2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Ein enttäuschter FC-Torhüter Marcel Mulke will jubelnde TSV-Spieler nicht sehen. Foto: Cornelius Nickisch
Ein enttäuschter FC-Torhüter Marcel Mulke will jubelnde TSV-Spieler nicht sehen. Foto: Cornelius Nickisch
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TSV Obere Fils bleibt in der Bezirksliga

Relegation: Rückstände gegen den FC Rechberghausen stören nicht weiter

Der TSV Obere Fils hat das Relegationsspiel in Deizisau gegen den FC Rechberg­hausen 4:2 gewonnen und freut sich auf ein zweites Jahr Bezirksliga.

Das zweite Jahr ist immer das schönste. Der TSV Obere Fils hat nach dem Aufstieg in die Bezirksliga im Vorjahr gestern die Verlängerung gebucht. Mit einer imponierenden Vorstellung bezwang der TSV den FC Rechberg­hausen völlig verdient.

Punktspiele gegen den großen SC Geislingen, davon hat man in Wiesensteig und Mühlhausen jahrelang nicht mal zu träumen gewagt. Mit einer Energieleistung hat der TSV die großen Spiele in der kommenden Saison ermöglicht. Zweimal lag der Bezirksligist zurück, zweimal glich er schnell aus. Beim ersten Rückstand brauchte Obere Fils fünf Minuten bis zum Ausgleich, nach dem zweiten gar nur drei. Die schnellen Gegentore „haben uns aus dem Konzept gebracht“, erklärt FC-Trainer Mike Schäffler. Zweimal traf Nico Kuttler für den A3-Vize, Basri Ponik per Foulelfmeter und Burak Selcuk glichen zügig aus. TSV-Trainer Klaus Fischer prophezeite den Seinen in der Pause. „Jetzt geht ihr in Führung, und die kommen nicht mehr zurück.“ Er behielt Recht.

Sieben Minuten nach Wiederbeginn veredelte Alexander Benitsch die perfekte Vorarbeit von Kemal Telci und Burak Selcuk zum 3:2. Rechberghausen wäre beinahe doch noch zurückgekommen, ebenso schnell wie der TSV in Durchgang eins. Drei Minuten nach dem Rückstand traf Nico Bilitsch per Kopf die Latte. mehr kam von der hochgelobten Offensive des FC nicht. Das aggressive Spiel des TSV Obere Fils, erklärt Schäffler, habe seinen Schützlingen „überhaupt nicht gepasst.“. Der Bezirksligist gewann die Mehrzahl der Zweikämpfe und übernahm spätestens nach dem 2:2 auch fußballerisch das Kommando. Die Abwehr hatte sich auf Kuttler eingestellt, dessen kongenialer Partner Manuel Tamas begnügte sich mit einer eher diskreten Vorstellung und so kam dem FC der Angriffselan irgendwann mal abhanden.

Obere Fils hatte mit Selcuk und Benitsch ein extrem laufstarkes und torgefährliches Sturmduo, das die FC-Abwehr auf Trab hielt. Nach Benitschs sehenswertem Treffer zum 4:2 (81.) wussten die Rechberghäuser, dass es mit dem Aufstieg nichts wird. Und das trotz einer grandiosen Rückrunde und zwei 5:1-Siegen in den beiden ersten Relegationsspielen. Klaus Fischer tut der Gegner daher „fast ein bisschen Leid“.

Obere Fils feierte den Klassenverbleib ausgelassen, der Wiesensteiger Bürgermeister spielte dabei eine tragende Rolle. Gebhard Tritschler kümmerte sich persönlich um die Beschaffung der ersten Kiste Siegerbier.

Abteilungsleiter Theo Vels platzte beinahe vor Stolz auf die Mannschaft, die fast nur aus eigenen Kräften besteht. „Da bekommt keiner Geld, die spielen alle mit Herz“, preist Vels die Mentalität des Teams. Vor der Kulisse müsse man erst mal so auftreten. 1300 Fans kamen nach Deizisau, der Anhang aus Mühlhausen und Wiesensteig gab 90 Minuten lang den Ton an.

Aufrufe: 019.6.2017, 06:43 Uhr
NWZ / Von Thomas FriedrichAutor