2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
F: Rinke
F: Rinke

Spannung im Meisterschaftskampf

Bruchsal II, Oberhausen II und Rheinhausen II fordern Gochsheim heraus

Spannend ist das Rennen um den einzigen Aufstiegsplatz in der Kreisklasse C2. Neben Gochsheim kämpfen insbesondere Bruchsal II, Oberhausen II und Rheinhausen II um den Platz an der Sonne. Wir haben mit den Trainern Thomas Konrad (Bruchsal II), Uwe Schwabenland (Oberhausen II) und Alexander Fruh (Rheinhausen II) über die Ausgangslage gesprochen.

Uwe, erstmals spielt Oberhausen II in dieser Saison in der C-Liga. Könnt ihr die Premiere in der untersten Klasse auf ein einjähriges Gastspiel begrenzen?

Uwe Schwabenland: Im Moment sind wir in Lauerstellung und sind die Jäger. Ob wir das Gastspiel auf ein Jahr begrenzen können, hängt von mehreren Faktoren ab:
Kommen wir gut vorbereitet aus der Wintervorbereitung? Sollten wir alle Trainingseinheiten und Freundschaftsspiele durchführen können, wären wir gut gerüstet.
Wir haben zum Rückrundenauftakt zwei richtungsweisende Spiele vor der Brust. Das Derby in Wiesental haben wir leider verloren, am zweiten Spieltag gastiert die zweite Mannschaft vom SV 62 Bruchsal zum Spitzenspiel in Oberhausen. Nach den beiden Spielen werden wir wissen, wohin der Weg führt.

Alexander, noch nie stieg die TSV-Reserve in die B-Liga auf. Gelingt dieses Jahr der große Wurf?

Alexander Fruh: Unsere Ausgangsposition ist ja nicht die schlechteste und die Klasse ist dieses Jahr ziemlich ausgeglichen, aber es muss vieles passen, um Aufzusteigen. Aber warum nicht?

Thomas, nach dem letzten Abstieg 2014 gab es die Plätze vier, zwei und drei. Komplettiert ihr die Sammlung nun mit dem ersten Rang?

Thomas Konrad: Nach dem Abstieg 2014 war es ein Findungsjahr und die Mannschaft wurde neu aufgebaut. Im zweiten Jahr war die Mannschaft bereits nahe am Aufstieg dran. Dieses Jahr läuft es gut, doch die Runde ist noch lange und man darf sich keinen Patzer erlauben. Ich sehe uns aber mit kleinem Vorteil am Ende der Runde vorne.

Uwe, zur Winterpause gab es einen Trainerwechsel, du hast das Team übernommen. Was gab dafür den Ausschlag?

Uwe: Am Montag nach dem Spiel der zweiten Mannschaft in Gochsheim wurde ich vom Vorstand Sport der Spielvereinigung Oberhausen, Harald Weinlein, informiert, dass Murat Topak sein Amt als Trainer der Zweiten niedergelegt hat. In diesem Gespräch wurde ich gefragt, ob ich mit vorstellen könnte, das Traineramt der Zweiten zu übernehmen. Am Dienstagabend hatten Harald Weinlein und der Spielausschuss dann ein kurzfristiges Treffen mit der zweiten Mannschaft einberufen. In diesem Gespräch wurde die Mannschaft informiert, dass ich bis zum Rundenende die zweiten Mannschaft trainiere.

Durch den Abstieg der SpVgg II gab es erstmals ein Ligaduell zwischen Oberhausen II und Rheinhausen II. Zudem duellierten sich die ersten Mannschaften im Vorjahr erstmals nach über 35 Jahren. Sind das besondere Spiele für euch?

