2024-04-19T07:32:36.736Z

Spielbericht
F: Paasch
F: Paasch

Rathjens Dreier-Pack bringt Wehdel in Bredouille

Neuenwalde gelingt 4:2-Befreiungsschlag im Duell der Kellerkinder

Verlinkte Inhalte

War es das bereits für den TSV Wehdel im Abstiegskampf der Kreisliga Cuxhaven? Mangelnden Einsatz oder fehlende Kampfbereitschaft hatten sich die Jungs aus Wehdel im Nachholspiel am Donnerstag keinesfalls vorzuwerfen. Am Ende aber behielten die Neuenwalder dank mehr Fortune im Abschluss und den Fans im Rücken die Oberhand im heimischen Hexenkessel. Die Gastgeber konnten ihre beeindruckende Serie von nun sechs Spielen ohne Niederlage weiter ausbauen und zeigten erneut, dass sie verstanden haben, worauf es im Abstiegskampf ankommt.

TSV Neuenwalde - TSV Wehdel 4:2

Es war klar, dass beiden Teams nur ein Sieg im Kampf um den Klassenverbleib weiterhelfen würde. Insbesondere der TSV Wehdel ging das verfrüte "Endspiel" im Abstiegskampf in den ersten Minuten beherzter an als die Heimmannschaft. Bereits in der neunten Spielminute wurden die Gäste für ihren wachen Auftritt belohnt: Marvin Petzold zog von der Strafraumkante ab und netzte für Neuenwalde-Schlussmann von Holten unhaltbar ins rechte Eck ein.

Der TSV Neuenwalde brauchte etwas Zeit, um sich von dem Schreck des frühen Rückstands zu erholen. Während den Neuenwalder Offensivbemühungen zunächst noch die Präzision fehlte, lauerten die Wehdeler auf Gelegenheiten, ihr schnelles Umschaltspiel über die agilen Petzold und Wasnin aufzuziehen.

Mit Näherrücken des Halbzeitpfiffs übernahm der TSV Neuenwalde mehr und mehr das Kommando. Stürmer Rathjens krönte unmittelbar vor der Pause eine Doppelchance mit dem 1:1-Ausgleichstreffer (44.). Wehdels Schlussmann Hansen konnte einen ersten Schussversuch von Hartig noch abwehren, hatte aber gegen den einschussbereiten Rathjens das Nachsehen.

Die zweite Halbzeit begann ebenso spektakulär, wie die erste geendet hatte. Innerhalb weniger Minuten verfehlten die Wehdeler gleich mehrfach den erneuten Führungstreffer. Insbesondere Matysiak hatte ihn in der 53. auf dem Fuß. Nach Zuspiel von Petzold versagten dem Routinier frei vor dem Tor stehend aber die Nerven.

Wie so oft im Fußball wurde auch in diesem Spiel eine fahrlässige Chancenverwertung umgehend bestraft. In den Minuten 55 und 60 brachten Wahlers und erneut Rathjens den TSV aus Neuenwalde unter großem Jubel der Zuschauer mit 3:1 in Führung. Und es kam noch dicker für die Gäste aus Wehdel: Rathjens krönte nach überragender Vorarbeit durch Hartig seine starke Leistung mit einem Dreierpack (66.).

Was zunächst nach der Vorentscheidung aussah, wurde schnell wieder revidiert. Die Gäste aus der Karnevalshochburg Wehdel steckten zu keinem Zeitpunkt der Partie auf und belohnten sich bereits in der 69. mit dem 2:4-Anschlusstreffer durch Wasnin.

Hätte Schiedsrichter Reimer den Wehdelern in der Folge nicht ein weiteres Tor aberkannt, wäre sogar noch die große Wende möglich gewesen. Doch der insgesamt souverän agierende Unparteiische hatte nach Tumult im Strafraum ein Offensivfoul an Keeper von Döhlen gesehen (72.).

So blieb es beim Stand von 4:2 für den TSV Neuenwalde, der seine Führung kurz vor Ende weiter hätte ausbauen können. Der Sieg bedeutete auch in den Augen von Spielertrainer Gilmut einen wichtigen Schritt Richtung Klassenerhalt. "Wir müssen aber weiter von Spiel zu Spiel denken. Was dann am Ende dabei raus kommt, wird man sehen", sagte Gilmut gegenüber FuPa. Sollte der TSV Neuenwalde seine beeindruckende Rückrundenform konservieren, dürfte dem Ziel Klassenerhalt auch dann nichts im Wege stehen, wenn durch vier mögliche Absteiger aus der Bezirksliga der 14. Tabellenplatz nicht zum Klassenerhalt reicht.

Auf Wehdeler Seite gab es nach Spielschluss viele enttäuschte Gesichter. Cheftrainer Küther sagte: "Die Partie hätte ganz anders ausgehen können. Meine Mannschaft hat es aber verpasst, sich für ihren immensen Aufwand zu belohnen." Nichts desto trotz richtet der Coach den Blick bereits wieder auf kommende Aufgaben. Solange der Klassenerhalt rechnerisch möglich bleibt, werde man alles in die Wagschale werfen. Darüber hinaus hat der TSV Wehdel noch zwei Spiele weniger auf dem Konto als die Konkurrenz. Auch in den kommenden Wochen verspricht der Abstiegskampf der Kreisliga Cuxhaven also weiter spannende und emotionale Begegnungen.


Schiedsrichter: Konstantin Reimer (Land Wursten) - Zuschauer: 60
Tore: 0:1 Marvin Petzhold (9.), 1:1 Julian Rathjens (44.), 2:1 Niklas Wahlers (55.), 3:1 Julian Rathjens (60.), 4:1 Julian Rathjens (66.), 4:2 Sergei Wasnin (68.)

Aufrufe: 07.4.2017, 12:30 Uhr
Marc TietjenAutor