2024-05-31T10:52:53.652Z

Spielbericht

TSV Obergimpern - Türkspor Eppingen

Glückloses Remis und 45 Minuten fragwürdige Unterzahl
TSV Obergimpern - Türkspor Eppingen 0:0
Bevor die Begegnung angepfiffen wurde, nutzten Stadionsprecher
Peter Tschimmel, der TSV und seine Anhänger die Gelegenheit, um
mit einer Schweigeminute dem kürzlich verstorbenen Gastwirt,
Mitglied, Freund und Gönner des Vereins, Gerhard Gehrig, zu
gedenken.
Nach dem Anpfiff starteten beide Mannschaften zunächst hektisch
und suchten in schnellen, kurzen Aktionen ihr Glück: So die Gäste
gleich nach dem Anstoß und einem darauffolgenden Distanzschuß,
der in einen Lattenknaller mündete und für die erste Gimperner
Schrecksekunde sorgte. Nach einigem Hin und Her waren zehn
Minuten später die Eppinger erneut in gefährliche Einschußnähe
gerückt und nur Patrick Kipp konnte in dieser Situation als
letzter Mann kurz vor der Torlinie Schlimmeres verhindern und
klären. Gleich eine Minute darauf hatten die Gäste per Freistoß
aus etwa 25 Metern Entfernung die nächste Gelegenheit, in Führung
zu gehen. Der mäßig platzierte Schuß konnte von Schlußmann Fabian
Gabel aber abgefangen werden. Nach gut einer viertel Stunde
Spielzeit kam der TSV besser ins Spiel und konnte wesentlich
chancenreicher gestalten und walten: Eine von Daniel Müller
getretene Ecke entwickelte sich zu einer großen Chance, als
zunächst Patrick Kipp glücklos versuchte einzuschieben, der immer
noch heiße Ball dann aber zu Jonas Bauer gelangte, der mit seinem
satten Nachschuß leider am Torwart scheiterte. Nachdem eine halbe
Stunde gespielt war, hatten die Gastgeber weitere sehenswerte
Szenen und teils zwingende Chancen, doch der Ball wollte einfach
nicht ins Netz. In der Zwischenzeit konnten die Eppinger nur
zweimal wirklich gefährlich werden, jeweils nach Ecken, die
jedoch von Schlußmann oder Abwehr geklärt werden konnten. Auch in
den letzten fünfzehn Minuten der ersten Halbzeit blieb der TSV
mit Standardsituationen und mehreren Aktionen aus dem Spiel
heraus im Vorwärtsgang, aber es wollten einfach keine Tore
fallen. Zu einer unrühmlichen Situation kam es dann kurz vor dem
Halbzeitpfiff, als Tim Rockstuhl auf der Eppinger Torauslinie ein
Stürmerfoul an einem Gegenspieler beging. Dieser sicher gelbwürdige
Vorgang wurde vom bis dahin ordentlich leitenden
Schiedsrichter mit Rot geahndet, nachdem beide zu Boden
gegangenen Kontrahenten aufstanden, sich der Eppinger Spieler,
scheinbar nach kurzem Wortwechsel und ohne ersichtlichen Grund
fallen ließ (und eine gute Weile liegen blieb) und der
Schiedsrichter von seinem Assistenten die zweifelhafte
Rückmeldung erhielt, daß Rockstuhl im Nachgang eine körperliche
Tätlichkeit gegen seinen Gegenspieler begangen habe. Nebst dieser
- in den Augen vieler - krassen Fehlentscheidung bedachte der
Schiedsrichter den involvierten Eppinger Spieler verdientermaßen
noch mit Gelb für (Schau- und) Zeitspiel.
Nach dem Seitenwechsel in Unterzahl mußte es für den TSV nun
heißen: Kräfte bündeln und es dem Gegner möglichst lange
möglichst schwer machen. Und tatsächlich: Obwohl die zweite
Halbzeit überwiegend von Scharmützeln und kleineren
Nicklichkeiten geprägt war, wirklicher Spielfluß kaum noch
zustande kam und ansehnlicher Fußball Mangelware wurde, gelang es
der dezimierten Gimperner Mannschaft, immer wieder das Spiel an
sich zu reißen und für eine klare Chancenmehrheit zu sorgen.
Leider wurde dieser Kampfgeist auch in der zweiten Halbzeit nicht
belohnt. Insgesamt achtmal stand der TSV - trotz Unterzahl -
verdammt knapp vor dem mehr als verdienten Führungstreffer, aber
das Glück war heute nicht zu Gast in Obergimpern, wie
beispielsweise bei einer 1000%igen Chance in der 72. Minute, als
Sandro Ruess von links eine schöne Hereingabe in den Strafraum
auf Patrick Kipp lieferte, der das Leder eigentlich nur noch am
Eppinger Keeper hätte vorbeischieben müssen, das Runde jedoch in
hohem Bogen über das Eckige hinwegdrosch und sich danach zu Recht
über sich selbst ärgerte.
Am Ende des Tages bleibt ein gemischter Eindruck: Eine erste
Halbzeit, in der bereits eine Ergebnisentscheidung im Sinne der
Gastgeber hätte herbeigeführt werden müssen, und die mit einer
fragwürdigen Schiedsrichterentscheidung endete, und eine zweite
Halbzeit, in der sich der TSV trotz Unterzahl kampfbetont zeigte,
sich nicht aufgab und aber leider weiter glücklos das Spiel für
sich zu entscheiden suchte.


gez. R. Nerger - Pressesprecher TSV Obergimpern

Aufrufe: 01.4.2019, 13:03 Uhr
Sven MöllerAutor