2024-03-28T15:56:44.387Z

Team Rückblick
Einer trifft und alle freuen sich: Moses Ogodogbo (zweiter von links) traf hier zum 1:0 gegen Frisia (11. März). Robin Schubert, Sebastian Klimmek, Fynn Gutzeit und Lars Horstinger (von links) begeben sich sofort gemeinsam mit ihm zur Auswechselbank, um das Erfolgserlebnis mit dem gesamten Staff und den Auswechselspielern zu zelebrieren.ism
Einer trifft und alle freuen sich: Moses Ogodogbo (zweiter von links) traf hier zum 1:0 gegen Frisia (11. März). Robin Schubert, Sebastian Klimmek, Fynn Gutzeit und Lars Horstinger (von links) begeben sich sofort gemeinsam mit ihm zur Auswechselbank, um das Erfolgserlebnis mit dem gesamten Staff und den Auswechselspielern zu zelebrieren.ism

TSV Schilksee drohte unterzugehen, löste aber sein Problem

Neues Dreigestirn zieht ab kommender Saison die Fäden beim Oberligisten

Eines kann man dem Verein aus dem Kieler Norden wahrlich nicht vorwerfen: Dass er langweilig wäre – Im Gegenteil, der TSV Schilksee war nach seinem desaströsen Gastspiel in der Regionalliga 2016/17 und dem direkten Wiederabstieg auch in der abgelaufenen Schleswig-Holstein-Liga-Saison für einige Geschichten gut, sogar in der sonst mit Fußballmeldungen so karg bestückten Winterzeit.

Kurz vor dem Jahreswechsel, als die „Fördekicker“ auf einem ordentlichen fünften Platz überwinterten, rollte mit dem bis dato noch immer ungeklärten Verschwinden des Hauptsponsors Bodo Schild eine wahre Lawine über den TSV hinweg, die lange offen ließ, ob sich der Verein davon würde erholen können. Die die Mannschaft finanzierende Gesellschaft (TSV Schilksee Fußball-Projekt gGmbH) ging in die Insolvenz und bewirkte die Abwanderung von vierzehn Spielern – darunter auch langjährige Leistungsträger. Doch statt unter dem krisenhaften Konglomerat einzuknicken, brachten die Verantwortlichen um Sven Schuster große Opfer: So wurde das Team aus der Reserve-Mannschaft aufgefüllt – Auf Kosten der Spielfähigkeit des Verbandsliga-Unterbaus – und somit immerhin der Fortlauf der SH-Liga-Spielzeit sichergestellt.


„In den vergangenen 18 Monaten, aber besonders im letzten Halbjahr habe ich auch viel für meine Zukunft gelernt“, zieht Trainer Stefan Lau, der die neu zusammengewürfelte Gruppe zu einer Einheit zu formen wusste und weiterhin ohne zu murren zu jeder Trainingsheinheit und jeder Partie eine einfache Distanz von 135 Kilometern zurücklegte, trotz aller Unwegsamkeiten eine positive Bilanz. „Ich habe die Jungs, die damals in die Bresche gesprungen und nicht weggelaufen sind, auf einer ganz anderen Ebene kennengelernt“, schwärmt Lau noch heute von der Grenzerfahrung, die ihm vor Augen führte, wie wichtig die Identifikation mit dem Verein für die Leistungsfähigkeit ist. „Man muss einfach die jungen Burschen, die man hat, nehmen und sie machen lassen! Natürlich machen die auch Fehler, aber sie agieren mit echtem Mumm, lassen alles auf dem Rasen und sind genau deswegen oberligatauglich. Das nehme ich persönlich auch für meine weiteren Stationen mit.“Traurig ist der Trainer, der im Verlauf der Spielzeit mit verschiedenen taktischen Ausrichtung auch sein Profil als Stratege weiter schärfen konnte, vor allem darüber, dass er den eingeschlagenen Weg des „ehrlichen Kieler Fußballs“, genau wie sein neuer Co-Trainer Liridon Imeri, nicht weiterbeschreiten darf, zumal er von seiner Ablösung durch den bisherigen Trainer des FC Kilia Kiel, Lars Dubau, selbst aus den Medien und nicht in einem persönlichen Gespräch erfuhr.

Er kann sich indes sicher sein, dass die Rückrunde, die mit vielen Fragezeichen begann, mit mindestens ebenso vielen Ausrufezeichen endete, in guter Erinnerung bleiben wird. Besonders nach dem 3:0-Heimsieg gegen den SV Frisia 03 Risum-Lindholm legte Schilksee einen beeindruckenden Lauf von sieben Spielen in Serie ohne Gegentor hin und festigte damit sein vor der Spielzeit ausgegebenes Saisonziel der tabellarischen Einstelligkeit – am Ende wurde es Rang 8.

Neue Fragezeichen bezüglich der anstehenden Saison werfen bereits ihre Schatten voraus. Mit Volker Koppelt, der als sportlicher Berater im Hintergrund agieren soll, Marco Hinz, der als weiterer Liga-Manager neben Schuster treten soll und Lars Dubau wurde schon Anfang März ein neues Dreigestirn an die Förde geholt, das ab der anstehenden Spielzeit die Fäden ziehen wird.

Auch mit Neuzugängen für den Rasen konnte der TSV bereits aufwarten: Jan-Eric Lorenzen, Sven Nielsen (beide BW Löwenstedt), Thies Waschewski (Gettorfer SC), Timo Klotz (Eutin 08), Franko Milbradt, Yannik Jakubowski, Danny Dubau, Kevin Perro, Jonas Nöhr (alle FC Kilia Kiel) und Chris Jastrzembski (VfB Auerbach/Regionalliga Nordost).

Demgegenüber stehen aber auch die Abgänge von Sebastian Klimmek (TSV Bordesholm), Daniel Scharfenberg (SpVg Eidertal Molfsee), Torben Kracht (TSV Klausdorf), Finn Langkowski, Livius Höckendorff (beide PSV Neumünster), Max Buhse (Heikendorfer SV), Tanathorn Reemsoongnern (VfB Kiel), Fynn Gutzeit und Patrick Amponsah (beide Ziel unbekannt), sodass auf Coach Dubau, seine ebenfalls neuen Co-Trainer Nicklas Loose und Heiko Schäferdie Moderation des nächsten, fast schon gewohnt gewordenen Schilkseer Umbruchs wartet.
Aufrufe: 025.6.2017, 18:00 Uhr
SHZ / wtiAutor