichen Trainer. „Er sieht sich als Cheftrainer im Bereich Leistungssport, und das kann er richtig gut“, hält Pleuger fest, „unser Schwerpunkt bleibt der Breitensport.“ Dabei wolle der Verein „auch in Zukunft den Fußball als Aushängeschild sehen“.


Noch gibt es die Chance auf Titel


Cakici sollte im Sommer 2013 eigentlich als Assistent von Chefcoach Marco Rose fungieren, den es jedoch vor Dienstantritt in Mainz als Jugendtrainer zu Red Bull Salzburg zog. „Mir haben die zweieinhalb Jahre und hoffentlich am Ende auch die drei Jahre sehr viel Spaß gemacht“, betont Cakici, „ich habe mich hier immer wohl gefühlt.“ Pleuger sagt mit Blick auf den Oberliga-Aufstieg 2014: „Er hat mit einer sehr guten Mannschaft in der Verbandsliga ein überragendes Ergebnis geholt.“ Was die Aufgabe betrifft, dem Verein mit attraktivem und fairem Fußball Sympathien einzubringen, das Team in der Oberliga zu etablieren und Jugendspieler zu integrieren, hat Cakici sein Soll allemal übererfüllt.

„Wir werden nun frühzeitig mit den Spielern reden und ihnen erklären, wie die Entscheidung zustande kam“, kündigt Pleuger an. „So wirklich ist mir der Grund nicht genannt worden“, findet Cakici, „aber ich muss es auch nicht wissen.“ Klar ist für den Cheftrainer nur: „Ich möchte meinen Vertrag zu Ende führen.“ Immerhin gibt es für den Verbandspokal-Halbfinalisten sogar noch einen Titel zu gewinnen.

Aufrufe: 01.3.2016, 12:07 Uhr
Torben SchröderAutor