2024-05-14T11:23:26.213Z

Spielvorbericht
Fehlt gegen Dachau wegen Urlaubs: Neurieds Abwehrspieler Sebastian Hessenberger (l.). Foto: Dagmar Rutt
Fehlt gegen Dachau wegen Urlaubs: Neurieds Abwehrspieler Sebastian Hessenberger (l.). Foto: Dagmar Rutt

Neuling Neuried vorne einfach zu harmlos

Platzt der Knoten gegen Dachau?

Das große Manko beim TSV Neuried ist und bleibt der Angriff. Erst 16 Tore hat der Landesliga-Aufsteiger in den bisherigen zwölf Spielen erzielt. Der ASV Dachau, Gegner am Samstag in der Neurieder Arena, hat schon mehr als doppelt so viele geschossen.

Eigentlich findet es Davide Taurino schon ein bisschen schade, dass Carlo Ancelotti nicht mehr der Trainer des FC Bayern München ist. Ein paar Mal hat der Coach des TSV Neuried seinen prominenten Landsmann an der Säbener Straße besucht und sich ein wenig mit ihm ausgetauscht. Nur ist Taurino aus tiefster Seele Fan von Inter Mailand, während Ancelotti eher eine rote Vergangenheit beim AC Milan hatte. „Und deshalb ist es ganz ganz gut, dass er nicht mehr in München ist“, sagt der Neurieder mit einem Augenzwinkern.

Dass ihm das selbe Schicksal droht wie dem Titelsammler aus der Emilia Romana, braucht Taurino indes nicht zu befürchten. Seine Mannschaft dümpelt augenblicklich nur auf dem 16. und damit drittletzten Tabellenplatz der Landesliga Südost, aber das sorgt beim TSV noch für kein Trainerbeben. „Wir hätten gerne den einen oder anderen Punkt mehr auf dem Konto“, gibt der Coach zu. Auf der anderen Seite weiß er, dass die elf Zähler, die seine Mannschaft nach zwölf Spieltagen eingesackt hat, alle Chancen auf den Klassenerhalt offen lasen. Denn von Rang zehn trennen den Aufsteiger nur drei Punkte und damit ein Sieg. Den würde Taurino gerne schon am Samstag (14 Uhr) im Heimspiel gegen den ASV Dachau einfahren. Allerdings ist ihm bewusst, dass auch diese Partie nicht leichter wird als das Dutzend zuvor. „Wir haben bisher noch nie ein einfaches Spiel gehabt“, räumt er ein. Das hat seine Mannschaft aber nicht davon abgehalten, sich jedes Mal teuer zu verkaufen. „Es gab keinen Gegner, von dem ich sagen könnte, die schießen uns jetzt ab.“

Unterschiede zwischen den Arrivierten und dem Emporkömmling aus dem Würmtal gibt es aber trotzdem. Der gravierendste liegt in der Offensive. Während Dachau schon 33-mal in dieser Saison eingenetzt hat, kommen die Neurieder mit 16 Toren nicht einmal auf die Hälfte dieser Ausbeute. „Wir sind vorne schon harmlos“, gibt Taurino zu. Nur weiß der Coach nicht, wie er diese Schwäche beheben soll.

Immerhin steht die Abwehr des Neulings recht sicher. Da wird es auch nicht weiter ins Gewicht fallen, dass Sebastian Hessenberger wegen Urlaubs gegen den ASV fehlt. Von den 23 Gegentoren bekam der TSV elf allein nach Stadardsituationen (sieben Elfmeter und vier Freistöße). „Das ist schon eine Hausnummer“, ist Taurino stolz darauf, wie kompakt seine Elf in guter alter italienischer Tradition verteidigt. Von Carlo Ancelotti und seinen Bayern ließ sich das zuletzt nicht unbedingt behaupten. Und deshalb bleibt Taurino noch ein bisschen länger in Neuried.

Aufrufe: 029.9.2017, 22:15 Uhr
Christian Heinrich - Münchner Merkur (Würmtal)Autor