2024-04-23T13:35:06.289Z

Interview der Woche
Zielstrebig peilt Benjamin Ernsberger mit Rinklingen den Finaleinzug an.
Zielstrebig peilt Benjamin Ernsberger mit Rinklingen den Finaleinzug an.

Rinkligen fordert Rheinsheim

Benjamin Ernstberger (TSV) und Patrick Graf (VfR) im Interview

Das Halbfinale des Kreispokals steht an. Zum ersten Mal in einem Pokalspiel messen sich Rinklingen und Rheinsheim. Überhaupt genießt dieses Duell Seltenheitswert, haben beide Teams doch erst acht Spielzeiten gemeinsam absolviert. Wir haben vorab mit beiden Spielführern über ihre Erwartungen zum Halbfinale gesprochen .

Das Interview wird präsentiert von:

Denis Musa - Versicherungen, Finanzen und Vermögensaufbau
Weitere Informationen: denis.musa@my-vfv24.de


Hallo Patrick, hallo Benjamin. Welchen Stellenwert nimmt der Kreispokal im Vergleich zur Liga bei euch ein?

Benjamin Ernstberger: Die Runde hat ganz klar Vorrang, aber der Kreispokal ist schon eine coole Sache, da man in einem Spiel gegen die meisten Mannschaften eine Chance hat. Jetzt, wo wir im Halbfinale stehen, wollen wir auch ins Endspiel einziehen und das Ding gewinnen.

Patrick Graf: Man kann mit sechs Spielen einen Titel holen, das sagt alles aus! Natürlich wollen wir aber auch eine sorgenfreie Kreisligasaison spielen und vielleicht auf einem einstelligen Tabellenplatz landen.

Der VfR spielte sich letztes Jahr ins Finale, unterlag da aber Forst II. Nun habt ihr wieder die Möglichkeit, den Pokal zu gewinnen. Was würde das bedeuten?

Patrick: Es wäre sicher etwas besonderes, ein zweites Mal in Folge ins Pokalfinale einzuziehen. Die Niederlage vom letzten Jahr ist immer noch sehr ärgerlich und wir hätten dieses Jahr gerne die Möglichkeit den Wettbewerb als Sieger zu beenden. Der TSV Rinklingen wird aber eine sehr schwere Aufgabe werden...

Benjamin, Rinklingen ist nicht unbedingt als Pokalmannschaft bekannt. Was würde euch ein Sieg in dem Wettbewerb bedeuten?

Benjamin: Richtig, in den letzten Jahren war ein Viertelfinalaus nach Elfmeterschießen auf dem Östringer Waldbuckel das Höchste der Gefühle. Ein Pokalsieg wäre schon eine geile Sache, alleine wegen den Feierlichkeiten. Das wäre ein riesen Fest (lacht). Außerdem hat noch nie eine erste Mannschaft des TSV den Kreispokal gewinnen können. Aber noch sind zwei Spiele zu bestreiten...

Pokalspiele können auch länger als 90 Minuten gehen. Trainiert ihr vor solchen Spielen auch mal Elfmeter?

Patrick: Körperlich sind wir bereit, auch 120 Minuten zu gehen. Ein Elfmeterschießen kann man in meinen Augen schwer trainieren, das ist Kopfsache und da gehört auch viel Glück dazu!

Benjamin: Im Training wird ab und zu mal ein Elfmeterschießen von unseren Trainern eingestreut, dann aber eher, um denjenigen zu bestimmen, der die Trainingsleibchen waschen muss (lacht).

Patrick, Rinklingen spielte im Vorjahr eine beeindruckende Rückrunde in der A-Klasse und steht jetzt ganz oben. Wie siehst du den TSV?

Patrick: Der TSV Rinklingen ist der klare Aufstiegsfavorit in der A-Klasse und für mich vom Kader her sowieso eine Kreisligamannschaft. Von daher sollte jeder von uns gewarnt sein und sich auf einen heißen Tanz einstellen!

Benjamin, Rheinsheim war im Vorjahr im Pokalfinale, stieg aber fast aus der Kreisliga ab. Anfangs war das Team in Verbands-, Kreispokal und Liga stark, baute aber zuletzt ab und hat aktuell Verletzungsprobleme. Wie bewertest du den VfR?

Benjamin: Gegen einen klassenhöheren Verein zu spielen, ist immer schwierig. Klar ist natürlich aber auch, dass wir aufgrund der vergangenen Ergebnisse des VfR uns durchaus eine Pokalüberraschung zutrauen. Hoffen wir mal nicht, dass die Verletzungsprobleme so groß sind, dass ,,Ode" (Thomas Odenwald, Anm.) in Rinklingen auflaufen muss (lacht).

Hand aufs Herz: Wie geht das Spiel aus?

Benjamin: Ich tippe auf ein 2:1 für uns.

Patrick: Das Ergebnis nehme ich auch, bloß gewinnen wir (lacht) – 2:1 für den VfR.

Beendet folgenden Satz: Geht das Spiel in die Verlängerung…

Patrick: Das werden wir schon verhindern.

Benjamin: …dann wird es ein richtiger Pokalfight.

Benjamin, Ihr habt ein Heimspiel und der Gegner eine weite Anreise - ein Vorteil für euch?

