2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
– Foto: Marcel Eichholz

Die Oberliga-Saison soll fortgesetzt werden

Der Fußball-Verband will die Spielzeit noch nicht abbrechen, obwohl dies einige Klubs bei der Videokonferenz forderten. Ziel ist es, so viele Partien wie möglich zu bestreiten. In der neuen Saison könnte es zwei Staffeln geben.

Eine klare Mehrheit für oder gegen die Fortsetzung der Saison in der Oberliga gab es am Dienstagabend bei der Videokonferenz des Fußball-Verbandes Niederrhein mit den Vereinen in der fünfthöchsten Klasse nicht. Elf Klubs sprachen sich in ihren Statements dafür aus, die Spielzeit noch nicht abzubrechen. Sieben Vereine plädierten dafür, einen Schlussstrich zu ziehen, zumal der im Januar gefasste Plan mit Partien ab dem 11. April wegen der aktuellen Corona-Schutzverordnung im Land nicht umsetzbar ist.

Fünf Klubs, darunter auch der 1. FC Kleve, sprachen sich konkret weder für eine Fortsetzung noch für einen Abbruch aus.

„Ich glaube zwar nicht, dass wir am 5. April wieder mit dem Mannschaftstraining beginnen können und die Saison somit Anfang Mai fortgesetzt werden könnte. Doch wenn es möglich ist, bis zum 30. Juni noch Spiele in der Oberliga zu bestreiten, selbst wenn es dann trotzdem nicht zu einer sportlichen Wertung kommen könnte, dann wären wir dafür. Voraussetzung wäre für uns aber, dass die Rahmenbedingungen akzeptabel sind und vielleicht auch wieder eine begrenzte Zahl von Zuschauern in die Stadien kommen kann“, sagt Christoph Thyssen, Vorsitzender des 1. FC Kleve.

Der Klubchef ist davon überzeugt, damit auch im Sinne der Klever Mannschaft zu handeln. „Denn die Spieler hätten bestimmt Spaß daran, wenn sie nach so langer Pause noch die eine oder andere Partie bestreiten könnten“, so Thyssen. Kein Thema ist es, den Versuch zu starten, die Saison dadurch eher fortsetzen zu können, dass es für die Teams vor dem Training und den Spielen Corona-Schnelltests gibt, was ein Training schon ab dem kommenden Montag ermöglichen könnte. „Das hat nicht nur der Verband strikt abgelehnt. Auch die Vereine wollten das nicht“, sagt Thyssen.

Fakt ist, dass es schwer werden wird, die Hinrunde noch beenden zu können, wenn die Mannschaften ab dem 5. April nicht in Teamstärke zurück auf den Trainingsplatz können. Dies dürfen sie nur, wenn der Inzidenzwert im Land dann immer nicht stabil unter dem Wert von 100 liegt. Derzeit steigt der Wert aber kontinuierlich an, am Mittwoch lag er bei 85,1. Der Fußball-Verband Niederrhein hat diese Zahlen im Blick. „Doch solange wir die Möglichkeit sehen, dass bis zum 30. Juni noch Meisterschaftspartien ausgetragen werden können, solange werden wir auch alles versuchen, dass die Mannschaften wieder ans Spielen kommen“, sagt Wolfgang Jades, Vorsitzender des FVN-Fußballausschusses. Und ein entsprechender Passus in der Spielordnung würde es sogar ermöglichen, zu einer Wertung zu kommen, ohne die Hinrunde zu beenden.

Jades ist aber zuversichtlich, dass die Hinserie in der Oberliga noch über die Bühne gebracht werden könnte, wenn die Saison Anfang Mai wieder angepfiffen werden kann. „Das müsste mit einigen englischen Wochen klappen. Dass dies für die Mannschaften zweifelsohne eine enorme Belastung bedeuten würde, dass ist uns klar“, so Jades. Ebenso klar ist ihm auch, „dass eine Annullierung der Saison in der Oberliga ganz nahe rückt, wenn Anfang April nicht wieder trainiert werden darf“. Das haben sich die Vereine der fünfthöchsten Klassen dann aber auch selbst eingebrockt. Schließlich haben sich die Oberliga-Klubs mit klarer Mehrheit im vergangenen Jahr dafür ausgesprochen, dass sie in einer Klasse mit 23 Mannschaften und somit 46 Spieltagen starten wollten.

Jades ließ keinen Zweifel daran, dass sich so etwas nicht wiederholen wird. Schließlich ist es nicht unrealistisch, dass in der kommenden Spielzeit sogar noch mehr Mannschaften in der Klasse vertreten sein könnten. Der Fall kann eintreffen, wenn es in der Oberliga zu keiner sportlichen Wertung kommt und somit weder Auf- und Absteiger ermittelt werden, es aber in der Regionalliga Absteiger aus dem FVN-Gebiet gibt und in den drei Landesliga-Staffeln Aufsteiger ausgespielt werden können. „Wir werden den Modus für die neue Saison mit den Vereinen natürlich zu gegebener Zeit diskutieren. Es wird aber nicht auf nur eine Oberliga-Staffel mit 26 oder 27 Mannschaften herauslaufen, in der Hin- und Rückrunde gespielt wird“, sagt Jades.

Eine klare Mehrheit gab es bei der Videokonferenz dafür, die neue Saison so früh wie möglich zu beginnen. Wenn wirklich bis zum 30. Juni gespielt werden sollte, sprachen sich die meisten Vereine dafür aus, dann nach einer nur zweiwöchigen Pause wieder mit dem Training zu beginnen. „Das bedeutet für uns, dass wir erst einmal für die neue Oberliga-Saison einen Start Mitte oder Ende August einplanen“, sagt Jades.

Der Niederrheinpokal, in dem nicht einmal alle Spiele der ersten Runde ausgetragen worden sind, sorgt in der laufenden Oberliga-Saison für zusätzlichen Termindruck. Der Wettbewerb, in dem der 1. FC Kleve nach einem 4:1-Sieg beim Bezirksligisten Viktoria Goch schon in Runde zwei steht, muss bis zum 30. Juni beendet werden. Denn bis zu diesem Zeitpunkt muss der FVN dem Deutschen Fußball-Bund seinen Teilnehmer am DFB-Pokal melden. „Ich glaube nicht, dass diese Frist verlängert wird, wie es im letzten Jahr geschehen ist“, sagt Jades.

Anders sieht es bei den Kreispokal-Wettbewerben aus. Hier kann Jades sich vorstellen, dass noch über den 30. Juni hinaus gespielt werden kann. Denn hier kann der FVN ja selbst bestimmen, bis wann seine Fußball-Kreise die Mannschaften ermittelt haben müssen, die im Niederrheinpokal dabei sind.

Aufrufe: 018.3.2021, 13:00 Uhr
RP / Joachim SchwenkAutor