2024-05-10T08:19:16.237Z

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Trainer Stefan von Martinez ist zufrieden mit der Kaderzusammenstellung.
Trainer Stefan von Martinez ist zufrieden mit der Kaderzusammenstellung.

Ein neues Gefühl

ZWEITE LIGA Fußballerinnen des TSV Schott müssen Abgänge wichtiger Spielerinnen auffangen

Mainz. Vor einem Jahr war noch alles anders. Zwar steckten die Fußballerinnen des TSV Schott Mainz auch damals in der Vorbereitung auf die neue Zweitliga-Saison und auch der Trainer hieß damals schon Stefan von Martinez – und dennoch war alles anders. Von Martinez war kurzfristig als Trainer geholt worden, weil der eigentliche Kandidat abgesagt hatte. Der Kader stand schon, der Plan für die Vorbereitung ebenfalls.

Annika Leber wechselt zu Eintracht Frankfurt

In diesem Jahr durfte von Martinez nun selbst mitbestimmen. „Das ist einfach ein ganz anderes Gefühl“, erzählt der Schott-Trainer. Er konnte gezielt Spielerinnen verpflichten, die er haben wollte und sich so einen Kader für die neue Saison, die Ende August mit dem DFB-Pokal beginnt, zusammenstellen. Dabei musste er nicht nur den Abgang von Kapitänin Meike Weber kompensieren, die es zurück zum 1. FFC Frankfurt zog. Mit Annika Leber verließ eine weitere Leistungsträgerin die Mainzerinnen. Die Stürmerin wechselte aus beruflich bedingten Gründen zu Regionalligist Eintracht Frankfurt. „Wir hätten sie sehr gerne behalten“, sagt Stefan von Martinez. Doch die Frankfurter hätten der Biologie-Studentin eine berufliche Perspektive bieten können.

Für von Martinez nicht nur ein fußballerischer Verlust. „Annika und Meike sind Persönlichkeiten, die mir ans Herz gewachsen sind.“ Während für Weber mit Cagla Korkmaz eine Nachfolgerin verpflichtet wurde, hat der Verein auf den Abgang von Leber nicht mehr reagiert. „Das war nicht unbedingt notwendig, weil wir ein anderes System spielen wollen“, erklärt von Martinez, der zuversichtlich ist, dass die Abgänge aufgefangen werden.

Sein Optimismus liegt auch in der Zusammensetzung des Kaders begründet. Während in der Vorsaison leistungsmäßig ein zu großer Unterschied in der Mannschaft geherrscht habe, ist diese Spannweite geringer geworden. „Ich kann jede Spielerin auf verschiedenen Positionen einsetzen“, sagt von Martinez. 20 Spielerinnen stehen dem Schott-Trainer zur Verfügung. Ein bis zwei mehr hätte er zwar gerne gehabt, doch das sei nicht machbar gewesen. Auch ein Trainingslager findet aus Kostengründen während der Saisonvorbereitung nicht statt – übrigens auch beim in die Regionalliga aufgestiegenen Herrenteam nicht.

Seit zwei Wochen hat Stefan von Martinez seine Mannschaft um sich versammelt. „Die Spielerinnen kamen extrem gut vorbereitet zurück.“ In der sechswöchigen Pause mussten die Schottlerinnen vier Wochen lang selbstständig ein Vorbereitungsprogramm absolvieren. Ob das auch eingehalten wurde, überprüfte der Trainer per App. „Eine Spielerin hat die Daten sogar aus Japan geschickt“, lacht von Martinez, der seinen Spielerinnen derzeit einen freien Tag pro Woche gönnt. „Die sind ordentlich beschäftigt.“ Aber das müsse auch so gemacht werden. „Andere trainieren noch mehr.“

Unterstützung im Trainerstab

Eine weitere Änderung für die kommende Saison betrifft den Trainerstab: Von Martinez wird von Co-Trainer Simon Bruckmann und Torwarttrainerin Simone Hartmann unterstützt. Eine eindeutige Erleichterung für den Trainer, der betont: „Ich brauche keine Hütchenaufsteller.“ Er will seiner Mannschaft professionelle Rahmenbedingungen bieten. Dazu gehört auch eine neue Athletiktrainerin: Neuzugang Cagla Korkmaz hat einen Athletiktrainerschein und macht ihre Mitspielerinnen fit für die neue Saison. Auch das ist eine von mehreren Neuerungen im Vergleich zum Vorjahr. Damals, als beim TSV Schott alles ziemlich anders war.



Aufrufe: 028.7.2017, 18:30 Uhr
Julia SlobodaAutor