Moosach zurück im Meisterrennen

Moosach – Bereits das Siegerbierchen in der Hand, wurde Peter Hoyers Hopfensaft mit einem Blick aufs Smartphone und die Ergebnisse der Konkurrenz noch süffiger. „Die haben heute alle für uns gespielt“, stellte der Kapitän des TSV Moosach grinsend fest. Sowohl die Verfolger aus Kirchheim und Ampfing, als auch der Tabellenführer aus Forstinning mussten an diesem Spieltag Niederlagen einstecken, während die Moosacher mit einem 3:1-Heimsieg gegen den TSV Dorfen vorläufig auf einen Zähler an den Ligaprimus heranrückten.

Von Jubel, Trubel, Heiterkeit waren die Beteiligten allerdings weit entfernt. Bereits nach fünf Minuten ereignete sich ein Schockmoment mit Nachwirkungen: Nach einer Hoyer-Flanke scheiterte Ivan Bacak zunächst an Dorfens Keeper Alex Wolf. Den Abpraller verwertete Thomas De Prato eiskalt zur Moosacher Führung und drehte mit den Kollegen zu einem kurzen Jubel ab – ehe alle bemerkten, dass Dorfens Kapitän Timo Lorant blutend am Boden lag.

Lorant wollte De Pratos Schuss von der Linie kratzen und schlitzte sich bei seiner Grätsche das Knie am Torrahmen auf. Lorant wurde nach einer zehnminütigen Behandlungspause mit dem Krankenwagen in die Kreisklinik Ebersberger eingeliefert. „Wir wünschen ihm alles Gute“, schickte Moosachs Spielführer stellvertretend die Genesungswünsche des TSV hinterher. Auf EZ-Nachfrage erklärte Dorfens Teammanager Markus Listl: „Timo hat sich den Schleimbeutel aufgerissen, wurde operiert und ist am Abend aus der Narkose aufgewacht. Er wird wohl bis Dienstag im Krankenhaus bleiben müssen.“

Lorants Teamkollegen brauchten anschließend etwas Zeit, um zur Tagesordnung zurückkehren zu können. „Zehn Minuten vor der Pause haben sie aber den Druck erhöht und wir hatten echt Glück, dass sie nicht ausgeglichen haben“, kommentierte Hoyer einen Abseitstreffer der Gäste sowie einen Fehlschuss aus fünf Metern vor dem leeren Tor durch Leonidas Balderanos.

Nach Wiederbeginn diktierten allerdings wieder die Platzherren das Geschehen und erhöhten dank eines „überragenden“ Schlenzers von Bacak auf 2:0. Die Vorentscheidung? Von wegen! Moosachs Patrick Tresch half Dorfen mit seinem, laut Hoyer „unglücklichen“ Einsteigen im eigenen Strafraum, abermals auf die Beine. Seine Gelb-Rote Karte und der im Nachschuss per Kopf verwandelte Strafstoß zum 2:1 sorgten für die zweite Dorfener Luft.

Torwart Michael Pohn bewahrte die Heimelf dann zweimal vor dem 2:2. Erst das späte Solo vom „Mann des Tages“ – wie Ivan Bacak von Hoyer geadelte wurde – sorgte für die Entscheidung. Von der Mittellinie zur Eckfahne und bis in den Sechzehner war Bacak nicht zu halten, legte quer auf Michael Hainthaler, der zum 3:1-Endstand einschob.

Die nächsten zwei Wochen entscheiden nun darüber, ob das Derby zwischen Forstinning und Moosach am vorletzten Spieltag doch noch zu einem echten Meisterschafts-Finale mutieren könnte. bj