2024-04-25T10:27:22.981Z

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Fontana Finthen darf den Aufstieg bejubeln - wenn auch, anders als hier in seligen Vor-Corona-Zeiten, unter Abstandsgebot.
Fontana Finthen darf den Aufstieg bejubeln - wenn auch, anders als hier in seligen Vor-Corona-Zeiten, unter Abstandsgebot. – Foto: Michael Fink

Die Aufsteiger stehen fest

SWFV-Entscheidung zum Saisonabbruch ist final +++ Fontana Finthen, FSV Nieder-Olm und viele mehr jubeln daheim

MAINZ. Wie gut, dass man Sangria auch mit langen Strohhalmen trinken kann. Erst kündigte die Bundesregierung am Mittwochmorgen eine Aufhebung der europaweiten Reisewarnung an. Dann teilte der Südwestdeutsche Fußballverband das Abstimmungsergebnis der Vereinsumfrage zum Saisonabschluss mit. 1037 Klubs waren aufgerufen, 85 Prozent der gemeldeten Mannschaften machten mit, 80 Prozent votierten für den Vorschlag des Verbandes. Heißt: Die Aufsteiger bis in die Verbandsliga stehen fest. A-Klasse-Primus FSV Nieder-Olm plant, wie Trainer Christian Lang sagt, eine „Vergnügungsinsel“ aufzusuchen – und unter Corona-Regeln, notfalls mit Abstandsgebot, zu feiern.

Der Beschluss, der nun final ist, besagt, dass alle Ersten sowie, falls es eine Relegation gegeben hätte, Zweiten aufsteigen dürfen. Gerechnet wird nach Quotientenregel, was beispielsweise in der B-Klasse West die SG Sponsheim noch an der TSG Heidesheim vorbei ziehen lässt. Absteiger gibt es nicht. Den Aufstieg des Verbandsliga-Topduos Alemannia Waldalgesheim und FC Speyer muss der für die Oberliga zuständige Südwest-Regionalverband noch in einer eigenen Umfrage bestätigen – reine Formsache. Das Ergebnis wird Anfang nächster Woche bekannt gegeben.

FSV Nieder-Olm kehrt ungeschlagen in die Bezirksliga zurück

„Wir sind einfach nur erleichtert“, sagt Lang, der die sportlich vorige Saison noch abgestiegenen Nieder-Olmer zum A-Klasse-Meister gemacht hat. Keine Niederlage, 82 Tore in 19 Spielen – der, so sagt man, „schlafende Riese“ verdiente sich drei Jahre nach den Abstieg sein Bezirksliga-Comeback. Alles, was an Feierlichkeiten coronakonform möglich ist, soll gemacht werden. Samt der schon lange angedachten, zuletzt planerisch aber ins Stocken geratenen Insel-Reise. „Wir waren im Tal der Tränen“, sagt Lang, „für's Umfeld und die Mannschaft freue ich mich riesig.“

Mit dem 45-Tore-Duo Kai Hofem – der am Engelborn einst schon unter Thomas Tuchel in der Jugend von Mainz 05 kickte – und Ivo Schedereit, höherklassig Erfahrenen wie Christian Toplek, Dennis Lang oder Tomislav Duvnjak, einer Mischung vom routinierten Kapitän Jörg Lubojanski bis zum jungen Keeper Umut Gündogan sowie den Neuzugängen Matthias Cygon (kehrt von RWO Alzey zurück) und Yasin Kapucu (kommt von Gruppenligist SV Nauheim) zählt der FSV auch eine Liga höher keinesfalls zu den Underdogs. Ein einstelliger Tabellenplatz ist Langs Ziel.

Fontana Finthen geht mit sechs Neuen in die Landesliga

Den hatte Fontana Finthen die letzten zwei Spielzeiten nicht erreicht – ehe das Team von Trainer Marvin Dollmann zum Höhenflug ansetzte, der mit der Bezirksliga-Meisterschaft gekrönt wurde. Mit Verfolger Spvgg. Ingelheim im Schlepptau geht’s hoch in die Landesliga, aus der der VfL vor fünf Jahren abgestiegen war. „Es wäre eine Enttäuschung gewesen, hätten wir in der Liga bleiben müssen“, sagt Trainer Marvin Dollmann, „wir sind überglücklich und hoffen, feiern zu können. Auch wenn man so viel ja gar nicht machen kann.“

Seit dieser Woche sind die Finther wieder auf dem Trainingsplatz, je eine Hälfte des Kaders dienstags und donnerstags. Gut möglich, dass sich nun aus Anlass des Titelgewinns einige jubelnde Zaungäste an der Römerquelle einfinden. „In größerem Abstand beisammen sitzen, ein bisschen Musik laufen lassen“, am liebsten auch noch mit Umfeld und Vorstand – was möglich ist, soll möglich gemacht werden. Auch eine Mannschaftsfahrt nach Bulgarien war geplant, die Umsetzung hing lange in der Schwebe – wie so vieles.

Sportlich immerhin hatte der VfL, so lange es ging, Fakten geschaffen. Der 3:0 im November gegen immens formstarke Weisenauer war für Dollmann ein Schlüsselerlebnis. Die Gewinnermentalität sei der entscheidende Unterschied zur Vorsaison gewesen. Mit sechs Neuen präpariert sich die Fontana für die siebthöchste Spielklasse. Nassim Jaatit und Dennis Gyamfi kommen von A-Klasse-Vize Ebersheim, Leon Klein, Robert Neufang und Paul Murawski kehren von der U19 der TSG Bretzenheim zurück, Sedat Yildirim kommt von der TuS Marienborn II. Die Routiniers André Pinheiro und Andreas Ludwig suchen unterdessen bei der SG Schornsheim eine neue Herausforderung.

Alle aufstiegsberechtigten Teams aus Rheinhessen sind unter dem Artikel verlinkt.


Aufrufe: 03.6.2020, 14:28 Uhr
Torben SchröderAutor