2024-04-24T13:20:38.835Z

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Gut zu tun hatte Peitings Torwart Kevin Kumelj.  Wieland
Gut zu tun hatte Peitings Torwart Kevin Kumelj.  Wieland

Top-Vereine beim TSV Peiting: „So ein Turnier erlebt man nur einmal“

Hallenfussball

Es ist der Traum vieler Fußballer: einmal gegen Teams wie den FC Bayern München oder RB Leipzig spielen. Die U14-Burschen des TSV Peiting haben sich diesen erfüllt – und waren dabei sogar die Gastgeber.

Peiting – Es sieht so aus, als fällt jeden Moment das 5:0. Zwei Spieler stürmen auf Kevin Kumelj zu, einer will zum anderen passen, der holt schon aus zum Schuss – doch da wirft sich Kumelj auf den Boden, mit den Fingerspitzen fängt er den Ball ab. Und die Halle jubelt. Der Torwart des TSV Peiting hat gerade eine Riesen-Chance des FC Bayern München vereitelt. Und in der Lechsporthalle klatschen und rufen sie auf den Reihen. Die Niederlage kann der junge Keeper nicht verhindern. Der TSV verliert 0:6 gegen den späteren Turniersieger. Ärgerlich, klar. Wie jede Niederlage. Aber auch nicht weiter schlimm. Der U14 des TSV, ihren Trainern und Betreuern sowie den Fans ist klar, dass Peiting bei dem Hallenfußball-Turnier der Gastgeber, aber eben nicht der Favorit ist. Dafür ist die Konkurrenz zu groß. Unter den zwölf Teams sind neben dem FCB unter anderem auch RB Leipzig, die Grasshoppers Zürich und 1860 München.

TSV Peiting: Hackentrick und Übersteiger

„Es ist eine große Ehre, gegen solche Teams zu spielen“, sagt Philipp Nienhaus, Kapitän der Peitinger U14, nach der Partie gegen den FC Bayern. Das 0:6 steckt er gut weg: „Die sind einfach stark.“ Im Vordergrund steht für die Gastgeber ohnehin etwas anderes. „So ein Turnier erlebt man nur einmal im Leben. Wir wollen es genießen, Spaß haben und gut spielen“, sagt der 13-Jährige, der seit acht Jahren für den TSV kickt. „Und die anderen Mannschaften beobachten. Wir wollen uns von den Spielern etwas abschauen.“

Auf dem Parkett ist tatsächlich einiges geboten. Vor allem die Nachwuchs-Fußballer der Profi-Vereine spielen schnell, nutzen jede Lücke und packen so manchen Übersteiger und Hackentrick aus. „Es ist schön, solche Spieler mal zu sehen“, sagt Uwe Enzmann, Leiter der TSV-Fußball-Abteilung. Trotz der großen Vereinsnamen „sind die Mannschaften sehr geerdet“.

TSV Peiting: Viele Gäste-Spieler wurden privat untergebracht

Der TSV hat dieses Turnier heuer zum ersten Mal gestemmt. Und da gab’s einiges zu organisieren. Unter anderem die Unterbringung der Kinder. Der Hallesche FC wurde von der JFG Lechrain betreut. Sturm Graz, Wacker Burghausen, Grashoppers Zürich und RB Leipzig übernachteten in Peiting – einige davon in einem Gasthof. 30 Kinder wurden zudem von den Eltern der TSV-Spieler aufgenommen. „Das war eine tolle Geschichte“, schwärmt Enzmann. Zudem packten zahlreiche Helfer mit an. Es wurden 170 Mittagessen spendiert – 120 für die Fußballer, der Rest für ihre Betreuer. Obendrein bekam der TSV 6000 Broschüren für das Turnier zur Verfügung gestellt, die die Fußballer in den Peitinger Briefkästen verteilten. „Ohne solche Hilfen wäre das alles nicht machbar“, sagt Enzmann. „Da sieht man mal, welch tolles Event man gemeinsam auf die Beine stellen kann. Das macht Lust auf mehr.“

TSV Peiting: 600 Besucher auf der Tribüne

Angst, dass der ein oder andere Peitinger Spieler bei so einem Turnier in den Fokus eines großen Vereins gerät, hat der Fußballer-Chef nicht. „Das wäre kein Problem“, sagt Enzmann. „Daran sieht man doch dann nur, wie gut unsere Trainer sind.“ Peiting sehe sich als Ausbildungsverein. Dass die Bemühungen fruchten, zeige sich auch daran, dass vor der Saison die beiden Peitinger Nick Mitgefaller und Raphael Zwerschke zum höherklassigen TSV Murnau gewechselt sind. Auch sie standen beim Turnier in Peiting auf dem Parkett – mit ihrem neuen Verein. Und Murnau wurde ebenso euphorisch angefeuert wie die Gastgeber.

1. FC Nürnberg gewinnt das Finale

Auch die anderen Vereine hatten einige Fans dabei, die Tribüne war voll. Als 1860 München auf die JFG Lechrain traf, fieberten zahlreiche Eltern mit. Die JFG ging schnell in Führung. „Das gibt’s doch nicht“, rief eine Frau aufgeregt – neben ihr tickerte eine andere live mit, um die Eltern der 1860-Kicker auf dem Laufenden zu halten, die nicht vor Ort sein konnten. „Schieß“, feuern sie im Chor die Weiß-Blauen Burschen an, dann rufen sie „Jaaa“, aber der Ball knallt an den Pfosten. Sechs Minuten später folgt dann doch der Ausgleich. Letztlich gewinnen die „Löwen“, das aber nur ganz knapp mit 3:2.

1860 München wird am Ende des Turniers Sechster. Die JFG Lechrain trifft als Letzter der Gruppe B im Platzierungsspiel auf den TSV Peiting, der in Gruppe A leer ausgeht. Lechrain gewinnt 1:0. Im Finale bekommt es der FCB mit dem 1. FC Nürnberg zu tun, setzt sich 2:1 durch – vor zahlreichen Zuschauern. Insgesamt kommen im Laufe des Tages mehr als 600 Besucher vorbei. Fußballchef Enzmann ist glücklich über die rundum gelungene Premiere: „Das war ein tolles Turnier.“

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Aufrufe: 012.12.2019, 09:45 Uhr
Schongauer Nachrichten / Katrin KleinschmidtAutor