2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Stefan Kufner, der neue Torhüter des TSV Nammering             Montage : Andreas Santner
Stefan Kufner, der neue Torhüter des TSV Nammering Montage : Andreas Santner

Die Vorfreude auf DAHOAM

Nammerings Stefan Kufner im IMMER WEDER DIENSTAGS- Interview

Über ein Jahr ist seit der letzten Serie von IMMER WIEDER DIENSTAGS - die Interview-Serie vergangen. Aufgrund mehrerer Nachfragen danach, hat sich FuPa dazu entschlossen, die Serie wieder zum Leben zu erwecken. Beginnen wollen wir mit dem Neuzugang auf der Torhüterposition beim Absteiger aus der Kreisklasse Passau, dem TSV Nammering. Stefan Kufner kommt vom FC Windorf zurück zu seinem Heimatverein. Lesen Sie, wie er die neue Liga einschätzt, die Gründe für seinen Wechsel und vieles mehr.

Die Sommerpause neigt sich langsam dem Ende entgegen. Grund genug für FuPa nachzufragen, ob es schon wieder zwischen den Fingern kribbelt ? Vor allem auch deshalb, weil in der "staaden Zeit" ein Vereinswechsel für dich stattfand ?

Ja, langsam kribbelt es bei mir wieder. Die Sommerpause war ja nicht allzulange, aber ich freue mich schon riesig, bei meinem "Heimatverein" zu spielen.

Für viele wird der Wechsel vom Kreisklassisten FC Windorf zum bisherigen Ligakonkurrrenten aus Nammering , der nach dem Abstieg in der A-Klasse Vilshofen einen Neubeginn starten muss, unverständlich sein. Erklär uns bitte deine Sichtweise dazu.

Vielleicht kommt es überraschend, nach einer starken Saison Windorf Richtung Nammering zu verlassen, aber der Wechsel hat rein persönliche Gründe. Ich wurde am 19.April diesen Jahres Vater eines Sohnes und da ich deshalb ein wenig kürzer treten will, kann ich den Konkurrenzkampf mit dem neuen Torhüter des FC Windorf, Christoph Kloeppel nicht aufnehmen.

Du hast dich in deiner Zeit beim FC Windorf zu einem der stärksten Torhüter der Kreisklasse entwickelt.Auch abseits des Fussballplatzes konnte man bei dir im zwischenmenschlichen Bereich eine sehr positive Änderung beobachten. Was war schuld an dieser "Trendwende" ?

Erstens sehe ich mittlerweile manche Dinge etwas gelassener und lasse Kritik (die ich immer wieder einstecken musste) an mir abprallen, ausser sie hat eine Berechtigung und wird in einem vernünftigen und akzeptablen Rahmen geäussert.Wenn man halt immer wieder, zum Teil zu Unrecht beschimpft und kritisiert wird, legt man sich verständlicherweise zum Selbstschutz einen "Schutzpanzer" an.Zweiter Grund war der Vereinswechsel - ich habe mich in meiner ganzen fussballerischen Laufbahn bei keinem anderen Verein so wohl gefühlt, als beim FC Windorf. Ich wurde vom ersten Moment an akzeptiert und integriert, sowohl von den Mitspielern, der Vorstandschaft und den Anhängern des Traditionsvereins. Die Freude am Fussballspielen, die mir zeitweise abhanden gekommen war, habe ich beim FCW wiedergefunden. Ich möchte mich auf diesem Wege beim Verein für das tolle Jahr bedanken und wünsche Ihnen für die kommende Saison, dass sie Ihr gestecktes Ziel erreichen.

Du hast den Wechsel zu deinem Heimatverein, TSV Nammering vollzogen. Dort wird vieles für dich neu sein. Neuer Trainer, neue Verantwortliche und vor allem eine neue Liga. Wie schätzt du die A-Klasse Vilshofen, in die euer Verein umgruppiert wurde, ein ? Die meisten Mannschaften werden dir verständlicherweise nicht allzuviel sagen.

