2024-05-08T14:46:11.570Z

Interview der Woche
Die Top vier der Bezirksliga Rheinhessen machen das Aufstiegsrennen unter sich aus. Von links Oben im Uhrzeigersinn: Frank Berninger (TuS Marienborn), Steffen Acker (TSG Bretzenheim), Simon Melles (TSV Zornheim) und Christian Stegmaier (TSV Gau-Odernheim).
Die Top vier der Bezirksliga Rheinhessen machen das Aufstiegsrennen unter sich aus. Von links Oben im Uhrzeigersinn: Frank Berninger (TuS Marienborn), Steffen Acker (TSG Bretzenheim), Simon Melles (TSV Zornheim) und Christian Stegmaier (TSV Gau-Odernheim).

Aufstiegs-Gipfeltreffen

Die Kapitäne der vier Bezirksliga-Spitzenteams Marienborn, Zornheim, Gau-Odernheim und Bretzenheim stehen Rede und Antwort

Drei Spieltage vor Saisonende ist das Aufstiegsrennen in der Bezirksliga spannender denn je. Fünf Punkte trennen den Ersten TuS Marienborn (57) und den Vierten TSV Zornheim (52), den Relegationsrang belegt aktuell das beste Team der Rückrunde, der TSV Gau-Odernheim (55), und auch die TSG Bretzenheim (53) ist mittendrin im Geschäft. Wir sprachen mit den Spielführern der vier Landesliga-Aspiranten, Frank Berninger (24, Marienborn), Christian Stegmaier (24, Gau-Odernheim), Steffen Acker (32, Bretzenheim) und Simon Melles (27, Zornheim).

Diese Saison macht uns stark, dass...

Berninger: …wir schon seit Mitte der Hinrunde konstant auf dem ersten Platz stehen und einen breiten Kader haben, mit dem es uns immer wieder gelungen ist, unsere Ausfälle zu kompensieren. Unser Prunkstück ist sicher die Offensive, aber auch, dass wir variantenreich, mit vielen Systemwechseln, spielen.

Stegmaier: …wir eine so junge Mannschaft sind, die sehr viel zusammen unternimmt und das auch auf dem Platz umsetzt.

Acker: …wir ein gutes Gemeinschaftsgefüge haben. Richtig stark sind wir ja im Prinzip erst 2015, wo wir acht Sieg und leider nur ein Unentschieden bei Schott II geholt haben.

Melles: …wir eine geschlossene Mannschaft haben und aus meiner Sicht das zweikampfstärkste Team der Bezirksliga sind. Der Zusammenhalt macht uns unheimlich stark.

Unsere Kontrahenten haben uns voraus, dass...

Berninger: …sie sich in unserem Windschatten an uns heranpirschen konnten. Das hatten wir vor zwei Jahren in der Bezirksklasse selbst erlebt, als Bretzenheim 46 als Meister und wir über die Relegation aufgestiegen sind. Die Position des Verfolgers ist sicher ein bisschen angenehmer, denn jeder will den Spitzenreiter schlagen.

Stegmaier: …sie zumindest in der Hinrunde konstanter waren als wir und auch etwas mehr Erfahrung haben. Aber zuletzt haben wir eine sehr gute Serie hingelegt.

Acker: …wir im Oktober und November unseren Kader nicht beisammen hatten, weil viele Spieler gefehlt haben. Da haben wir einige Punkte liegen lassen und gegenüber den anderen an Boden verloren.

Melles: …sie spielerisch einen Tick stärker und in der Breite des Kaders besser aufgestellt sind.

Wir müssen im Saisonendspurt besonders darauf achten, dass...

Berninger: …wir immer mindestens ein Tor mehr machen als der Gegner. Die letzten drei Spiele werden knallhart, da wird jeder Fehler bestraft. Aber wir wollen als Meister hochmarschieren.

Stegmaier: …wir uns von Rückschlägen nicht beeinflussen lassen und immer weiter machen. Gerade das Spiel in Bretzenheim ist für uns sehr unglücklich gelaufen, von den Schiedsrichter-Entscheidungen her. Aber uns ist auch etwas die Luft ausgegangen, die Belastung ist für die vielen jungen Spieler noch ungewohnt. Da müssen die erfahreneren Spieler vorneweg gehen.

