2024-04-25T14:35:39.956Z

Analyse
Mit 19 Jahren bereits Kapitän: Luis Ball (rechts), hier im Duell mit Sinnings Julian Stachel, führt die junge Mannschaft des TSV Ober-/Unterhausen an.
Mit 19 Jahren bereits Kapitän: Luis Ball (rechts), hier im Duell mit Sinnings Julian Stachel, führt die junge Mannschaft des TSV Ober-/Unterhausen an. – Foto: Daniel Worsch

Die Jungen sollen es richten

Der TSV Ober-/Unterhausen setzt auf Spieler aus der eigenen Jugend und den neuen Trainer Adil Purisevic +++ Der musste neun Monate auf sein erstes Pflichtspiel warten

Für den TSV Ober-/Unterhausen geht es in der A-Klasse Neuburg in dieser Saison praktisch um nichts mehr. Der Vorsprung auf den einzigen Abstiegsplatz beträgt komfortable elf Punkte, die Spitze ist zu weit entfernt. Abteilungsleiter Florian Appel setzt darauf, dass sich die junge Mannschaft unter dem neuen Trainer Adil Purisevic weiterentwickelt.

Kommen und Gehen

Im Kader des TSV Ober-/Unterhausen gab es keine Veränderungen. Ziel des Vereins ist es, jungen Spielern aus dem eigenen Nachwuchs eine Chance im Herrenbereich zu geben. „In den vergangenen fünf Jahren wurden wir nicht gerade mit einer jungen Mannschaft verbunden“, sagt Appel mit einem Schmunzeln. Inzwischen sehe das anders aus. „Mich freut es wahnsinnig, dass man merkt, dass wir auf die Jugend setzen und viel in sie investieren.“ Appel ist stolz, „dass die Arbeit sich bezahlt macht, die ersten Nachwuchskräfte im Herrenbereich Fuß gefasst haben und in den kommenden Jahren weitere Spieler dazustoßen“.

Trainer

Noch nie dürfte ein neuer Trainer einen längeren Vorlauf vor seinem ersten Punktspiel mit seinem neuen Verein gehabt haben. Als der TSV Ober-/Unterhausen in der vergangenen Winterpause Adil Purisevic verpflichtete, war Corona noch kein Thema. Mit der bisherigen Trainingsarbeit des neuen Coachs ist Appel zufrieden. „Er macht es gut und hat die spielfreie Zeit gut überbrückt, was uns Hoffnung für den Punktspielbetrieb macht.“ Für Purisevic spreche vor allem dessen Erfahrung in der Arbeit mit jungen Spielern. Der 40-Jährige war als Trainer mehrere Jahre in der A- und B-Jugend der JFG Neuburg tätig.

Abbruch oder Fortsetzung?

Appel hätte es „gerne gesehen, wenn wir erst im März angefangen“ hätten. „Meiner Meinung nach wird die Gemengenlage in der Gesellschaft nicht ausreichend beachtet.“ Viele Menschen seien vorsichtiger geworden und hätten keine Lust, zu einem Fußballspiel zu gehen. „Unsere Zuschauer gehören oftmals der Risikogruppe an“, sagt Appel. Außerdem würden viele Spieler in einen Konflikt getrieben. „Was ist, wenn der Arbeitgeber sagt, dass er es sich nicht leisten kann, wenn jemand Corona hat oder in Quarantäne muss und der Laden zugesperrt werden muss?“ Was sei wichtiger, „das Hobby oder der Beruf“? Mit der Umsetzung des Hygienekonzepts sieht Appel indes keine Probleme.

Liga-Pokal

„Die Chance, dass wir über Liga-Pokal aufsteigen, sehe ich als äußerst gering an“, weiß Appel. Für ihn bietet der neue Wettbewerb die Möglichkeit, „etwas auszuprobieren“. Sowohl für den Trainer, als auch für die jungen Spieler. In der Vorrundengruppe trifft der TSV Ober-/Unterhausen auf den SV Sinning, den SC Rohrenfels und den FC Illdorf.

Ausgangslage und Zielsetzung

Als Ziel gab der Verein vor der Saison an, mehr Punkte zu holen als in der Spielzeit davor. Da waren es 33. Derzeit hat der TSV 14 Zähler auf dem Konto. Mit Thomas Mertel wurde zudem bereits nach sechs Spieltagen der Trainer ausgetauscht. „Das Erreichen unseres Ziels ist natürlich schwieriger geworden, weil wir nicht mehr so viele Spiele haben“, sagt Appel. Da nach unten wie oben der Abstand groß ist, sieht der Abteilungsleiter durchaus Probleme mit der Motivation der Spieler. „Die Situation wäre eine andere, wenn wir vorne mitspielen würden. Aber die meisten Vereine befinden sich in einer ähnlichen Situation wie wir.“


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Aufrufe: 018.9.2020, 12:36 Uhr
Neuburger Rundschau / Benjamin SigmundAutor