Er sah, wie sich seine Mannen vor einer Woche beim 3:3 bei Arminia Ludwigshafen bereits nach dem Seitenwechsel quälten, sah, die mühsam der 2:1-Heimerfolg gegen den SV Morlautern zuletzt war. „0:4 ist heftig, aber das war sehenden Auges“, erklärt Meeth, „die Jungs haben sich zuletzt von Spiel zu Spiel gehangelt und immer alles investiert, um zu punkten. Das haben sie auch überragend gemacht, aber irgendwann reicht die Kraft nicht mehr.“
Meeths klares Urteil: Obwohl die Mainzer als Tabellenzweiter ins Spiel gingen, „sind wir keine Spitzenmannschaft, die einfach mal so nach Wiesbach fährt und da gewinnt“. Zumindest nicht, wenn der Gegner zu seiner Form findet, Spielfreude an den Tag legt und seine individuelle Klasse in die Waagschale wirft. Schon der durch Patrick Ackermann herbeigeführte 1:0-Pausenstand entsprach dem Chancenverhältnis, und das 2:0 kaum eine halbe Minute nach Wiederanpfiff („da waren wir bei einem langen Ball zu schlafmützig“) wiederum durch Ackermann bedeutete bereits die Vorentscheidung. Das Positive: „Die Jungs waren willig, haben probiert, gemacht, getan, aber sind ständig der Musik hinterher gelaufen. Die Kräfte sind einfach geschwunden.“ Und wenn dann ein Björn Recktenwald noch einmal in Torlaune kommt, kann es schmerzhaft werden: Mit seinen sehenswert herauskombinierten Saisontoren fünf und sechs (85., 87.) schraubte der Wiesbach-Torjäger das Resultat in eine auch für Meeth schmerzliche Höhe. Dennoch: „Der Akku war einfach leer. Ich kann den Jungs überhaupt keinen Vorwurf machen.“
TSV Schott Mainz: Luketic – Just, Senftleben, Raltschitsch, Schlosser – Kühn (46. Simic), Gür – Iten (76. Abou Daya), Soultani (57. Heizmann), Baljak – Ripplinger.