Benjamin: Wir sind durchaus froh, dass wir zuhause spielen und hoffen so auf rege Unterstützung der Rinklinger Fans. Vielleicht ein kleiner psychologischer Vorteil, haben wir doch in dieser Runde zuhause gute Ergebnisse erzielen können.

Patrick, Gegenfrage an dich. Ist die weite Anreise ein Nachteil?

Patrick: Da an einem Feiertag gespielt wird und keiner Arbeiten muss, sollte dies körperlich kein Nachteil sein. Natürlich hätten wir gerne daheim gespielt, hoffen aber auch in Rinklingen auf zahlreiche Unterstützung unserer Fans!

Patrick, ihr seid letztes Jahr lange im Tabellenkeller gewesen und habt nur knapp den Klassenerhalt geschafft. Dieses Jahr seid ihr in den Pokalen und der Liga gut gestartet, hatte aber zuletzt schlechtere Ergebnisse. Wie beurteilst du den bisherigen Saisonverlauf?

Patrick: Wir hatten mit den tollen Pokalerfolgen eine gelungene Vorbereitung auf die aktuelle Kreisligarunde. Die ersten Spiele konnten wir auch sehr positiv gestalten, haben aber in den letzten Wochen ein wenig Federn gelassen. Eine durch Verletzungen enge Personalsituation, die noch anhält, und ein knackiger Oktober mit vier Spitzenmannschaften der Kreisliga (Stettfeld, Kronau, Flehingen und Neuthard) haben zu vier Niederlagen in Folge geführt. Ärgerlich und vermeidbar war aber der Punktverlust im Derby beim FC Huttenheim!

Benjamin, nach dem kurzen Gastspiel in der Kreisliga habt ihr im letzten Jahr eine beeindruckende Rückrunde gespielt und steht jetzt ganz oben. Wie bist du bisher zufrieden?

Benjamin: Die vergangene Vorrunde nach dem Trainerwechsel von Sepp Nikolic zu Simon und Tobias Panhölzl war schon eine Umstellung. Es wurde vieles ausprobiert und einige Spiele haben wir in den letzten Minuten verloren. Diese haben wir dann in der Rückrunde für uns entscheiden können und somit bis zuletzt um den sofortigen Wiederaufstieg in die Kreisliga mitgespielt. Den bisherige Saisonverlauf kann man als gelungen bezeichnen. Leider haben wir jedoch gegen Teams wie Büchenau und Zeutern vielleicht wertvolle Punkte liegen gelassen. Hoffentlich trauern wir diesen nicht noch hinterher... Unser Vorteil in der aktuellen Runde ist, dass wir außer unserem Spielführer Tobias Hammes keinen Spieler verloren haben und uns punktuell verstärken konnten.

Welche Eigenschaft eines Mitspielers hättet ihr gerne?

Benjamin: Den linken Fuss von Steffen Jenner und das Filigrane unseres Christian ,,Douglas" Pfalzgraf, das wäre was (lacht)...Spaß beiseite, die Schnelligkeit von Eray Toprakazzer wäre schon geil.

Patrick: Die Einwürfe von Christian Heneka sind schon beeindruckend (schmunzelt).

Patrick Graf geht mit dem VfR Rheinsheim zuversichtlich in die Partie beim TSV Rinklingen.

Alles klar. Jetzt schauen wir mal noch, was ihr so über den Fußball wisst. Erste Frage: Spiele zwischen Rinklingen und Rheinsheim sind nicht unbedingt Dauerbrenner, die sich jährlich wiederholen. Wie oft trafen beide Teams seit 1945 aufeinander?

Benjamin: Hm, eine schwere Frage. In den zehn Spielzeiten, in denen ich jetzt in Rinklingen spiele, war wir zwei Jahre zusammen in der A-Klasse. Also gab es vier Duelle. Ich tippe daher mal auf acht Spiele. Rheinsheim hat bisweilen ja etwas höher als der TSV gespielt.

Patrick: Eine gute Frage. Oft kann es nicht gewesen sein. Ich schätze mal zehn Spiele.

Leider nicht, es waren insgesamt 16 Duelle. Erstmals traf man sich übrigens 1989/90, beide Partien endeten 1:1. Da gibt es keinen Punkt.

Zweite Frage: Wie endete das letzte Duell?

Patrick: Das war in der Saison 2013/14, da verlor der VfR daheim mit 1:2.

Benjamin: Die Frage kann ich sehr gut beantworten. Das war in unserer Aufstiegssaison 2013/14. Kurz vor Rundenende gelang uns ein 2:1-Sieg in Rheinsheim. Die Tore erzielten Pohle per Elfmeter und ich.

Absolut richtig. Letzte Frage: Seit 1985 ist das Finale des DFB-Pokals in Berlin. Welcher war vorher der häufigste Austragungsort?

Benjamin: Ich hätte Stuttgart gesagt, weiß aber (dank Google), dass Hannover die richtige Antwort ist. Wenn Patrick Hannover sagt, hat er geschummelt (lacht).

Patrick: Puh, da bin ich überfragt, da habe ich absolut keine Ahnung. Hannover hätte ich jedenfalls nicht genonmmen (lacht).

Wir haben ein 1:1. Für eine Entscheidung müssen wir also bis Dienstag warten. Vielen Dank für das Interview! Alles Gute für das Spiel sowie die weitere Runde.

Aufrufe: 029.10.2016, 14:00 Uhr
Florian WittmannAutor