2024-04-16T09:15:35.043Z

Spielbericht
Ihre Rote Karte war eine der beiden Schlüsselszenen im Spiel gegen Oberau: Die Murnauerin Annabell Zekl FOTO: MTV
Ihre Rote Karte war eine der beiden Schlüsselszenen im Spiel gegen Oberau: Die Murnauerin Annabell Zekl FOTO: MTV

Unglückliche zehn Minuten brechen Murnau das Genick

0:2-Niederlage gegen Oberau

Innerhalb kurzer Zeit kassiert Murnau Platzverweis und Gegentor – FCO-Coach Elgas spricht nach dem 2:0 aber immer noch nicht vom Titel

Murnau – Im Fußball kann’s schnell gehen, hatte Edi Koller gesagt. So ein Top-Duell sei flott entschieden. Aber was heißt eigentlich schnell, welchen Maßstab legt man an? Eine Minute, fünf Minuten oder mehr? Für das Derby hat sich Koller, der Murnauer Trainer, festgelegt: Innerhalb von zehn Minuten verlor sein Team das Spitzenspiel. Die Schlüsselszenen, die zum 2:0-Erfolg der Oberauer Frauen führten, passierten zwischen Minute 20 und 30. Erst flog Annabell Zekl mit Rot vom Platz, dann traf Nina Amann zum 1:0.

Über beide Szenen lässt sich vorzüglich diskutieren. Edi Koller tat das auch hinterher mit Schiedsrichter Anton Miller. Zekl bestrafte der Referee für ihr überhartes Einsteigen. Koller, der die Szene nicht genau gesehen hat, wünscht sich mehr Fingerspitzengefühl und eine Gelbe Karte, gibt aber nach Rücksprache zu: Die Entscheidung ist vertretbar. Beim Gegentreffer weicht er dagegen nicht von seinem Standpunkt ab. Torschützin Amann – ausgewiesene Murnau-Expertin und im Vorjahr schon mit drei Toren in einer Partie – stand ganz klar im Abseits. „Wir haben die Falle 100 Mal im Training geübt“, betont der TSV-Coach. Jeder habe es gesehen, nur der Schiedsrichter nicht. Das räumte Miller hinterher auch ein. Ohne Linienrichter aber stand er auf verlorenem Posten. Deshalb macht ihm Koller auch keinen großen Vorwurf. Ansonsten habe er richtig gut gepfiffen. „Für mich war nur das Spiel nach den blöden zehn Minuten entschieden.“ Ähnlich sieht’s Kollege Florian Elgas. „Das hat uns natürlich in die Karten gespielt und Murnau das Genick gebrochen“, sagt er. Koller war trotzdem stolz darauf, wie sich seine Elf danach präsentierte. Murnau versuchte, den Lokalrivalen weiter unter Druck zu setzen. Klappte gut, brachte aber keinen Ertrag ein. „Wenn zehn Gute gegen elf Gute spielen, gewinnen die elf Guten.“

Das 2:0 erzielte Rebecca Schelling, die als Mittelstürmerin auflief und sich im Laufe der Partie zurückfallen ließ. Darauf war Murnau vorbereitet. Nur: Ganz ausschalten könne man so eine Klasse-Spielerin nicht. Einen Fehler in der Murnauer Abwehr nutzte sie. Zwei weitere Chancen vergab die Oberauerin. „Eine muss und eine kann sie machen“, sagt Elgas. Trotz des neunten Erfolgs im neunten Spiel will der Coach immer noch nicht von der Meisterschaft reden. „Die letzte Saison haben wir mit 31 Punkten abgeschlossen, jetzt haben wir schon 27 Zähler“, sagt Elgas, der zwar eine Verbesserung sieht, aber auf „viele schwere Spiele“ nach der Winterpause verweist.

Aufrufe: 020.11.2017, 13:30 Uhr
am, ku - Garmisch-Partenkirchener TagblattAutor