Uwe: Klar haben Derby zwischen Oberhausen und Rheinhausen immer eine besondere Bedeutung. In dieser Runde sowieso, weil beiden Mannschaften noch mit ins Aufstiegsrennen eingreifen können. Sollte der FC Neibsheim mit seinerzweiten Mannschaft noch einmal nicht antreten, würde er vom Spielbetrieb ausgeschlossen und alle Mannschaften verlören die gewonnenen Punkte gegen Neibsheim II. Das wäre ein Vorteil für den TSV Rheinhausen II, weil er die Punkte gegen Neibsheim II am grünen Tisch verloren hat.
Für mich ist es wie jedes Jahr ein besonderes Spiel, weil ich als A-Juniorentrainer der SG Oberhausen-Rheinhausen auf einige ehemalige Spieler aus den von mir trainierten Juniorenmannschaften, treffe.

Alexander: Natürlich ist ein Derby etwas besonderes. Was gibt es schöneres, als so ein Spiel zu gewinnen?

Thomas, In der C2 gehen auch die Reserven der Stadtteilclubs aus Büchenau und Untergrombach an den Start. Sind das Teams, gegen die ihr besonders gerne gewinnen wollt?

Thomas: Wenn man aufsteigen will, muss man in jedem Spiel seine Leistung abrufen. Da ist es egal, gegen wen man spielt.

Insgesamt sieben Jahre (94/95, 06-08 und 10-14) spielte die Bruchsaler Zweite in der B-Liga. Was würde eine Rückkehr in die B-Liga für den Verein bedeuten?

Thomas: Der Spielbetrieb würde ganz normal weiterlaufen. Ein Nachteil wäre allerdings, dass die Spiele nicht nacheinander auf demselben Platz gespielt werden würden. Der Verein hat damit aber bereits Erfahrung.

Uwe, Zur Saison 1994/95 startete die SpVgg Oberhausen II erstmals im Ligabetrieb. 20 Jahre spielte sie in der B-Liga, ehe es für zwei Jahre sogar in die A-Liga rauf ging. Binnen zweier Jahre wurde das Team nun in die C-Klasse durchgereicht. Wie wichtig wäre eine Rückkehr in die B-Liga für den Verein?

Uwe: Ich glaube für die Spielvereinigung wäre es wichtig, wieder mit der 2. Mannschaft in der Kreisklasse B zu spielen. Man hat einen geregelten Spielbetrieb mit 16 Mannschaften. Es gastiert die eine oder andere erste Mannschaft im Mühlwegstadion.

Alexander, in der Bilanz stehen als beste Ergebnisse Platz zwei 2007/08 und Rang drei ein Jahr davor. Was würde ein Aufstieg in die B-Liga für den Verein bedeuten?

Alexander: Es wäre sicherlich eine großartige Sache für den Verein und ein weiteres tolles Fest.

Spitzenreiter Bruchsal II hat ein Spiel weniger, dahinter lauern neben Rheinhausen II auch Gochsheim und Oberhausen II. Wie seht ihr den Wettkampf um den Aufstiegsplatz in diesem Jahr?

Alexander: Wie gesagt, die Klasse ist ziemlich ausgeglichen. Bruchsal II und Gochsheim sind für mich die Favoriten. Aber vielleicht gibt es ja einen lachenden Dritter.

Thomas: Wir haben in den nächsten Wochen Oberhausen, Menzingen und Gochsheim als Gegner. Wenn wir uns da keinen Ausrutscher leisten, haben wir gute Chancen um aufzusteigen. Gochsheim sehe ich als unseren stärksten Gegner um den Aufstieg.

Uwe: Die Kreisklasse C 2 ist in diesem Jahr sehr ausgeglichen. Es können vier oder fünf Mannschaften um den Aufstieg mit Spielen. Das war in den Vorjahren nicht oft der Fall.

Beendet folgenden Satz: Nach dem letzten Spieltag im Sommer...

Thomas: ... sind wir Meister.

Uwe: ...wollen wir der Aufsteiger in die B-Klasse sein - wie drei andere Mannschaften auch…

Alexander: ...steigt der TSV Rheinhausen II erstmals auf.

Mit Trainer Dominik Feuerstein legte der TSV ein fulminantes Jahr als Aufsteiger in der A-Liga hin und mischt nun wieder vorne mit. Wie klappt die Zusammenarbeit zwischen euch Trainern?

