2024-04-23T06:39:20.694Z

Ligabericht
Ball im Tor, Ripplinger darf jubeln - auch wenn andere die Tore schossen. Archivfoto: Wolff
Ball im Tor, Ripplinger darf jubeln - auch wenn andere die Tore schossen. Archivfoto: Wolff

Schott Mainz ringt Karbach nieder

2:0-Sieg durch Treffer von Sinanovic und Schwarz bei brütender Hitze +++ Ripplingers Duell mit Ex-Gonsenheimer Beck gibt den Ausschlag

Rückkehr geglückt. Der TSV Schott Mainz hat sein erstes Oberliga-Heimspiel nach einjähriger Auszeit gewonnen. Auf der Mombacher Bezirkssportanlage, der 2017 eigens hergerichteten Regionalliga-Spielstätte, gelang ein mühsamer, aber verdienter 2:0 (0:0)-Sieg gegen den FC Karbach. Edis Sinanovic (61.) und Silas Schwarz (69.) trafen, doch der Schlüssel zum Dreier war ein Zweikampf von Janek Ripplinger und Marc Beck.

Der Oberliga-Torschützenkönig der Aufstiegssaison hatte das Duell gegen den Ex-Gonsenheimer an der Torauslinie eigentlich schon verloren. „Er hat mich abgekocht“, sagt Ripplinger, „aber dann hat er sich ein bisschen verkalkuliert.“ Beck dachte wohl, die Kugel geht ins Aus, Ripplinger spurtete um ihn herum, legte ins Zentrum und Sinanovic schoss unbedrängt ein. Ein Tor, das der bis dahin ausgeglichenen, umkämpften Partie eine Richtung gab. Schwarz schlug, zentral Richtung Strafraum laufend, zwei, drei Haken und schoss flach ins rechte untere Eck – das 2:0 war bei brütender Hitze die Entscheidung.

Beide Trainer loben alle Spieler für ihren Einsatz

Schott-Trainer Sascha Meeth sprach ein Lob an alle Spieler aus: „Das war heute brutal. Stark, was alle Jungs rausgehauen haben.“ Sein Karbacher Kollege Torsten Schmidt pflichtete bei: „Es war ein hoch intensives Spiel, beide Mannschaften haben sich nichts geschenkt. Die Qualität von Schott ist etwas höher, das hat den Unterschied ausgemacht.“ Die Platzherren erwischten den besseren Start, Mahdi Mehnatgir zielte erst aus 30 Metern knapp drüber (10.) und scheiterte dann im Eins-gegen-Eins gegen den Keeper (17.). Auf der Gegenseite parierte Mike Wroblewski Kopfbälle von Enrico Köppen (32.) und Niklas Laux (33.) in einer Phase, in der die Mainzer drohten, sich den Schneid abkaufen zu lassen. Bei Standards wurde es immer wieder gefährlich, Köppens Kopfball flog knapp vorbei (56.). Dann kam Ripplinger – und die Vorentscheidung.

Einen „ganz wichtigen Sieg für die Köpfe“ sah Manager Till Pleuger. „Wir haben eine richtig talentierte Mannschaft. Das sieht man, wenn der Druck weg ist“, betont Meeth, „die Jungs brauchen Erfolgserlebnisse.“ In der Tat wirkte die TSV-Truppe in dem gegenüber der Regionalliga etwas abgespeckten Umfeld gelöster, zumindest nach der Führung. „Letzte Saison bestand der Druck darin, dass wir wussten: Wenn wir nicht alles abrufen und einen perfekten Tag erwischen, können wir kaum bestehen“, erklärt Ripplinger. In der Regionalliga schrieb im Prinzip jedes Spiel Klub-Geschichte. „Wir sind gereift, haben Lehrgeld bezahlt, vor vielen Zuschauern gespielt. Jetzt haben wir viele Neuzugänge, aber unsere Galligkeit und Bissigkeit haben wir uns bewahrt“, sagt Ripplinger, der sogar noch das 3:0 auf dem Fuß hatte, aber am Innenpfosten scheiterte (86.).

Schlosser fühlt sich an die Aufstiegssaison erinnert

„Auf dem Platz muss es sich noch etwas finden, aber charakterlich ist die Truppe Eins A“, findet Pleuger. Linksverteidiger Nicklas Schlosser fühlt sich, was das Klima in der Mannschaft angeht, sogar schon wieder an die Aufstiegssaison erinnert. Rückkehr geglückt.

TSV Schott Mainz: Wroblewski – Kern, Senftleben, Rinker, Schlosser – Fring, Mairose – Del Vecchio (58. Ripplinger), Schwarz (87. Breier), Sinanovic – Mehnatgir (79. Mladenovic).

Aufrufe: 04.8.2018, 20:08 Uhr
Torben SchröderAutor