2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Glücklos: Schott-Spielerin Debora Vinci (rechts) kann den Ball nicht an Sindelfingens Torfrau Antonia Knupfer vorbei im Tor unterbringen.	Foto: hbz/Michael Bahr
Glücklos: Schott-Spielerin Debora Vinci (rechts) kann den Ball nicht an Sindelfingens Torfrau Antonia Knupfer vorbei im Tor unterbringen. Foto: hbz/Michael Bahr

Fahrlässige Schott-Frauen

TSV-Team vergibt beim 0:2 gegen Sindelfingen viele Chancen

MAINZ. Ein Betrachter brachte kurz vor dem Abpfiff auf den Punkt, was wohl viele der 80 Zuschauer beim Spiel der Zweiten Frauenfußball-Bundesliga dachten: ,,Das kennt man ja gar nicht mehr von den Schott-Mädels, dass die kein Tor schießen", staunte der ältere Herr. 0:2 (0:0) unterlag das Team von TSV-Trainer Thorsten Lamers im ersten Spiel in der neuen Klasse dem VfL Sindelfingen und erzielte trotz zahlreicher Chancen erstmals seit Ewigkeiten keinen Treffer.

Nicht die Leistung seines Teams, sondern deren Fahrlässigkeit war es, die den Coach des TSV Schott ärgerten. ,,Von den Spielanteilen her waren wir besser und haben teils gut kombiniert. Aber wer so kläglich mit seinen Chancen umgeht, verliert." Besonders U 19-Nationalspielerin Laura Freigang, die nach 83 Minuten frei stehend über das Tor lupfte, zog sich Lamers' Unmut zu und wurde ausgewechselt. ,,Da muss sie einfach links oder rechts einschieben. Ein Messi oder Ronaldo kann da lupfen, wir sollten uns auf Einfaches konzentrieren."

Bereits zuvor hatten die Aufsteigerinnen einige Gelegenheiten leichtfertig vergeben. Annika Leber (5.) und Debora Vinci (7.) verfehlten ihr Ziel knapp. Ein Rückpass von Laura Ofiara (16.) blieb lange die größte Gefahr für das eigene Tor. Chiara Loos (42.) schoss drüber. Nach der Pause wurde Sindelfingen gefährlicher. Die erste Chance hatte aber Loos, deren Schuss am Pfosten vorbeirauschte (47.).

Nachdem Leber aus fünf Me-tern vorbeigeköpft hatte, bestrafte der VfL die Mainzer Fahrlässigkeit. Bei einem Konter standen zwei Gäste-Spielerinnen einer Verteidigerin gegenüber. Matea Grgics Schuss sprang von der Latte ins Tor. (59.). ,,Das war katastrophales Abwehrverhalten. Schon gegen Duisburg war zu sehen, dass Fehler auf diesem Niveau bestraft werden. Vielleicht hören meine Spielerinnen ja irgendwann auf mahnenden Worte", ärgerte sich Lamers.

In der Folge gelang seinem Team offensiv wenig, dafür legte der VfL nach. Matea Bosnjak köpfte eine Ecke ein (78.). Auch nach Freigangs Fauxpas hätte die Heim-Elf zumindest ihre Tor-Serie wahren können, Loos und Teodora Draguescu scheiterten aber an der Keeperin (85.). ,,Der letzte Wille hat gefehlt", fand Lamers, ,,mehr als sagen, dass da andere Kali-ber auf dem Platz stehen als in den vergangenen Jahren, kann ich nicht."

TSV Schott Mainz: Hanemann - Özer, Ofiara, Bast, Wagner - Loos, Weber, Dragoescu, Vinci (60. Beuter) - Freigang (86. Schmitt), Leber (74. Berghorn).



Aufrufe: 030.8.2015, 18:00 Uhr
Stephan ThalmannAutor