2024-04-19T07:32:36.736Z

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Die Schmerbecks - allen vorn Papa Klaus - sind Oberschneidung, ohne Wenn und Aber.
Die Schmerbecks - allen vorn Papa Klaus - sind Oberschneidung, ohne Wenn und Aber. – Foto: Schmerbeck

Dorfplatz-Idol (12): »Schneiding« - eine Lebensaufgabe

Im Rahmen der Serie "Dorfplatz-Idol" blickt FuPa auf die Vereinslegenden von A-Klassisten +++ Teil 12: Klaus Schmerbeck vom TSV Oberschneiding +++

Zu einem typischen Sonntagnachmittag gehört ein Spiel der Dorfmannschaft auf dem örtlichen Sportplatz. Abgerundet wird das Ganze durch das obligatorische Zuschau-Bier und die vielen, vielen Diskussionen rund um die 90 Minuten. Besonders im Fokus stehen dabei die sog. Vereinslegenden, also Spieler, die sich besonders verdient machen bzw. gemacht haben. Im Rahmen der Serie "Dorfplatz-Idol" blickt FuPa auf eben jene Ikonen der A-Klassen-Vereine, die entweder noch aktiv sind - oder längst ihre Karriere beendet haben. Teil 12: Klaus Schmerbeck vom TSV Oberschneiding.

"Wir haben es uns nicht leicht gemacht, uns nur auf eine Person als „Dorfplatz-Idol“ festzulegen. In unserer langjährigen Geschichte des Vereins hätten es mehrere Ehemalige verdient, hier zu stehen. Wir haben uns, auch aufgrund der Nähe zur derzeitigen Mannschaft, für Klaus Schmerbeck entschieden.

Als Aktiver war er als Defensiv-Spieler an mehreren Aufstiegen beteiligt, spielte mit dem TSV u.a. Bezirksliga. Nach der Saison 1999/2000 beendete Klaus Schmerbeck seine erfolgreiche Spielerkarriere und widmete fortan seine Zeit der Jugendarbeit. Zuerst förderte er seinen Sohn Peter, nach dessen Ausscheiden aus dem Juniorenbereich nahm er seinen zweiten Sohn Manuel unter seine Fittiche. Nachdem auch dieser dem Juniorenalter entwachsen ist, legte Klaus – nur vorübergehend, wie wir hoffen – sein Traineramt im Juniorenbereich nieder. Der Großteil des aktuellen Kaders der Senioren wurde von ihm ausgebildet, zahlreiche Meisterschaften und Aufstiege stehen bisher in seiner erfolgreichen Vita als Jugendtrainer - und es mögen noch weitere folgen.

Auch Abseits des Platzes ist er die gute Seele des Vereins. Sei es bei der Platzpflege, die er zusammen mit seinem Sohn Peter übernimmt, bei Arbeitseinsätzen rund ums Sportheim – auf Klaus ist immer Verlass. Nach getaner Arbeit ist die Champions-League im Sportheim quasi ein "Pflichttermin" für ihn. Meist sitzt er still beobachtend mit seinem Radler vor der Leinwand und diskutiert über das Spielgeschehen. Gerne erinnere ich mich an einen besonderen Moment. Aufgrund mehrerer Ausfälle vor zirka neun Jahren schnürte Klaus noch einmal seine Fußballschuhe. So lief Klaus – zusammen mit etlichen seiner ehemaligen Jugendspielern – in einem Reserve-Vorbereitungsspiel auf. Auf seiner angestammten Position in der Verteidigung konnte aber auch er die knappe Niederlage nicht verhindern." (Christopher Bachmeier, Sprecher TSV Oberschneiding)


»Höherklassige Vereine versprechen viel, halten aber wenig«

Gratulation, Du bist das Dorfplatz-Idol Deines Vereins. Der Vorsitzende hat Dich auserkoren. Was bedeutet Dir diese Auszeichnung?
Mir bedeutet diese Auszeichnung sehr viel, weil sie für mich eine große Anerkennung meiner langjährigen Tätigkeit für den TSV Oberschneiding ist.

