Michael Hochrein, dieser Name bürgt für Erfolg. Der 53-Jährige hat den TSV Lengfeld schon einmal von der Kreisklasse in die Landesliga geführt. Danach war der Unterfranke ein knappes Jahrzehnt beim Würzburger FV ähnlich erfolgreich, führte den Traditionsklub in die Bayernliga. Im Sommer 2013 war für Hochrein an der Mainaustraße Schluss und er wollte eigentlich eine Pause einlegen. Doch Anfang September 2013 übernahm Hochrein seinen Heimatverein TSV Lengfeld wieder, konnte den Abstieg aus der Landesliga jedoch nicht verhindern: "Ich wohne ja nur fünf Minuten vom Fußballplatz in Lengfeld entfernt. Ich bin dann geblieben, habe mit vielen Unterstützern etwas aufgebaut und muss sagen, dass die Mannschaft viel Potential hat und noch ausbaufähig ist." Der Start in die Spielzeit 2016/17 lief hervorragend, die ersten zwölf Partien wurden alle gewonnen. Doch dann folgte der Rückschlag mit dem 1:5 gegen den späteren Meister TSV Heimbuchenthal. Am drittletzten Spieltag konnte Heimbuchenthal im Rückspiel mit 2:1 gewinnen, die Meisterschaft schien errungen. Aber Heimbuchenthal gewann die beiden letzten Spiele und Lengfeld verlor zweimal, wurde am letzten Spieltag noch abgefangen.
"Die Mannschaft hat den Titel verbockt. Aber wir hatten dann ein Gespräch, haben uns eingeschworen und sind noch enger zusammengerückt", beschreibt der Trainer die folgenden Tage. Lengfeld schlängelte sich durch die Relegation, gewann aber kein Heimspiel, blieb dennoch viermal ungeschlagen. Auf das 2:2 gegen Viktoria Kahl folgte auswärts ein 2:1-Erfolg, damit war die erste Hürde genommen. Es folgte die FVgg Bayern Kitzingen. Auch da reichte es daheim nur zu einem 1:1-Unentschieden, aber in Kitzingen konnte Lengfeld mit 4:2 den Landesliga-Aufstieg feiern. Das war am 3. Juni und da war der Transfermarkt schon zum Teil abgegrast. “Wir hatten Kontakte zu einigen Spielern, die aber nicht in die Bezirksliga kommen wollten. Daher haben wir nur einen Neuzugang", sagt Hochrein, der aber auf den Kader vertraut, der komplett zusammenbleibt. Es kommt nur Torhüter Marvin Nicklaus (23) aus der Kreisliga Würzburg.
Für den TSV Lengfeld wird es eine interessante Saison. "Wir haben ja mit den Spielen gegen Höchberg, Rimpar, Kleinrinderfeld, Karlburg und Unterpleichfeld, das nur fünf Kilometer von uns weg ist, viele Derbys", ist die Vorfreude bei Hochrein spürbar. Der freut sich aber auch auf die Partien gegen die Mannschaften aus dem Fürther Raum: "Das werden auch schöne Matches, weil die Fürther Teams einen guten Fußball spielen." Kritik an der Ligaeinteilung versteht Hochrein nicht: "In der Landesliga hat man nun einmal nicht nur Derbys, sondern hat auch ein paar Gegner mit etwas weiteren Fahrten. Wir müssen zum Bespiel nach Haibach, Heimbuchenthal und Röllbach in den Raum Aschaffenburg. Wenn man in dieser Liga spielen möchte, dann darf man nicht rumheulen." Der Lengfelder Coach ist zuversichtlich, dass sein Team konkurrenzfähig ist: "Wir kommen über das Team, haben viel Potential."