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Eine Riesenparty stieg beim TSV Möttingen, als der Meistertitel in der Kreisliga Nord durch den 2:0-Erfolg in Laub unter Dach und Fach war.

»Das ganze Dorf feiert mit«

Der TSV Möttingen schafft als verschworene Gemeinschaft erstmals den Aufstieg in die Bezirksliga

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KL Nord 13/14

Stefan Ferber

Thomas Wittke

Benjamin Münnich

Bernd Hager

Als der TSV Möttingen vor gut einem Jahr nach einem neuen Trainer suchte und dabei auf Stefan Ferber stieß, wichen die entscheidenden Gespräche durchaus von der Norm ab. „Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich hier ein Projekt starten will“, so der 35-Jährige, „bei dem ich auf den ersten Blick ungewöhnliche Methoden ins Training einfließen lassen will. Ziel ist es, nicht nur die Beine, sondern auch den Kopf zu trainieren.“ Die Verantwortlichen stimmten zu, das Team zog mit – und nun stehen die Möttinger einen Spieltag vor Saisonende als Meister der Kreisliga Nord fest.

Damit steigen die Rieser erstmals in ihrer Vereinsgeschichte in die Bezirksliga Nord auf und feierten den Triumph nach dem 2:0-Sieg beim Lauber SV bis spät in die Nacht. „Das ganze Dorf feiert mit“, berichtete Trainer Ferber, der sich selbst aus dem ganz großen Trubel raushielt: „Ich genieße den Erfolg eher etwas im Stillen, aber die Jungs sollen das ruhig auskosten.“

Dass es zum Titel reichen würde, war vor der Runde keinesfalls eine Vorgabe des Vereins. Doch Ferber, der selbst in der Landesliga für den TSV Nördlingen spielte und als Spielertrainer mit dem VfB Oberndorf auch schon Bezirksliga-Luft schnupperte, wollte sich nicht mit einem Platz im Kreisliga-Mittelfeld zufrieden geben: „Von Anfang an habe ich den Spielern gesagt, dass wir etwas richtig Geiles schaffen können.“ Spielerisch waren die Möttinger schon in der Vergangenheit gut, für ganz vorne reichte das jedoch nicht. Wobei die Rieser auch in der laufenden Runde wahrlich keine Meisterschützen sind, denn die Trefferquote von 1,6 Toren pro Spiel ist für einen Titelträger keineswegs herausragend. Und die besten Schützen Thomas Wittke (9) und Bernd Hager (7) verbreiten bei den gegnerischen Verteidigern mit ihrer Bilanz auch nicht unbedingt Angst und Schrecken. Doch das Kollektiv überzeugt und obendrein hat das Team nach Meinung seines Trainers noch Entwicklungspotenzial.

„Aktuell herrscht natürlich unglaubliche Euphorie im Verein“, weiß Ferber, „und wirklich das ganze Dorf steht hinter der Mannschaft. Es sind ja alles Spieler aus dem Ort oder der unmittelbaren Umgebung.“ Da zudem der Altersschnitt bei rund 23 Jahren liegt, sieht Ferber wenig Grund, am Kader viel zu ändern. „Wir versuchen noch ein, zwei Leute für uns zu gewinnen, die in der Bezirksliga knipsen können“, so der Coach, „wenn das allerdings nicht gelingt, ist mir auch nicht bange. Dann spielen wir mit der Truppe unverändert weiter. Schließlich haben bis auf Benjamin Münnich, der nach zwei Kreuzbandrissen seine Laufbahn beendet, alle für die nächste Saison zugesagt – und die wollen die Bezirksliga rocken.“

Dabei setzt Ferber weiterhin auf die Kombination aus Training für die Beine und den Kopf. Schließlich bauen selbst Profiklubs immer öfter auf diese Kombination. Der Trainer bietet selbst Life-Kinetik-Kurse an und hat Inhalte dieses „Gehirntrainings“ abgewandelt, eigene Übungen entwickelt und so die „Projekttruppe“ seines TSV Möttingen dazu gebracht, Vereinsgeschichte zu schreiben.