2024-04-23T13:35:06.289Z

Ligabericht
Einen 2:1-Sieg holte der TSV Schott Mainz gegen die Spvgg. Burgbrohl.
Einen 2:1-Sieg holte der TSV Schott Mainz gegen die Spvgg. Burgbrohl.

Huth zaubert Schott-Sieg herbei

2:1-Erfolg gegen Burgbrohl ist ein großer Schritt zum Klassenerhalt

So schön kann Abstiegskampf sein. Patrick Huth treibt den Ball mit Tempo über die rechte Seite, schickt Can Özer in den Strafraum, der legt per Hacke zurück auf Huth. Ein präziser Schuss ins lange Eck, und Sekunden später findet sich der Flügelstürmer des TSV Schott Mainz unter einer Spielertraube wieder. Die Nachspielzeit lief schon im Oberliga-Duell mit der Spvgg. Burgbrohl, das angesichts des Rückzugs der Spvgg. Wirges bereits vorentscheidende Bedeutung hatte. Und wie die Mainzer diese Vorentscheidung zu ihren Gunsten beim 2:1 (0:0)-Siegtreffer herbeiführten, mit so viel spielerischer Finesse, das spricht für die herausragende individuelle Qualität, die in dieser Mannschaft steckt.

„Ich war mir immer relativ sicher, dass wir es schaffen“, sagt Huth, während sein Joker-Kollege Ilias Soultani laut „Weltklasse-Spieler“ dazwischen ruft. Mit viel Elan war der unter der Woche erkrankte, künftige Drittligaspieler des FSV Mainz 05 II aufs Feld gekommen, forderte immer wieder den Ball, ergriff die Initiative und riss seine Mannschaft mit, die es zunächst ungewohnt vorsichtig versucht hatte. Der TSV stand für seine Verhältnisse tief, blieb gegen spielerisch limitierte Gäste aber trotzdem das aktivere und gefährlichere unter zwei Teams, die jedes Risiko scheuten. Umso absurder wirkte das 0:1, als TSV-Keeper Alexander Motz nach einem langen Ball mit dem eigenen Mannschaftskollegen zusammenrasselte, was Stefan Krämer mit einem Schuss ins leere Tor bestrafte (65.).

Doch die Platzherren wehrten sich, zeigten Moral und individuelle Klasse. Auch in Person von Soultani, der nach einem Angriff durchs Zentrum klasse den steil startenden Masashi Sakai in Szene setzte, der zum 1:1 flach ins lange Eck traf (81.). „Das war heute ein Riesen-Schritt, Kompliment an die Mannschaft. Die Einstellung war entscheidend“, lobte Manager Till Pleuger. „Wir sind heute nicht gut ins Spiel gekommen. Vielleicht hat die Hitze eine Rolle gespielt, vielleicht Nervosität. Jetzt ist jedem von uns die Erleichterung ins Gesicht geschrieben“, betonte Nicklas Schlosser und blickte auf Huth und Soultani: „Am Ende haben die Kräfte auf beiden Seiten nachgelassen. Da zwei Spieler mit so einer Qualität von der Bank bringen zu können, das ist schon Luxus.“

„Die klar bessere Mannschaft hat das Spiel gewonnen“, hielt der zum Saisonende scheidende Chefcoach Ali Cakici fest, der sich ansonsten wortkarg gab und nur noch mit grimmiger Entschlossenheit erklärte: „Die Arbeit, die ich hier mit diesem überragenden Trainerteam leiste, ist nicht zu bezahlen. Ich bin zu teuer. Danke.“

TSV Schott Mainz: Motz – Günes (72. Schwarz), Senftleben, Rinker, Schlosser – Kühn – Heeg (56. Huth), Bilotta, Sakai, Heizmann (66. Soultani) – Özer.

Aufrufe: 07.5.2016, 18:16 Uhr
Torben SchröderAutor