Selbstbewusst, fokussiert, simpel. Mental seien seine Mitspieler zuletzt beim 0:4-Debakel gegen den SV Erlbach eher etwas voreilig auf Wanderschaft gegangen. „Es geht bei uns nicht ums Verlieren. Nur ist es momentan so: Ein Negativerlebnis, wir liegen 0:1 hinten, der Gegner ist in Ballbesitz, dann fallen wir auseinander. Nach dem Motto ‘geht‘s heute nicht, schauen wir halt nächste Woche’.“ Das passende Alibi ist schließlich schnell greifbar. Als chronischer Underdog „muss man einfach in jedem Spiel ganze einhundert Prozent bringen“.
Das „Landesliga-Alibi“ haben die Moosacher Coaches Markus und Florian De Prato in Vorbereitung auf den heutigen Gegner im Mannschaftskreis ausführlich thematisiert. „Das können wir uns nicht leisten, weil wir nicht gut genug sind, dass uns zwei Geistesblitze pro Spiel reichen. Wir trainieren ja hart und intensiv, aber auf dem Feld muss es jetzt einfach im Kopf ‘klick’ machen.“
Neudeutsch würde man von einem neuen Mindset sprechen, das Florian De Prato mit Möglichkeiten und Optimismus füllen möchte: „Alleine die wenigsten Gegentore der Liga (sieben, Anm. d. Red.) und dass sie noch kein Spiel verloren haben, sagt aus, wie gut Freising organisiert ist“, so der Moosacher Ex-Regionalliga-Spieler. Aber mit dem Anreiz, das viel zitierte SEF-Bollwerk an eine Niederlage zu führen, könnte uns das ähnlich wie Töging gegen Türkgücü gelingen.“
Ist ein Überraschungserfolg gegen das Freisinger Spitzenteam also reine Kopfsache und mit ein paar Gedankenspielchen realisierbar? Abwarten, sicherheitshalber lässt Florian De Prato die physische Komponente nicht ganz unbeachtet. Dank Rückkehrern wie Keeper Michael Pohn und Maxi Bernhard „müssen wir jetzt dem einen oder anderen erklären, dass er es nicht auf den Spielberichtsbogen geschafft hat“. Der richtige Umgang damit – Kopfsache.
Text: Julian Betzl