Dicke Überraschung: Murnau strauchelt gegen Kellerkind

„Aufgrund unseres Auftretens in der ersten Halbzeit geht der Sieg der SG auch in Ordnung“, räumt Murnaus Spielertrainer Andree Betzel ein, schiebt aber sofort hinterher: „Über die gesamte Spielzeit wäre ein Unentschieden wohl beiden Seiten gerecht geworden.“

Diese Einschätzung teilt auch Betzels Gegenüber Hans Ostner. „Es war ein dreckiger Sieg für uns.“ Für Betzel ein schwacher Trost. Er flüchtet sich in Fußballweisheiten. „Das ist zwar ärgerlich, aber so etwas kommt im Sport vor, und auch wir haben davon schon profitiert“, erläutert der gefrustete Coach. „Wenn wir unsere Möglichkeiten nicht nutzen, sind wir ja auch irgendwie selber daran schuld.“

Der eine oder andere Trainerkollege hätte die Ursache beim Unparteiischen gesucht, vor allem nach der Szene als er einem Treffer von Michael Meditz die Anerkennung verweigerte. „Aus meiner Sicht ein regelkonformes Tor“, urteilt Betzel – auf den Kopfballtreffer nach einer Ecke angesprochen. „Keine Ahnung warum er da abgepfiffen hat, aber daran lag es nicht, dass wir verloren haben“, nimmt er Schiedsrichter Rupert Schneider gleich in Schutz.

Bei der Darbietung seiner Mannschaft in der ersten Halbzeit tut sich Murnaus Trainer da schon deutlich schwerer. „Da haben wir grottenschlecht gespielt“, findet er klare Worte. „Eigentlich wollten wir Gas geben und den Gegner ernst nehmen. Leider haben wir aber alles vermissen lassen, was angesprochen wurde.“

So fiel der Führungstreffer der Platzherren, die nach einer guten halben Stunde einen Angriff über die Außenpositionen starteten und den Ball in die Schnittstelle spielten, wo Manuel Marcks darauf lauerte und zum 1:0 traf.

Noch im ersten Abschnitt hatte der TSV durch Thomas Haas und Andreas Knoll zwei glasklare Chancen zum Ausgleich. „Aber irgendwie wollte der Ball nicht über die Linie.“ Daran änderte sich auch in Halbzeit zwei nichts, obwohl da Murnau deutlich agiler agierte. „Da haben wir Moral bewiesen“, konstatiert Betzel. „Leider konnten wir trotzdem nichts mitnehmen, aber die Leistung war zumindest in Ordnung. So wie vor der Pause gespielt wurde, dass darf uns nicht mehr passieren.“ andreas Kögl