Alexander: Die Zusammenarbeit zwischen uns klappt einwandfrei da gibt es fast nie Probleme.

Uwe, eure erste Mannschaft ist angetreten, die A-Liga recht bald wieder nach oben zu verlassen, läuft momentan aber ein bisschen hinterher. Wie funktioniert der Austausch zwischen den Trainern?

Uwe: Man hat dieselben Trainingstage. Die erste Mannschaft ist im diesem Jahr früher ins Training eingestiegen, weil Sie bereits am 18. Februar das erste Nachholspiel angesetzt war. Man sieht sich bei jedem Training und zum Wochenende werden die Kaderplanungen für die Spiele besprochen.

Thomas: Die Mannschaft arbeitet gut und hat die Situation erkannt. Die Vorbereitungsspiele liefen gut und man konnte gegen Philippsburg und Menzingen gewinnen. Die Mannschaft wird sich noch ein paar Plätze nach oben spielen.

Wie sieht es bei den Spielern aus? Getrenntes Training oder gemeinsam? Wie klappt es, wenn Spieler zwischen den Mannschaften verschoben werden?

Thomas: Wir trainieren zeitgleich, aber getrennt. Da beide Kader groß sind, müssen wir nicht oft verschieben. Wenn Not am Mann ist, klappt es recht gut in beide Richtungen.

Alexander: Die Spieler der 1+2 Mannschaft verstehen sich super, trainiert wird getrennt da ich im Schnitt 20 Spieler habe. Auch beim Austausch zwischen den Teams gibt es keine Probleme.

Uwe: Training ist wie bereits gesagt an denselben Tagen, aber getrenntes Training für die erste und zweite Mannschaft. In der Vorrunde gab es öfters ein Abschluss Spiel zwischen den beiden Mannschaften. Das Verhältnis zwischen den Spieler der beiden Mannschaften ist normal.

Vor der Saison haben ein paar Mannschaften (z.B. Huttenheim II oder Gondelsheim II) zurückgezogen. Wie seht ihr ganz generell die Zukunft der Zweitvertretungen?

Uwe: Mit gemischten Gefühlen sehe ich die Zukunft der Zweitvertretungen. Wird es in der Zukunft noch den einen oder anderen Rückzug einer zweiten Mannschaft geben? Ich bin gespannt, wann es im Fußballkreis Bruchsal die erste Spielgemeinschaft mit einer ersten Mannschaft von einem Verein gibt. Weiterhin muss ich mir die Fragen bei dem Freizeitverhalten von heute stellen, ob eine Staffel mit 16 Mannschaften auf Kreisebene noch zeitgemäß.

Thomas: Da viele Vereine in den Jugenden bereits Spielgemeinschaften haben und aus den A-Jugenden immer weniger Spieler in die Aktivität nachrücken, schätze ich, dass in den nächsten Jahren noch einige Vereine ihre Reserven abmelden werden.

Alexander: Ich denke, dass es auch weiterhin zweite Mannschaften gibt, wobei es immer schwieriger für die kleineren Vereine wird.

Thomas, der SV 1962 Bruchsal ist ein vergleichsweise junger Verein im Fußballkreis. Was zeichnet ihn aus?

Thomas: Es versammeln sich bei uns viele Nationen unter einem Dach und wir sind wie eine große Familie.

Uwe, die SpVgg wird 2020 100 Jahre alt. Was zeichnet euren Verein in besonderer Weise aus?

Uwe: Die Spielvereinigung ist ein reiner Fußballverein. Unser Verein hat in den letzten Jahren die Vereinsspitze breiter aufgestellt. Anstatt eines Vorstands gibt es nun drei gleichberechtigte Vorstände.

Alexander, der TSV wird 2021 125 Jahre alt. Was zeichnet euren Verein in besonderer Weise aus?

Alexander: Der TSV ist ein familiär geführter Verein, in demjeder jeden kennt und man in Ruhe seine Arbeit machen kann. Zudem werden auch immer wieder überragende Feste auf die Beine gestellt.

Aufrufe: 016.3.2018, 12:00 Uhr
Florian WittmannAutor