2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligabericht
Auf der Linie stark, bei Standards oft unsichtbar: Niklas Reichel steht beim TSV Schott Mainz in der Kritik. Archivfoto: Pfeifer
Auf der Linie stark, bei Standards oft unsichtbar: Niklas Reichel steht beim TSV Schott Mainz in der Kritik. Archivfoto: Pfeifer

Sascha Meeth zählt seine Keeper an

TSV Schott Mainz verliert 0:2 bei Hoffenheim II +++ Niklas Reichel patzt doppelt +++ Arif Güclü handelt sich für Verspätung einen Rüffel ein

Sascha Meeth spricht ruhig, in sachlichem Ton. „Wenn alle an einem Strang ziehen, werde ich mich immer wie ein Löwe vor meine Mannschaft werfen“, sagt der Trainer des TSV Schott Mainz. Doch eine Position macht ihm seit Saisonbeginn Sorgen. „Ich weiß nicht, an wie vielen Gegentoren er schon eine Teilschuld hat“, blickt der 43-Jährige auf Keeper Niklas Reichel, „wenn du in der Regionalliga ohne Torwart spielst, ist es eben schwer.“ Beide Gegentore bei der 0:2 (0:0)-Niederlage bei der TSG Hoffenheim II kreidet Meeth dem 22-Jährigen an. Erst erreichte Reichel den Freistoß Maximilian Waacks nicht (80.), dann schlug Prince Osei Owusus Schuss im kurzen Eck ein (84.).

„Bis dahin hatten wir ein Chancenverhältnis von 4:1 zu unseren Gunsten“, rechnet Meeth vor. Im 5-2-3-System defensiver als sonst sortiert, ließen die Mainzer kaum etwas zu. „Wir haben es top verteidigt, uns in alles reingeworfen, und wir hatten richtig gute Konterchancen.“ Edis Sinanovic konnte einen Kopfball nicht richtig drücken (24.), Janek Ripplinger zögerte frei auf Alexander Stolz zulaufend zu lange (52.), Leon Kern rutschte, nachdem er den Ball am Keeper vorbei gespitzelt hatte, aus (55.). Und noch einmal Ripplinger zielte knapp am kurzen Pfosten vorbei (65.). „Der Verlauf war spiegelbildlich zu so vielen Spielen in der Hinrunde“, hadert Meeth, „wir haben gegen den Ball aufopferungsvoll gespielt, damit bin ich super zufrieden.“

Doch die vermeidbaren Gegentore „ziehen sich wie ein roter Faden durch die Saison“, ärgert sich der A-Lizenz-Inhaber. Seine Kritik an Reichel, der zwar im Eins-gegen-Eins und auf der Linie stark ist, aber bei Standards im Strafraum oft unsichtbar bleibt: „Er muss beide halten. Uns es muss bei der Einstellung klick machen. Ich habe mich die ganze Hinrunde vor ihn gestellt. Aber er entwickelt keine Wucht, sich zu wehren. Das ist Einstellungssache.“ Und weiter: „Man kann nicht auftreten wie ein Bundesliga-Torwart und dann immer wieder so eine Leistung abrufen. Damit kann ich mich nicht mehr identifizieren.“ Gleiches gelte für Vertreter Denis Ademovic, der beim 2:3-Pokal-Aus in Kandel entscheidend patzte. Auch Arif Güclü hat sich den Unmut seines Trainers zugezogen: „Er ist zweimal in drei Wochen mindestens zehn Minuten zu spät gekommen. Das werde ich so nicht mehr tolerieren.“

TSV Schott Mainz: Reichel – Iten, Leinhos (82. Soultani), Simic, Just, Schlosser – Gür, Schwarz – Kern (87. Abou Daya), Ripplinger, Sinanovic (61. Güclü).

Aufrufe: 025.11.2017, 19:47 Uhr
Torben SchröderAutor