2024-04-16T09:15:35.043Z

Analyse
Am Ende wurde es im Derby zwischen dem TSV Meitingen und dem TSV Gersthofen noch richtig hektisch. Erst sah Nikola Cvetic (links) Gelb-Rot, dann Harun Nurten die Rote Karte.  Foto: Karin Tautz
Am Ende wurde es im Derby zwischen dem TSV Meitingen und dem TSV Gersthofen noch richtig hektisch. Erst sah Nikola Cvetic (links) Gelb-Rot, dann Harun Nurten die Rote Karte. Foto: Karin Tautz

Am Schluss kommt Hektik auf

Im Kampf um Platz zwei hat Gersthofen die Nase vorn +++ Bei Neusäß ist es wie verhext

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Das Wichtigste zuerst. In diesem Fall die Frage nach dem Befinden von Marcel Burda. Der Torjäger des TSV Neusäß war am Samstag in einen Unfall verwickelt. Er saß mit in einem Fahrzeug, das sich überschlagen hat. „Er hat Glück gehabt. Von dem Unfall hat er Prellungen und einen Schock davongetragen“, berichtet Trainer Gerhard Hildmann, dass Burda am Sonntag nach dem Spiel schon wieder kurz bei der Mannschaft war. „Er hatte wohl einen Schutzengel.“

Burda war neben Benni Schmoll, bei dem ein Kreuzbandriss diagnostiziert wurde, Christoph Wiesmüller und in der ersten Halbzeit Lukas Drechsler einer von vier Stammspielern, die bei der 2:3-Niederlage gegen den Abstiegskandidaten SV Wörnitzstein gefehlt hatten. „Ich musste die Mannschaft deshalb wieder einmal umstellen. Das frühe Gegentor hat zusätzlich alle taktischen Maßgaben über den Haufen geworden. Es ist wie verhext“, ärgert sich Hildmann. „Wir haben aber auch nicht die Form und die Konsequenz. Jeder hat mit sich selber zu tun.“

Platz zwei dürfte für die Lohwald-Kicker somit endgültig passé sein. „Nach vorne reicht es nicht. Ich bin froh, dass wir so viele Punkte haben, dass wir nicht nach hinten schauen und zittern müssen. Ich bin entspannt, aber nicht zufrieden“, sagt der am Saisonende scheidende Hildmann. „Ich hoffe, dass wir das Ruder nochmals herumreißen können. Aus dieser Phase müssen wir uns jetzt selber herausarbeiten.

Zwei, für die Platz zwei noch in Reichweite liegt, trafen im Landkreisderby zwischen dem TSV Meitingen und dem TSV Gersthofen aufeinander. Für beide war es schwer, mit dem Druck umzugehen. „Wir haben die erste Halbzeit völlig verpennt, waren gar nicht auf dem Platz“, wundert sich Meitingens Abteilungsleiter Torsten Vrazic über die leblose Vorstellung der Seinen. „Vor allem Okan Yavuz haben wir nicht den Griff bekommen“, verbeugt er sich verbal vor der jungen Gersthofer Truppe.

Bei den Schwarz-Weißen saßen die angeschlagenen Matthias Schuster und Marco Lechner nur auf der Bank, Spielertrainer Florian Prießnitz lief nicht rund. Man wollte angesichts der Doppelbelastung an Ostern kein Risiko eingehen. Trotzdem wollte Vrazic die Niederlage nicht tragisch nehmen: „Mund abwischen! Die abgelaufene Saison in der Landesliga hat gezeigt, dass erst ganz zum Schluss abgerechnet wird.“

Das hat auch Gersthofens Trainer Eddi Keil erlebt. „Die erste Halbzeit war perfekt. Alles lief nach Plan. Ein frühes Tor, eine frühe Gelb-Rote Karte gegen Meitingen. Wir hatten 80 Prozent Ballbesitz und durch Niklas Kratzer und Stefan Schnurrer weitere Chancen“, gerät er ins Schwärmen. Doch dann: „Plötzlich haben sich die Fehlpässe gehäuft, wir haben uns gegenseitig angesteckt und sind nervös geworden“, wunderte er sich, wie man so ein Spiel noch aus der Hand geben kann. Keil: „Ich habe mich am Ende gar nicht über den Sieg freuen können, weil ich in Halbzeit zwei um fünf Jahre älter geworden bin.“ Nach dem Spiel dann noch ein Schock: Wie der Schiedsrichter feststellte, stand Harun Nurten, der kurz vor Schluss nach einem Foul an Fabian Wolf die Rote Karte gesehen hatte, nicht auf dem Spielberichtsbogen. „Ich dachte schon, wir hätten das Spiel verloren, aber mit dem Online-Passsystem ist das kein Problem“, konnte Keil durchatmen.

Aufrufe: 011.4.2017, 20:03 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor