2024-04-25T14:35:39.956Z

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Mit dem TSV Schott Mainz II in der Erfolgsspur: Coach Patrick Bieger.	Foto: hbz/Schäfer
Mit dem TSV Schott Mainz II in der Erfolgsspur: Coach Patrick Bieger. Foto: hbz/Schäfer

Landesliga-Aufstieg vor Augen

Oberliga-Reserve des TSV Schott mischt in der Fußball-Bezirksliga ganz vorne mit

MAINZ. Den Vergleich mit dem FSV Mainz 05 will Patrick Bieger nicht ziehen. Noch nicht. ,,Von den 05ern sind wir noch ein ganzes Stück weit weg", sagt der Fußball-Trainer des TSV Schott Mainz II. Und lächelt.

Dennoch: Gewisse Parallelen zwischen dem FSV und den Schottlern sind durchaus vorhanden. Während die Durchlässigkeit zwischen Bundesliga-Team, U 23 und U 19 bei den 05ern nie größer war, gilt Gleiches nämlich auch für die Oberliga-, Bezirksliga- und A-Jugend-Mannschaften des TSV, die eng miteinander verzahnt sind. Bieger hat daran durchaus seinen gewichtigen Anteil.

Der Coach der zweiten Schott-Mannschaft arbeitet vertrauensvoll mit Cheftrainer Ali Cakici zusammen. Diverse Bezirksliga-Kicker kamen unter Bieger bereits in der Oberliga zum Einsatz. A-Jugendliche aus dem Regionalliga-Team wiederum nutzen die Chance, sich über Spiele in der Bezirksliga für noch höhere Aufgaben zu empfehlen. Verletzte Oberliga-Akteure werden durch Einsätze in der Bezirksliga wieder an die erste Mannschaft herangeführt. ,,Ali schaut sich unsere Spiele genau an, er verpasst kaum eine Minute. Wir kommunizieren auch vor jedem Training miteinander. Außerdem ist auch der Draht zu unserem A-Jugend-Trainer Christian Bolm richtig gut. Es macht im Moment einfach riesig Spaß", sagt Bieger.

Der Konkurrenz enteilt

Beim Blick auf die Tabelle kann man seine gute Laune noch besser verstehen: Die Oberliga-Reserve des TSV ist in der Bezirksliga mit dem SV Horchheim eine Klasse für sich und der Konkurrenz fast schon enteilt. Satte 41 Punkte hat die Bieger-Elf nach 15 Spielen bereits gesammelt und liegt damit als Spitzenreiter einen Zähler vor dem Zweiten aus Horchheim. Der Dritte Gau-Odernheim ist schon um zehn Punkte im Hintertreffen. Da kann das Ziel zwangsläufig nur der Landesliga-Aufstieg sein. Oder?

,,Am Anfang der Saison war das bei uns überhaupt kein Thema. Aber klar - wenn man erstmal da oben steht, will man da natürlich auch bis zum Ende bleiben", räumt Patrick Bieger ein, der früher über viele Jahre hinweg die Spvgg. Essenheim in der damaligen Bezirksklasse Nord und danach den SVW Mainz in der Landesliga unter seinen Fittichen hatte. Jener Liga, in die auch die Zweite des TSV Schott gerne möchte. ,,Natürlich ist die Landesliga ein besonderer Anreiz. Vor allem wegen der ganzen Mainzer Derbys, die wir dann hätten. Aber bis dahin ist es noch ein langer Weg", bleibt Bieger betont sachlich.

Im Moment spricht allerdings vieles dafür, dass der Aufstieg klappen kann. Erst eine Niederlage hat Schott II kassiert, auwärts zuletzt 5:0 beim SV Klein-Winternheim gewonnen. Danach laut gewordene Kritik, dass der TSV eine Reihe seiner Oberliga-Spieler auf dem Platz gehabt hätte, kann Bieger nicht nachvollziehen. ,,Es waren durchweg junge Spieler, die in Klein-Winternheim aufgelaufen sind, der Altersdurchschnitt lag bei 21 Jahren. Es wäre etwas anderes, wenn gestandene Oberliga-Spieler wie Can Özer, Preston Zimmerman oder Srdjan Baljak bei uns mitspielen würden. Aber das ist schließlich nicht der Fall", bezieht der Übungsleiter klar Position. Edis Sinanovic, Patrick Huth oder Sebastian Kühn brächten zwar enorm viel Potenzial mit. Man dürfe aber nicht vergessen, dass sie erst im zweiten Jahr zu den Aktiven zählten.

Die zahlreichen jungen, hungrigen und vor allem lernwilligen Kicker machen Bieger das Arbeiten leicht. ,,Alle Jungs haben die Ambitionen, oben bei Ali anzuklopfen und geben deshalb immer Vollgas", lobt der 45-Jährige, der sich den im Mainzer Amateurfußball bestens vernetzten und enorm erfahrenen Michael Horn als Co-Trainer an seine Seite geholt hat.Beide verfolgen ihre eigene Philosophie und haben ihre Freiräume. Die Zusammenarbeit mit Ali Cakici bleibt dabei trotzdem nicht auf der Strecke. ,,Wenn der ein oder andere Spieler von uns den Sprung nach oben zu Ali in die erste Mannschaft schafft, ist das super", sagt Bieger. Im Moment klappt vieles beim TSV Schott. Es läuft eben einfach rund. Die Perspektive stimmt.



Aufrufe: 026.11.2015, 15:00 Uhr
Andreas RiechertAutor