Von wann bis wann warst Du für Deinen Verein aktiv? Wie viele Spiele hast Du in dieser Zeit bestritten? Welche Erfolge hast Du gefeiert?
Ich bin seit 1974 Mitglied, damals begann ich in der C-Jugend mit dem Fußballspielen. Ich habe zirka 400 Spiele bei den Senioren bestritten und rund 100 für die AH. Meine Erfolge: 85/86: Aufstieg von der früheren B-Klasse in die A-Klasse; 87/88: Aufstieg in die Bezirksliga; 93/94: (Nach Abstiegen wieder) Aufstieg in die A-Klasse; 2005: Niederbayrische Vizemeisterschaft (AH) in der Halle; Ehrennadel des LK Straubing-Bogen in Anerkennung und Würdigung der Verdienste um den Sport;

Welche Aufgaben rund um Deinen Verein hast Du bisher über Dein Spieler-Dasein hinaus übernommen?
20 Jahre lang Betreuer und Trainer von Jugendmannschaften, zirka acht Jahre Jugendleiter - und ein ganzes Leben lang Platzwart.



Warum ist der Verein Deine große Herzensangelegenheit? Was zeichnet Deinen Verein aus? Welche Alleinstellungsmerkmal hat er?
Meine Familie ist seit zirka 50 Jahren für die Plätze des TSV verantwortlich. Erst mein Vater, dann ich, nun mein Sohn - muss man noch mehr dazu sagen? Meinen Verein zeichnet gute Kameradschaft und Zusammenhalt aus, sei es bei zahlreichen Festen oder Umbauten des Vereinsheims.

Welche Spiele oder gar Spielzeiten sind Dir besonders in Erinnerung geblieben?
Der Aufstieg in die Bezirksliga und der folgende Abstieg aufgrund vieler, vieler Verletzter. Auch als Trainer gibt's Highlights: Meine zwei Söhne wurden A-Jugend-Meister mit mir als Trainer (2009/2010 und 2018/2019).

Gibt es irgendein (Sieges-)Ritual, an das Du Dich mit Freude erinnern kannst?
Meisterfeiern haben grundsätzlich mit Bier und großer Zigarre stattgefunden - und das, obwohl ich Nicht-Raucher bin (schmunzelt).

Hattest Du höherklassige Angebote? Wenn Ja: Aus welchen Ligen? Und: Warum hast Du diese abgelehnt?
Rund um unsere Bezirksliga-Zeit gab es schon Angebote, aber unsere Kameradschaft war so toll, dass niemand von uns weg gegangen ist.

Diese Collage hält der 55-Jährige besonders in Ehren.
Diese Collage hält der 55-Jährige besonders in Ehren. – Foto: TSV Oberschneiding


Wie hat sich Dein Verein aus Deiner Sicht entwickelt, seitdem Du mit an Bord bist?
Als ganz normaler Dorfverein ist es ohne Bezahlung der Spieler sehr schwierig, höherklassig zu spielen. Jeder einigermaßen gute Jugendspieler, der in die Seniorenmannschaft kommt, wird von höherklassigen Vereinen angesprochen. Diese versprechen ihnen viel, halten es aber meistens nicht. Das finde ich sehr schade. Der TSV ist aber immer noch im Stande, zwei Mannschaften zu stellen. Ich bin froh, dass viele Spieler, die ich in ihrer Jugend trainiert habe, aus Solidarität immer noch beim TSV spielen.

Gibt es in der aktuellen Mannschaft aus Deiner Sicht jemanden, der ebenfalls das Potenzial zum Dorfplatz-Idol hat?
Es gibt einige, die aus meiner Sicht viel für den Verein machen, ansonsten ginge es auch nicht voran.

Abschließend der obligatorische Blick in die Zukunft: Wo siehst Du Deinen Verein in 10-15 Jahren?
Ich hoffe, dass unsere Mannschaft ein oder zwei Klassen höher spielen wird. Dann würden die Spieler zurückkommen, die uns nach/in der Jugend verlassen haben, Außerdem glaube ich leider, dass es vielleicht keine 2. Mannschaft mehr geben wird.
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Euer Verein spielt in der A-Klasse? Und auch ihr habt den einen Spieler, der als Legende gilt (egal ob noch aktiv oder längst passiv)? Dann schreibt uns bitte an niederbayern@fupa.net

Diese Truppe um Klaus Schmerbeck (hinten 6.v.r.) stieg in die Bezirksliga auf.
Diese Truppe um Klaus Schmerbeck (hinten 6.v.r.) stieg in die Bezirksliga auf. – Foto: Schmerbeck

Aufrufe: 021.2.2021, 07:00 Uhr
RedaktionAutor