Zwei Jahre, aber keine komplette Runde

„Seit ich damals übernommen habe, war der Spagat zwischen Familie, Arbeit und Fußball immer sehr groß. Es war einfach immer sehr stressig“, erklärt Stumm, warum er sich mit Ferdi Özcan zur Saison 2020/21 seinen Wunschkandidaten als gleichberechtigten Trainerkollegen zur Seite holte. Doch die ersehnte Entlastung brachte auch das nicht. „Klar hat er sehr viel Arbeit übernommen, aber ich bin einfach kein Typ, der etwas nur mit halber Kraft macht. Schon bald hatte ich denselben Stress, wie vorher, wollte immer da sein und helfen“, sagt Stumm. Deshalb suchte er das Gespräch zum Vorstand und zu Abteilungsleiter Jürgen Czarnecki.

Nach der erneuten Saisonunterbrechung kamen noch einmal kurz Zweifel an dem Entschluss auf, „aber es bringt ja nichts, die Entscheidung einfach nur aufzuschieben“, sagt der scheidende Trainer. „Ab Sommer übernimmt Ferdi Özcan die Mannschaft“, erklärt Jürgen Czarnecki, dass man noch auf der Suche nach einem Co-Trainer sei. „Wir hatten es bewusst auf zwei Schultern verteilt und wollen das auch diesmal machen.“ Bei der zweiten Mannschaft in der B-Klasse bleibt dagegen Nicolai Spira (32) mit an Bord.

So ganz rausnehmen, erklärt Alexander Stumm, werde er sich dennoch nicht: „Das können wir auch gar nicht. Meine Frau ist im Vorstand und auch ich stehe dem Verein weiter zur Verfügung. Wenn wieder gespielt wird, sind wir sicher auch fast jeden Sonntag am Platz.“ Nur die permanente Verpflichtung und Verantwortung gegenüber Mannschaft und Verein könne er nicht mehr tragen. „Bei Ferdi ist das Team in guten Händen. Diese Gewissheit hat mir die Entscheidung leichter gemacht und ich gebe das alles mit einem guten Gefühl ab“, sagt Stumm. Dennoch hätte er sich einen sportlicheren Ausstand gewünscht, als inmitten des Lockdowns und mit dem drohenden Saisonabbruch zu gehen. Im Sommer 2021 ist sein Amtsantritt dann genau zwei Jahre her. Zwei Jahre und keine vollständige Saison. Ein Kuriosum, wie es nur in Coronazeiten passieren konnte.