2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht

Umgebaute Elf hält - Entscheidung durch 2 späte Falcan-Tore

Der Fehlstart in die Rückrunde und der weiterhin zahlenmäßig dürftige Kader sowie einige Blessuren bei den vorhandenen Spielern ließen den Sollner Trainer Wiemann tief in die Trickkiste greifen. Neben dem bereits wohlbekannten Tobi Scheufele holte er für das Heimspiel gegen die bis dato punktgleiche Zweite des SV Aubing aus der zweiten Mannschaft Tobias Stührk und mit Benedikt diesmal den jüngsten der Jell-Brüder sowie von den Alten Herren Christian Tischer in die Startelf und setzte den etwas angeschlagenen Denis Falcan, Trainingsrückkehrer Daniel Ausserbauer sowie Marco Blanco und Timo Manitz auf die Bank, während der ebenfalls als Reservist vorgesehene Alex Gareis sich aus unbekanntem Grund nicht am Platz einfand. Bereits in der 4. Minute sahen die Zuschauer eine Kostprobe der guten Zusammenarbeit von Tobias Stührk und Stefan Gerhard, doch leider misslang dessen Ballannahme, und anstatt eines möglichen Torschusses wurde es eine Flanke ins Seitenaus. Kurz darauf faustete Gästekeeper Hanke einen Eckball von Tobi Stührk in Richtung desselben Spielers, doch die Aubinger Abwehrleute unterbanden den Sollner Angriff und auch den Nachschuss von Christian Tischer. Der andere Christian (Wiemann) setzte einen Freistoß neben das Tor (7.). Danach wurden verstärkte Aktivitäten seitens der Gäste notiert. Keeper Hassinger und seine Vorderleute waren schwer beschäftigt, und in der 22. Minute hätte es beinahe geklingelt, wenn der Ball nicht knapp vorbeigerauscht wäre. Die Platzherren können sich dann bald mit einem ganz starken Zusammenspiel gegen Aubing durchsetzen – tolle Balleroberung von Sebi Henrici, tolle Flanke von Stefan Gerhard, unzureichende Abwehr der Aubinger, und Sebi Henrici schlägt zu – 1:0 für die Gastgeber. Auch in der Folge kam es zu sehenswerten Szenen wie dem Ball von Tobi Scheufele, den Torwart Hanke unter sich begrub (28.). Neben all den positiven Aspekten sorgte die Heimelf aber immer wieder für Kritik bei ihrem Coach, der sich über missglückte Doppelpässe, fahrlässige Ballverluste und unnötige Fouls aufregen musste. Für Spannung sorgten natürlich solche Momente wie der Eckball der Aubinger in der 32. Minute, der spitz am Tor vorbeiging. Einerseits schritten Hassinger, Seidel, Wiemann, Gerhard und sogar Scheufele im eigenen Strafraum energisch genug ein, andererseits jedoch waren die Sollner Chancen nicht mehr zwingend genug, so dass man den knappen Vorsprung in die Pause trug. Kurz nach Wiederanpfiff hatte Tobi Stührk eine nahezu hundertprozentige Möglichkeit, doch ein Aubinger spitzelte noch mit dem Fuß dazwischen (47.). Dies gab wiederum den Gästen Auftrieb, so dass Solln teilweise heftig ins Schwitzen geriet. Leider verletzte sich der Aubinger Keeper Dominik Hanke in der 52. Minute bei einem Klärungsversuch gegen Christian Tischer schwer am Fuß und musste nach längerer Unterbrechung gegen den normalerweise im Feld spielenden Korbinian Patzek ausgewechselt werden. Am Rande sei bemerkt, dass Tischers Schuss knapp daneben ging. Unsere besten Wünsche für eine schnelle Heilung an Dominik Hanke von dieser Stelle! Als die Gäste sich von ihrem Schrecken etwas erholt hatten, ergriffen sie wieder die Initiative, stärkten aber indirekt die Moral der Sollner, die immer wieder erfolgreich klären konnten. So konnte Christian Wiemann in der 59. Minute einen Freistoß klären, Tobi Scheufele verlängerte und, ja, Stefen Gerhard ärgerte sich schwarz, denn er ließ sich eine todsichere Chance noch kaputtmachen. Nach dem folgenden Eckball setzte Gerhard spektakulär zum Kopfball an, fand aber in Ersatzkeeper Patzek seinen Meister. Bei der Abwehrschlacht in der 69. Minute kamen die Sollner mit viel Glück ohne Schaden davon. Als die 74. Spielminute lief (und Denis Falcan und Timo Manitz anstelle der beiden Tobis – Stührk und Scheufele schon eine Weile auf dem Platz waren) bereitete ein zu kurz ausgeführter Abschlag von „Hasso“ Hassinger aus heiterem Himmel den Boden für den 1:1-Ausgleichstreffer durch Christoph Klotz. Es war nun zu befürchten, dass die erstarkten Gegner das Spiel drehen würden. Trainer Guido Wiemann tobte an der Seitenlinie, während sein Sohn Christian auf dem Feld einen kühlen Kopf bewahrte und ebenso wie seine Abwehrkollegen weiteres Unheil verhinderte. Und auch der heftig kritisierte Keeper Hassinger tat alles Menschenmögliche, um keinen Gegentreffer mehr zu kassieren. Die unzureichende Chancenverwertung der Sollner (Schuss von Manitz abgewehrt, Nachschuss von Tischer daneben/79.; Gerhard scheitert am Torwart/79.) und ein erneutes Gewehrfeuer der Aubinger in den darauffolgenden Minuten waren nicht eben gut für die Nerven des Sollner Trainers und der Fans. Nach der dritten Einwechslung – Marco Blanco kam für Christian Tischer – schien allmählich der Knoten zu platzen. Ein Freistoß von Denis Falcan nach Foul an Timo Manitz landete zwar noch in den Armen des Torwarts (85.), kurz darauf drehte der starke Benedikt Jell die Spielrichtung und passte zu Marco Blanco. Nach kurzer Zwischenstation beim Gegner landete der Ball bei Denis Falcan. Der trug unbeirrt die Kugel in Richtung Tor und lupfte sie über den Keeper hinweg zur erneuten Sollner Führung in die Maschen. Als 3 Minuten später der quirlige Sebi Henrici nach einem Einwurf die Vorbereitung zu Falcans zweitem Treffer zum 3:1 legte, kannte der Jubel keine Grenzen (88.). Der Zwei-Tore-Vorsprung war eminent wichtig, da der während der ganzen Spielzeit vorhandene Wind nun noch zunahm und das Risiko unbeherrschbarer Situationen größer wurde. Der TSV Solln brachte das Ergebnis tatsächlich über die Zeit, und der überglückliche Coach herzte als erstes den am weitesten entfernt stehenden Spieler, nämlich den vorher so heftig kritisierten Keeper Hassinger. Mit diesem Dreier stimmt nun wenigstens die Richtung zur oberen Tabellenhälfte, selbst wenn diese mit Platz 7 noch nicht ganz erreicht werden konnte.


Aufrufe: 017.3.2019, 20:01 Uhr
Eva AnkenbauerAutor