Acker: …wir unsere Gegner, die alle drei in der unteren Tabellenregion angesiedelt sind, nicht unterschätzen. Das war am Wochenende in Gimbsheim vielleicht schon der Fall, aber wir haben es noch nach Hause geschaukelt.

Melles: …wir unsere Hausaufgaben erledigen und nicht zu sehr auf die Kontrahenten achten. Simpel ausgedrückt: Wenn wir am letzten Spieltag noch drei Siege geholt haben, können wir schauen, was die anderen gemacht haben.

Wir steigen auf, weil...

Berninger: …wir mehr wollen als die anderen drei Mannschaften. Wer die gesamte Saison über so spielt wie wir, will sich auch mit Platz eins belohnen.

Stegmaier: …wir letztes Jahr mit einer ganz anderen Mannschaft schon knapp gescheitert sind und hart dafür arbeiten. Außerdem hat ein Teil unserer Mannschaft letztes Jahr schon Erfahrung mit der Relegation gesammelt.

Acker: …damit habe ich mich ehrlich gesagt noch gar nicht befasst. Nach der Winterpause waren wir 17 Punkte hinter dem Spitzenreiter, da haben wir uns einfach nur vorgenommen, von Spiel zu Spiel zu denken und möglichst jedes Spiel zu gewinnen. Deswegen ist der Aufstieg für mich noch ganz weit weg.

Melles: …wir über die gesamte Saison verteilt eine unheimlich konstante Mannschaftsleistung gezeigt haben und Teamgeist belohnt wird.

Wenn wir aufgestiegen sind, …

Berninger: …schauen wir mal, was nächstes Jahr in der Landesliga so geht. Aber erst mal werden alle Dämme brechen!

Stegmaier: …werden wir eine harte Vorbereitung hinlegen und alles dafür tun, die Liga zu halten.

Acker: …schlafe ich glaube ich zwei Nächte lang nicht. Vor zwei Jahren, beim Bezirksliga-Aufstieg, war es schon supergeil, wir waren bis morgens um sechs Uhr unterwegs – und das an einem Arbeitstag. Die ganze Mannschaft wird die Nacht durchmachen.

Melles: …muss sich im Trainingsbetrieb, was die Anzahl der Spieler und das Feuer angeht, einiges ändern. 12 bis 15 Mann im Schnitt wären schon optimal, und in Sachen Konkurrenzkampf ist uns die Landesliga weit voraus. Der Kader müsste breiter aufgestellt sein.

In fünf Jahren werde ich und wird mein Verein...

Berninger: …puh, das ist noch so weit weg. Wenn ich fünf Jahre zurückblicke, ist es schon Wahnsinn, was sich in Marienborn getan hat. Damals haben wir mit im Kern derselben Mannschaft wie heute noch in der B-Klasse gespielt. Ich blicke sehr positiv in die Zukunft, unsere aktuelle A-Jugend ist sehr stark.

Stegmaier: …uns in der Landesliga etabliert haben. Ich persönlich... fünf Jahre ist eine lange Zeit! Vielleicht bin ich dann schon Trainer. Die Mannschaft wird weiter verjüngt und mit Spielern bestückt sein, die noch mehr Potenzial haben.

Acker: …in der Landesliga oben mitspielen, zumindest der Verein. Ich werde bei den Alten Herren spielen. Es werden viele Jungs aus der eigenen Jugend dabei sein. In welcher Funktion ich noch im Verein sein werde, kann ich nicht sagen, aber kicken will ich hier auf jeden Fall noch.

Melles: …puh, was in fünf Jahren ist, weiß ich nicht. Für meinen Verein wünsche ich mir, dass die Mannschaft den Aufstieg in die Landesliga bis dahin einmal geschafft hat. Für mich persönlich kann ich gar keine Prognose abgeben. Aber nächstes Jahr spiele ich weiter in Zornheim!

Aufrufe: 07.5.2015, 13:30 Uhr
Torben SchröderAutor