Wenn ich ehrlich bin, kenne ich die A-Klasse Vilshofen nicht sehr. Aber wenn man die ganzen Mannschaften so liest, die dort spielen, schätze ich diese A-Klasse stärker ein als zum Beispiel die A-Klasse Passau. Verantwortliche und Spieler kenne ich als gebürtiger Nammeringer natürlich sehr gut. Den neuen Trainer (Arthur Dillinger - FuPa berichtete) habe ich bis jetzt nicht so gekannt, aber nach dem ersten Training bin ich sehr positiv überrascht. Er macht einen sehr sympathischen und erfolgshungrigen Eindruck , damit es beim TSV wieder aufwärts geht. Denn er möchte genauso wie ich noch einmal etwas "reissen".

Dein neuer Verein musste nach dem Abstieg einen gewaltigen Aderlass in Sachen Spieler-Abgänge hinnehmen. Erfahrene Akteure wie Daniel Obermeier, Stephan Traxinger, Betim Avdullahu und der Spielertrainer, Markus Lux, um nur einige zu nennen, verliessen den Verein. In Sachen Neuzugänge hat es ein Absteiger in die A-Klasse traditionell nicht leicht. Was setzt du dir selbs als Ziel - ist der sofortige Wiederaufstieg geplant oder steht ein Jahr der sportlichen Konsolidierung vor der Tür ?

Ein Abstieg ist auch immer wieder die Chance für einen Neuanfang. Dass einige Spieler den Verein verlassen haben, ist zwar traurig, aber wir müssen gemeinsam das Beste daraus machen.Deshalb werden wir uns mit Sicherheit nicht den Aufstieg als Ziel setzen. Wir werden zwar einige Mannschaften durchaus ärgern können, aber für ganz Oben wird es noch nicht reichen. Persönlich wäre ich mit Platz Vier sehr zufrieden.

Ganz anderes Thema - was hälst du als Aktiver von der bevorstehenden Ligenreform mit dem Wegfall der Bezirksoberliga ab der Saison 2012/13 ? Viele Vereine ab der Kreisliga aufwärts versuchen dem vermehrten Abstieg zu entgehen, indem sie teilweise wie die "Weltmeister" aufrüsten. Deine Einschätzung dazu bitte

Ich habe mich mit diesem Thema nicht allzu sehr beschäftigt. Aber was einige höherklassige Vereine in der Sommerpause veranstalten, um von kleinen Vereinen die Spieler abzuwerben, ist nicht mehr schön. Im Vordergrund steht dann, Hauptsache ein neuer Spieler, ober er dann auch spielt oder nicht, ist zweitrangig. Die Verlierer sind auf alle Fälle die kleinen Vereine, die auf jeden Spieler angewiesen sind. Irgendwann bekommt jeder Verein einmal seine "Quittung" dafür.

Traditionell die letzte Frage in den Interviews - von vielen ungern beantwortet aber natürlich immer wieder gestellt. Auch wenn du die neue Liga, wie bereits erwähnt, verständlicherweise schlecht einschätzen kannst, wen erwartest du im Vorderfeld der Tabelle und wer sollte im Rennen um den Aufstieg die besten Karten haben ?

Meine Favoriten sind der letztjährige Aufstiegsrelegant FC Aldersbach, der FC Unteriglbach und der Absteiger SV Hofkirchen.

Stefan, FuPa mit seiner treuen Leserschaft bedankt sich recht herzlich bei dir für die Zeit, die du dir genommen hast, um uns Rede und Antwort zu stehen. Wir wünschen dir in der kommenden Saison viel Erfolg, eine Menge Spass und hauptsächlich verletzungsfreie Partien.

Vielen Dank und einen Gruss an die beste Seite im Fussballkreis Passau.

Nächste Woche lesen Sie über Tobias Ebner, den Torjäger des SV Hofkirchen, der in den sauren Apfel des Abstieges beissen musste.

Aufrufe: 027.6.2011, 17:48 Uhr
Bernhard EnzesbergerAutor