2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Kann nicht nur Zweikämpfe: Manuel Schneider (rechts) schoss gegen Ulm das 1:0. Archivfoto: Klein
Kann nicht nur Zweikämpfe: Manuel Schneider (rechts) schoss gegen Ulm das 1:0. Archivfoto: Klein

Schneiders Tor reicht starken Mainzern nicht

Erster Regionalliga-Punkt für TSV Schott gegen Ulm

Den ersten Regionalliga-Punkt der Vereinsgeschichte hat der TSV Schott Mainz eingefahren. Doch so richtig freuen wollte sich beim Aufsteiger niemand. Zu überlegen, was Spielanteile und Chancen angeht, waren die Platzherren vor – bei zeitgleichem Mainz-05-Heimspiel starken – 600 Zuschauern. Trainer Sascha Meeth sprach folglich von einer vom Resultat verursachten „Träne im Knopfloch“. „Schade, dass wir nach diesem Spiel nicht mehr mitgenommen haben“, findet Kapitän Marco Senftleben.

„Ich ärgere mich total, da war definitiv ein Dreier drin“, sagt Manuel Schneider, der mit einem trockenen Flachschuss aus über 20 Metern (62.) die Hoffnung auf einen Sieg genährt hatte – Schneiders erstes Tor seit November 2012. „Das war mal was Neues“, schmunzelt der frühere U23-Kapitän von Mainz 05, „noch schöner wären aber drei Punkte gewesen.“ Die verhinderte Tim Göhlert, der nach einem Freistoß aus dem Halbfeld und einem Luftduell zum Ausgleich abstaubte (71.).

Drei gute Gelegenheiten hatten die anfangs verunsicherten, mit Beginn der zweiten Hälfte phasenweise überlegenen Ulmer. Doch den Großteil des Spiels bestimmten die Mainzer, die deutlich offensiver verteidigten als die Gäste, unentwegt nach vorne kombinierten, eine Fülle an Chancen kreierten – und ausließen. „Wir sind mit dem Punkt zufrieden“, hielt SSV-Coach Tobias Flitsch folgerichtig fest.

Kein Grund für Wehmut

Edis Sinanovic im Eins-gegen-Eins gegen Keeper Holger Betz (4.), eine Flanke, die Janek Ripplinger freistehend um Millimeter verfehlt (13.), Arif Güclü, der mit Kopf (32.) und Hacke (45.) knapp daneben zielt, Jan Just, der nach einem Abpraller aus Kurzdistanz den Torwart anschießt (72.) und Khaled Abou-Daya, der nach einem Foul im Fallen versucht zu schießen und das Tor verfehlt (90.) – die Mainzer hatten den Sieg in der Hand und zudem Pech, dass Göhlert (18.) nicht wegen Notbremse Rot sieht. Einen „klaren Handelfmeter“ sah zudem längst nicht nur Meeth in Minute 80.

Und doch will der Chefcoach nicht in Wehmut verfallen. „Jeder Punkt ist ein absoluter Erfolg für uns“, betont der 42-Jährige, der ein „über weite Strecken tolles Spiel von uns“ sah und für Senftleben, Schneider und Jonas Raltschitsch ein Sonderlob parat hatte: „Ich bin stolz, wie die Jungs vorne weg gehen und die Mannschaft nach so einem 1:5 in Steinbach anführen.“ In der Tat waren die vor allem in der Anfangs- und Schlussphase deutlich überlegenen Mainzer völlig unbeirrt, mutig und tatendurstig unterwegs. „Es gab keinen Grund, ängstlich zu sein“, betont Schneider. Die Umstellung auf die physisch deutlich stärkeren Kontrahenten in der Regionalliga brauche noch fünf, sechs Spiele. „Dann gewinnen wir so ein Spiel“, ist sich auch Meeth sicher.

Zumindest Senftleben konnte am Ende doch strahlen. „Es war stark, wie wir nach dem 1:1 dagegen gehalten haben. Der erste Punkt ist ne coole Sache“, findet der Kapitän. „Das haben wir richtig gut gemacht“, hält Meeth fest. Recht haben sie.

TSV Schott Mainz: Reichel – Just, Senftleben, Raltschitsch, Schlosser – Schneider, Gür – Güclü (86. Abou-Daya), Sinanovic (83. Leinhos), Eba-Eba (68. Soultani) – Ripplinger.

Aufrufe: 019.8.2017, 18:05 Uhr
Torben SchröderAutor