2024-04-24T13:20:38.835Z

Allgemeines
Der TSV Schott 2016/17: (vorne v.l.) Omar Njie, Gianluca Mamone, Itai Palachi, Igor Luketic, David Staegemann, Igor Heizmann, Edis Sinanovic, Ilias Soultani, (Mitte v.l.) Trainer Sascha Meeth, die Co-Trainer Klaus Bauer und David Heser, Nicklas Schlosser, Gerit Wintermeyer, Marco Senftleben, Joshua Iten, Khaled Abou Daya, Necmi Gür, Konstantin Kutschenreuter (Physio), (hinten v.l.) Frank Gerhardy
Der TSV Schott 2016/17: (vorne v.l.) Omar Njie, Gianluca Mamone, Itai Palachi, Igor Luketic, David Staegemann, Igor Heizmann, Edis Sinanovic, Ilias Soultani, (Mitte v.l.) Trainer Sascha Meeth, die Co-Trainer Klaus Bauer und David Heser, Nicklas Schlosser, Gerit Wintermeyer, Marco Senftleben, Joshua Iten, Khaled Abou Daya, Necmi Gür, Konstantin Kutschenreuter (Physio), (hinten v.l.) Frank Gerhardy

Aufbruch zu neuen Ufern

Junges Team von Trainer Sascha Meeth will sich im dritten Oberliga-Jahr konsolidieren

Mainz. Neuer Trainer, zur Hälfte neuer Kader – beim TSV Schott Mainz will man in der dritten Oberliga-Saison nach dem enttäuschenden 13. Platz zu neuen Ufern aufbrechen. Bereits im März wurde Sascha Meeth (41) als Nachfolger des nach drei Jahren ausgeschiedenen Cheftrainers Ali Cakici (49) präsentiert. Von der – vom Klub nie als Ziel formulierten – Regionalliga träumt niemand mehr, Konsolidierung ist das Ziel. Und zwar mit vielen jungen Spielern.

Personal: Mit Patrick Huth, Patrick Manthe (beide Mainz 05 U 23), Yannick Rinker (Karbach), Vincenco Bilotta (Waldalgesheim), Can Özer (Pirmasens) und Preston Zimmerman (Karriereende) verließ eine Menge Qualität das Team, und doch kann sich das Aufgebot sehen lassen. Routinier Igor Luketic (30, TuS Koblenz) im Tor ist gesetzt, ebenso Manuel Schneider (25) im defensiven Zentrum, so lange das Knie hält. Auf allen anderen Positionen kämpfen mindestens zwei Spieler um die Plätze. Jonas Raltschitsch (23, Gonsenheim) stärkt das anfällige Deckungszentrum, die variablen Jan Just (19, Wormatia II), Omar Njie (20, Oberrad) und Necmi Gür (20, Biebrich 02) kennt Meeth aus seiner Zeit im Nachwuchsleistungszentrum von Mainz 05. Torjäger Janek Ripplinger (25, Mülheim-Kärlich) und Eigengewächs Khaled Abou Daya (18) haben in der Vorbereitung im Sturm überzeugt, FCK-Rückkehrer Gerit Wintermeyer (18) erhöht das Offensivpotenzial, Joshua Iten (21, SV Wiesbaden) stärkt die Defensive. Viele Spieler sind flexibel einsetzbar, gut ausgebildet und talentiert, doch als etablierte Oberliga-Kicker gehen die wenigsten der Neuen durch. „Ich bin zufrieden. Der Kader ist finanziell enger zusammengerückt und für unsere Mittel das Beste, das wir rausholen konnten“, sagt Meeth, „alle wissen, dass wir Zeit brauchen.“

Ausrichtung: 38 der 65 Schott-Treffer gingen auf das Konto von Özer und Huth. „Weg von der Individualität“, lautet Meeths Motto. Vier der sechs Vorbereitungswochen dienten dem Spiel gegen den Ball, das bei 64 Gegentoren deutlich zu kurz kam. 4-2-3-1 lautet das Basissystem, auch mal abgewandelt zum 4-4-2 oder 4-3-3. „Wir wollen die Jungs nicht überfrachten“, betont Meeth. Wichtig sei bei einem Dutzend Neuzugängen erst einmal, sich einzuspielen. Meeth will mit dem Hurra-Fußball der Ära Cakici brechen. „Aber wir wollen nicht nur umschalten“, so der 41-Jährige, „wir wollen jedem Spiel unseren Stempel aufdrücken.“ Kapitän Marco Senftleben (24) erklärt: „Unter Ali haben wir das technische Spiel gelernt, das die Leute sehen wollen. Jetzt haben wir an dem gearbeitet, was bisher nicht so gut lief, die Defensive mit der gesamten Mannschaft. Das Ziel ist, beides zu verbinden.“ Neben Schneider baut Meeth auf die erfahrenen Nenad Simic (32) und Srdjan Baljak (37), denen er „riesige Professionalität“ attestiert.

Perspektive: „Wir sind schnell zu einer Mannschaft geworden“, betont Senftleben, „die Konkurrenzsituation ist ein Ansporn. Jeder muss Gas geben, und das bringt jeden weiter.“ Meeth lobt seine Mannschaft als „überaus lernwillig“. Für die Weiterentwicklung ist er nach fünfeinhalb Jahren in der 05-Jugend der richtige Mann. Geübt wird meist auf einem halben Platz, gemeinsam mit dem Bezirksliga-Team. Seine Heimspiele trägt der TSV wieder samstags aus, damit die Reservisten sonntags beim Unterbau aushelfen können. „Was ich nicht dulden werde, sind Stinkstiefel, die sich bei der Zweiten hängen lassen“, kündigt Meeth an, der „so schnell wie möglich nichts mit dem Abstieg zu tun haben“ will. Das, was der Kader an Spitzenklasse eingebüßt hat, hat er an Talent und Flexibilität hinzugewonnen. Viele Spieler wollen sich auch mit Blick auf höhere Ziele verbessern. Doch wenn jede Position doppelt besetzt ist, heißt das auch, dass mancher seine Ambitionen zurückstellen muss. Das will sensibel moderiert sein. Gelingt das, kann der TSV eine der Überraschungen der Saison werden – diesmal im Positiven.



Aufrufe: 05.8.2016, 14:00 Uhr
Torben SchröderAutor