2024-04-23T06:39:20.694Z

Vereinsnachrichten
Der TSV Schott Mainz möchte kommende Saison gern in der Regionalliga spielen.
Der TSV Schott Mainz möchte kommende Saison gern in der Regionalliga spielen.

Schott Mainz meldet für die Regionalliga

TSV reicht Unterlagen fristgerecht ein +++ Einigung mit Mainz 05 über Bruchweg-Miete erzielt

Die „Woche der Wahrheit“ ist für Spieler, Verantwortliche und Anhänger des TSV Schott Mainz eine rundum erfreuliche geworden. Nach dem 2:0-Sieg im Spitzenspiel gegen den SV Röchling Völklingen am Samstag – dem dritten Dreier binnen acht Tagen – war es noch nicht mitgeteilt worden, doch Ostermontag am Vormittag bekamen die Spieler die erlösende Information: Der Oberliga-Spitzenreiter hat fristgerecht die Unterlagen für die Fußball-Regionalliga eingereicht.

Knackpunkt war bis zuletzt die Frage der Spielstätte. Die hohen Mietforderungen des FSV Mainz 05 für das Bruchwegstadion – 7500 Euro plus Personalkosten plus eine 20000-Euro-Abgabe für die Abnutzung des Rasens pro Spiel – drohten den Regionalliga-Traum vor zwei Wochen schon platzen zu lassen. Doch beide Seiten setzten sich noch einmal zusammen und fanden eine Einigung, über die Stillschweigen vereinbart worden ist. „Wir haben in einem konstruktiven Gespräch nochmals gemeinsam alle Fakten auf den Tisch gelegt und konnten eine faire und einvernehmliche Lösung finden“, berichtet Schott-Manager Till Pleuger.

Ohne ein deutliches Entgegenkommen der 05er wäre diese Einigung nicht denkbar gewesen. Schon die 10000 Euro, die dem SV Gonsenheim einst für das Pokalspiel gegen Worms vom Bundesligisten in Rechnung gestellt werden sollten, waren als nicht darstellbar eingeordnet worden. „Mainz 05 hat unter Anerkennung der besonderen Situation und Tatsache, dass der Bruchweg als Ausweichstadion gemeldet wird und Mainz 05 auch zukünftig mit den Mainzer Sportvereinen ein partnerschaftliches Miteinander pflegen möchte, die Rahmenbedingungen angepasst“, sagt Pleuger.

Die Stadt Mainz hatte zuvor zugesagt, die Bezirkssportanlage für rund 250000 Euro regionalligatauglich zu machen. Ursprünglich waren Maßnahmen für etwa die Hälfte der Summe avisiert gewesen. Hinzu kam unter anderem der Ausbau der Flutlichtanlage. Die Folge dieses größeren Maßnahmenpakets ist, dass der TSV die Bezirkssportanlage als Hauptspielstätte melden kann. Der Umstand, dass definitiv nur ein geringer Anteil der Heimspiele am Bruchweg ausgerichtet werden müsste, war den 05ern wichtig. Denn sonst hätte auf dem ohnehin pflegeintensiven Rasen mit den Spielen der Mainzer U23 und U19 sowie womöglich dem SV Wehen Wiesbaden als Mieter ein erheblicher Termin-Engpass gedroht. Nun sollen lediglich die Risikospiele des TSV im Stadion der 05er ausgerichtet werden.

„Für uns war in Anbetracht der finanziellen Situation wichtig, dass für den Gesamtverein keine zusätzliche Belastung entsteht“, stellt Pleuger klar, „dies wird durch die Umbaumaßnahmen auf der Bezirkssportanlage und über zusätzliche Sponsoren sichergestellt.“ So würde beispielsweise Lotto Rheinland-Pfalz seine Zuwendungen im Vergleich zur Oberliga mehr als verzehnfachen, womit, so Pleuger, schon einmal die Kosten für zusätzliche Ordner gedeckt sind. Trainer Sascha Meeth und neun Stammspieler hatten bereits ihre Verträge ligaunabhängig verlängert. Dem TSV stehen deutliche Mittelkürzungen seitens der Schott AG bevor (diese Zeitung berichtete), die Regionalliga müsste gegenüber der Oberliga für den Klub weitgehend kostenneutral bleiben. Diesen Kraftakt scheint die Abteilung tatsächlich hinzubekommen.



Aufrufe: 017.4.2017, 11:35 Uhr
Torben SchröderAutor