2024-05-02T16:12:49.858Z

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Schwerpunktmäßig zu Hause kann der TSV jubeln. F: Tom Welker
Schwerpunktmäßig zu Hause kann der TSV jubeln. F: Tom Welker

Die zwei Gesichter des TSV Lonnerstadt

Daheim eine Macht und auswärts sieglos +++ Ära Wurzbacher endet im Sommer

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Die Fußballer des TSV Lonnerstadt bli­cken mit gemischten Gefühlen auf die bisherige Saison zurück. Das liegt vor allem daran, dass das junge Team zumeist zwei Gesichter zeigt.

Daheim hui, auswärts pfui – etwas vereinfacht, aber dennoch treffend, beschreibt dies eines der Probleme des TSV. Zuhause holte man aus neun Spielen starke 16 Punkte, nur die Topteams aus Heßdorf, Adelsdorf, Weisendorf und Röttenbach punkteten häufiger auf heimischem Rasen. 23 erzielte Tore am Sonnenhügel sind sogar der Liga-Topwert.

Auf fremdem Platz dagegen sieht die Sache anders aus: In acht Versu­chen konnten die Grün-Weißen kei­nen Dreier mit nach Hause bringen, immerhin vier Remis stehen zu Buche. Schlechter in der Auswärtstabelle ist nur Aufsteiger TSV Hemhofen. Die Ursachen dafür sind nicht ganz klar, meint auch Fußball-Abteilungsleiter Andreas Popp. Aber man habe "viele junge Leute, die mangelnde Erfah­rung wird sicherlich dabei eine Rolle spielen."

Ein weiterer auffallender Punkt ist, wie man sich gegen Teams präsen­tiert, die besser in der Tabelle plat­ziert sind. Heßdorf wurde mit einer 0:4-Packung nach Hause geschickt, gegen Weisendorf hatte man beim 0:0 die besseren Chancen und hielt auch beim 2:4 in Adelsdorf sehr gut mit. Auch hier zeigt sich: Am Sonnenhügel brauchen selbst die Aufstiegsanwär­ter einen guten Tag, um nicht leer aus­zugehen.

Mit 20 Zählern steht Lonnerstadt auf Platz neun der Tabelle, auf den Abstiegsrang 14, den der TSV Hemho­fen belegt, hat man ein Polster von fünf Punkten. "Aber Hemhofen hat ein Spiel weniger absolviert. Gewin­nen sie das, sind wir wieder mitten­drin", weiß Popp. Bereits im Vorjahr war es enger, als es den Lonnerstadt­ern lieb sein konnte. Damals war man am Ende nur um ein Pünktchen besser postiert als Eltersdorfer Reserve, die in die Kreisklasse abstieg.

Gefürchtete Kellerkinder

Soll diesmal schon früher Ruhe herr­schen, muss der TSV seine Ausbeute gegen die direkte Konkurrenz deut­lich steigern. Denn dies ist die andere Seite der Medaille: Ob gegen Hallern­dorf (1:3), Uehlfeld (0:1), Hemhofen (2:3) oder auch Niederndorf (0:3) – gegen die Teams, die eigentlich unter einem stehen, tat sich Lonnerstadt sehr schwer.

"Wichtig ist ein guter Start in die Rückrunde und möglichst verletzungs­frei durchzukommen. Dann sind wir optimistisch, dass es auch dieses Jahr mit dem Klassenerhalt klappt." Und das wäre nur wünschenswert, denn im Sommer wird für den scheidenden Trainer und Torjäger Oliver Wurzba­cher (zehn Tore), wie berichtet, promi­nenter Ersatz kommen. Ex-Bundesliga- und Nationalspie­ler Alois Reinhardt wird ab Sommer zunächst für ein Jahr auf der Bank Platz nehmen. Popp erklärt, wie die­ser Coup gelingen konnte: "Wir haben uns intern auch mit den Spielern besprochen und entschieden, dass wir diesmal einen reinen Trainer wollen. Alois Reinhardt ist der Onkel von einem unserer Spieler, Jan Kropf, also haben wir ihn mal angerufen und gefragt, ob er aktuell in diesem Bereich tätig ist. Das war nicht der Fall, dann haben wir uns zweimal getroffen, ausgetauscht und sind uns recht schnell einig geworden." Am Dreikönigsturnier, das der TSV für sich entscheiden konnte, fiel dann die Entscheidung. "Er hat sich die Mannschaft dort angeschaut, ein biss­chen mit den Spielern ausgetauscht und uns dann zugesagt", so Popp. Die Ziele sind dabei klar formuliert: "Die sehr gute Arbeit von Oliver Wurzba­cher soll fortgeführt werden. Er soll die Mannschaft spielerisch und tak­tisch weiterentwickeln, frische Ideen reinbringen. Die Erfahrung ist da, er war ja schließlich nicht nur Spieler, sondern auch lange Zeit Trainer."

Jugend im Fokus

Unter anderem bei der zweiten Mannschaft des 1.FC Nürnberg und in dessen Jugend war Reinhardt tätig. Gerade die Jugendarbeit soll auch in Lonnerstadt im Fokus stehen. Die A-Jugend des TSV entschied das Drei­königs- Jugendturnier für sich. "Bereits in den Gesprächen war er sehr daran interessiert, wie es bei uns mit den jungen Spielern aussieht und er wird den Kontakt mit den Jugendtrainern und den Spielern selbst suchen. Ich bin zuversichtlich, dass wir so die Zusammenarbeit zwischen Jugend- und Erwachsenenteams opti­mieren können", sagt Popp.

Aufrufe: 021.1.2017, 12:02 Uhr
Maximilian Hubert (NN Herzo)Autor