2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Feuer frei: Schott-Spieler Ilias Soultani (rechts), hier im Spiel gegen Mehring, traf in Burgbrohl zuletzt doppelt und hätte sicher nichts dagegen, wenn es gegen Karbach so weitergeht.	Archivfoto: hbz/Henkel
Feuer frei: Schott-Spieler Ilias Soultani (rechts), hier im Spiel gegen Mehring, traf in Burgbrohl zuletzt doppelt und hätte sicher nichts dagegen, wenn es gegen Karbach so weitergeht. Archivfoto: hbz/Henkel

Mutig, giftig und gierig sein

TSV Schott Mainz bittet Karbach zum Gipfeltreffen / Gonsenheim tritt in Salmrohr an

Mainz. Keine vier Monate ist es her, dass der TSV Schott Mainz zum Rundenstart der Fußball-Oberliga beim FC Karbach antrat. Sang- und klanglos setzte es eine 0:3-Niederlage – ein Fingerzeig, dass dem zur Hälfte neu formierten Team mit seinem neuen Chefcoach Sascha Meeth eine schwierige Runde bevor steht? Von wegen.

Seither setzte es, Anfang September in Wiesbach (0:4), nur noch eine weitere Niederlage, dafür zwölf Siege, zuletzt fünf am Stück, drei Remis und den Durchmarsch an die Spitze. Der Leistungssprung, den die Mainzer binnen dieser nicht einmal vier Monate vollzogen haben, ist beeindruckend. Umso größer ist die Spannung vor dem Rückspiel gegen den großen Titelfavoriten und Tabellenzweiten aus dem Hunsrück, das an diesem Samstag um 17 Uhr auf dem Otto-Schott-Sportgelände angepfiffen wird.

„Damals hätte sicher niemand einen Pfifferling darauf gesetzt, dass wir unter die ersten Fünf kommen“, blickt Meeth zurück, „was sich seither getan hat, hätte ich niemals für möglich gehalten. Vor allem, was die Professionalität angeht, mit der wir die Woche über arbeiten und dann die Spiele angehen.“ Der Trainer erwartet „zwei Mannschaften komplett auf Augenhöhe“, mit einer klaren Rollenverteilung: „Karbach steht definitiv unter Druck, weil sie, auch wenn sie es nicht klar sagen, unbedingt hoch wollen. Mit unserer Entwicklung hat ja keiner gerechnet, weswegen der Druck eindeutig verteilt ist.“ Mit zwei noch ausstehenden Auswärtsspielen und sechs Punkten Rückstand stehen die Gäste in Mainz unter Zugzwang, wollen sie den einzigen sicheren Aufstiegsplatz zurückerobern. Aus den letzten vier Ligaspielen sprang nur ein Sieg heraus, 8:0 gegen Schlusslicht Burgbrohl. „Sie haben eine verschworene Gemeinschaft und in Torsten Schmidt einen hervorragenden Trainer, der da sehr viel aufgebaut hat“, erklärt Meeth, „ihr Kader besteht komplett aus gestandenen Oberliga-Spielern, eine fertige Mannschaft, die zusammenhält und ein wahnsinnig großes Umfeld hat, das hinter ihr steht.“ Stammkraft im Defensiv-Verbund ist Yannick Rinker, der vergangene Saison noch beim TSV die Schuhe schnürte. „Karbach spielt einen professionellen, athletischen Fußball“, betont Meeth, „es ist eine sehr abgezockte, clevere Mannschaft.“ Die Hausherren können in Bestbesetzung dagegenhalten, einzig der dauerverletzte Gianluca Mamone fehlt. Manager Till Pleuger, Abteilungsleiter Manuel von Vultejus und Teammanager Frank Gerhardy haben im Vorfeld reichlich Freikarten verteilt. „Wir wollen frisch und fröhlich drauflos spielen, ohne angezogene Handbremse. Mutig, giftig und gierig sein, ist das oberste Spielprinzip. Die Jungs haben sich viele Zuschauer verdient“, wirbt Meeth. Im Klub hofft man, endlich auch einem größeren Publikum vor Augen zu führen, was sich sportlich beim TSV getan hat.

Elfter gegen Achter – der Rückserienbeginn des SV Gonsenheim beim FSV Salmrohr (Samstag, 14.30 Uhr) steht derweil im Zeichen des Klassenkampfes, denn mit Klubs wie Neunkirchen, Saar 05 oder Hauenstein im Nacken, denen in der Winterpause ein kräftiges Nachrüsten samt Leistungssteigerung zuzutrauen ist, ist es auch im vermeintlich gesicherten Mittelfeld mit der Ruhe nicht weit her. 19 ihrer 23 Punkte erzielte der von Paul Linz trainierte FSV daheim, was ihn auf dem heimischen Naturgeläuf zum „Spitzenteam“ macht, wie Babak Keyhanfar betont. Gonsenheims Trainer muss ohne Johannes Gansmann auskommen, der sich im Training das Knie verdreht hat, es besteht Verdacht auf Kreuzbandriss. Jan Itjeshorst ist beruflich verhindert.

Aufrufe: 024.11.2016, 20:00 Uhr
Torben SchröderAutor