Binnen drei Minuten stellten die Mainzer die Weichen auf Sieg, und Mairose war an jedem Tor maßgeblich beteiligt. Erst staubte er per Kopf ab, nachdem Janek Ripplinger die Latte getroffen hatte (22.), dann schlenzte er einen Freistoß gefühlvoll in die Maschen (24.). Und vor dem 3:0 schickte Mairose Silas Schwarz steil, dessen Schuss noch pariert wurde. Ripplinger war per Abstauber zur Stelle (25.). Damit nicht genug: Nachdem Schwarz bei seinem Querpass den Keeper getunnelt hatte, hatte Mairose zum 5:0 leichtes Spiel (51.). Dreierpack perfekt.
Führungsspieler mit 19? In dieser Truppe kein Problem
„Beim 1:0 hatte ich ein bisschen Glück, dass ich richtig stehe“, erklärt Mairose, „Freistöße habe ich oft genug trainiert.“ Meeth hatte angesichts der Verletztenmisere seine Top-Talente Mairose und Schwarz stärker in die Verantwortung gezogen. „Es fällt mir nicht schwer, in dieser Mannschaft Verantwortung zu übernehmen. Oft lassen das die älteren Spieler ja nicht zu, aber hier ist das anders“, sagt der frühere Gonsenheimer und Mainz-05-Jugendspieler, „ich mache mir gar keinen Druck. Ich will einfach jede Chance nutzen, Spaß auf dem Platz zu haben. Ich spiele drauflos und schaue, was rauskommt.“ Genau so sieht die freche, tatendurstige Spielweise des 19-Jährigen auch aus.
Drei Tore, das konnte ein anderer Mainzer auch. Ripplinger legte nach Schwarz' flacher Hereingabe per Abstauber (67.) und nach Marcel Heegs Maßflanke per Kopf (81.) zum Endstand nach, zwischendurch hielt Yannick Rinker bei Jonas Raltschitschs Gewaltschuss noch die Stirn hin (41.). Viel mehr Tore waren möglich in dieser Partie, die praktisch nur in eine Richtung ging. „Für uns absolut nicht alltäglich, so einen Sieg auf die Platte zu zaubern“, betonte Meeth, „diesen Gegner mit so einer jungen Mannschaft so zu dominieren – davor ziehe ich den Hut. Die Jungs haben von der ersten Minute an richtig guten, temporeichen Fußball gespielt. Das, was heute passiert ist, ist für den TSV Schott ein absolutes Highlight.“
Meeth lobt "geilen Schott-Fußball"
Meeth sprach von „geilem Schott-Fußball, mit diagonalen Umschaltangriffen, wenigen Kontakten, schön ausgespielten Angriffen“. Und mit einem Mann des Tages im Mittelfeld, den der Trainer angehalten hatte, sich mehr in die Offensive einzumischen. Das ließ Jost Mairose sich nicht zweimal sagen.
TSV Schott Mainz: Wroblewski – Senftleben, Simic, Raltschitsch (78. Juricinec), Schlosser – Rinker (78. Breier) – Mairose, Mladenovic – Schwarz, Ripplinger, Del Vecchio (64. Heeg).