Meeth hatte notgedrungen fünf Neue in der Startelf aufgeboten, und das Fehlen von gesperrten oder verletzten Leistungsträgern wie Jonas Raltschitsch, Jost Mairose, Raphael Assibey-Mensah oder Silas Schwarz spürte man deutlich. Der TSV staffelte sich tiefer als gewohnt, um Tempodefizite in der Defensive auszubügeln. Beim 0:1 jedoch half auch eine Vollversammlung im Strafraum nichts. Ein Ball segelte rein, Jonas Meiser schaltete am schnellsten, der frühe Rückstand war perfekt (2.). Drei, vier verheißungsvolle weitere Angriffsszenen hatten die Gäste, mal warf sich Marco Senftleben rettend in den Schuss (21.), mal zielte Marvin Cuni zu hoch (24.).
Mainzer mühen sich, ohne zwingend zu werden
Mitte der ersten Hälfte fanden sich die Platzherren mehr und mehr, hatten einige Ballgewinne und auch ihre Chancen, allen voran Janek Ripplinger nach hoher Balleroberung (30.) und per Kopf (45.). Der Aufwärtstrend in Sachen Entschlossenheit und Körpersprache setzte sich nach dem Seitenwechsel fort, auch nachdem der zu weit vor seinem Tor stehende Tim Hansen von Meiser mit einem gelöffelten 22-Meter-Schuss übertölpelt wurde (50.). Dem doppelten Rückstand hinterherzulaufen, fiel den Platzherren schwer. Sie probierten viel, Chancen aber blieben Mangelware, und mit Marvin Cunis 0:3 (82.) waren die Hoffnungen dahin.
„Man hat beim Warmmachen und in der Kabine schon gemerkt, dass die letzten Prozente heute nicht drin sind“, sagt Meeth, „und wenn die Jungs nicht an ihre Leistungsgrenze kommen, fehlt uns die individuelle Qualität, um das zu kompensieren. Es war nicht alles schlecht, die Leistung war deutlich besser als nach dem Re-Start im Dezember.“ Aber sie war nicht gut genug. Bitter zudem: Tim Müller holte sich wegen Ballwegschlagens die fünfte Gelbe ab und fehlt Samstag gegen Ex-Klub Steinbach.
TSV Schott Mainz: Hansen – Senftleben, Hermann (59. Portmann), Schlosser – Kern, Demirbas (73. Lihsek), Müller, Fring, Hahn – Ripplinger, Gansmann (46. Hanner Lopez).