2024-05-02T16:12:49.858Z

FuPa Portrait
Vier Wochen hat Landsbergs Spielertrainer Muriz Salemovic mit seiner Freundin Annalena in Vietnam Urlaub gemacht und richtig abgeschaltet. Ende Januar beginnt wieder das Training und am 2. März steht das erste Punktspiel an.  Foto: Julian Leitenstorfer
Vier Wochen hat Landsbergs Spielertrainer Muriz Salemovic mit seiner Freundin Annalena in Vietnam Urlaub gemacht und richtig abgeschaltet. Ende Januar beginnt wieder das Training und am 2. März steht das erste Punktspiel an. Foto: Julian Leitenstorfer

„Wir planen schon für die Bayernliga“

Muriz Salemovic hat seine Auszeit vom Fußball genossen +++ Der Trainer des Landesliga-Spitzenreiters TSV Landsberg hat für die restlichen Punktspiele ein ehrgeiziges Ziel

Eine Bootstour durch die Flusslandschaft von Tam Coc, eine Elf-Kilometer-Wanderung bei minus 2 Grad in den Bergen von Sa Pa, Badefreuden bei 34 Grad am Meer bei Mui Ne und Ho-Chi-Minh-Stadt, das frühere Saigon, sowie die Hauptstadt Hanoi zu Fuß erkundet – drei Wochen hat Muriz Salemovic, , der Spielertrainer von Landesliga-Tabellenführer TSV Landsberg, zusammen mit Freundin Annalena Vietnam bereist. „Da konnte ich total abschalten“, erzählt er. „In einem sehr vielfältigen Land mit ganz lieben, zurückhaltenden Menschen.“

Es war die Pause nach seiner ersten Halbserie als Spielertrainer. Seine Bilanz – „ohne irgendeine Lizenz“: Platz eins, 49 Punkte aus 22 Spielen, Aufstiegskurs. „Es waren durchwegs positive Erfahrungen. Am Anfang war’s brutal schwierig, aber man wächst mit der Aufgabe“, blickt der gebürtige Montenegriner, der 1992 als Vierjähriger mit seinen Eltern vor dem Krieg in Jugoslawien geflüchtet ist, zurück.

Zweieinhalb Jahre spielte der Edeltechniker für den FC Memmingen in der Regionalliga. Auch vor 15.000 Zuschauern im Grünwalder Stadion gegen den TSV 1860 München. Salemovic war einer der Top-Spieler dieser vierten Liga (90 Einsätze, 17 Tore). Dennoch kehrte er nach Landsberg zurück.

Fußball auf Top-Niveau mit mindestens vier Trainingseinheiten pro Woche und der Beruf (bei der Firma Hirschvogel in Denklingen) mit vielen Nachtschichten waren schwer unter einen Hut zu bringen: „Ich war an der Grenze“, gibt der Landsberger zu. Deshalb nahm er das Angebot des TSV an. „Nur als Spieler wäre ich sicher nicht zurückgekommen“, verrät er.

Jetzt also Fußball zwei Klassen tiefer: „Gar nicht schlimm, kein schwerer Schritt, eine interessante, neue Erfahrung. Ich bin vor dem Anpfiff genauso aufgeregt wie vor einem Regionalligaspiel. Vielleicht sogar einen Tick mehr, weil ich Spielertrainer bin. Und es macht Riesenspaß, weil wir tolle Fußballer haben, die alle richtig gut kicken können.“ Einige – als Beispiele führt er Manuel Detmar oder Felix Mailänder an, hätten seiner Meinung nach „riesige Sprünge gemacht. Die sind noch nicht am Ende, bei denen passiert noch was. In dieser Mannschaft ist einfach Zug drin.“

Diesen Zug müssen die Landsberger jetzt mitnehmen. Salemovic: „Die ersten Ziele sind erreicht.“ Das Wichtigste neben den berühmten 40 Punkten, die den Klassenerhalt garantieren: „Der Spaß am Fußball ist wieder da. Das war in den letzten drei Jahren in Landsberg nicht so. Nach dem Abstieg wollten acht Spieler aufhören. Es stand 50:50, ob es überhaupt weitergeht.“ „Muri“ hat es dann doch hinbekommen – und gibt jetzt ein neues Ziel aus: „Wir haben in 22 Spielen gesehen, dass wir jede Mannschaft schlagen können. Jetzt wollen wir jedes der letzten zwölf Spiele gewinnen – und damit die Meisterschaft und den Aufstieg klarmachen. Ziele sind wichtig, im Beruf und im Sport, das habe ich auch der Mannschaft so gesagt. Ich bin voller Tatendrang, um das große Ziel zu erreichen“, sagt der Landsberger Spielertrainer und verrät: „Wir planen zwar für beide Ligen, aber eigentlich schon so, als würde es in die Bayernliga gehen.“ 70 Prozent der Spieler haben bereits verlängert: „Der Verein hat seine Hausaufgaben gemacht“, sagt der Coach, der Landsberg wohl erhalten bleibt: „Es schaut gut aus. Ich tendiere dazu, weiterzumachen.“

Mit Volldampf Richtung Bayernliga! Zwei Neue, beides alte Bekannte, für die Restrückrunde sind bereits verpflichtet: Aus Oberweikertshofen kommen Verteidiger Julian Birkner und Mittelfeldspieler Qendrim Beqiri, früher unter anderem 1.FC Nürnberg II und TSV 1860 München II, zum TSV zurück. Salemovic: „Ich stehe zudem mit weiteren Spielern in Kontakt.“

Am 28. Januar steht das erste Training auf dem Programm, am 2. Februar der erste Test gegen den SV Mering und am 2. März ist Punktspielauftakt gegen den BCF Wolfratshausen.

Bis dahin gibt’s allerdings ein großes Problem: den gesperrten Kunstrasen in Landsberg. Muriz: „Das war eine Hiobsbotschaft, als ich erfahren habe, dass wir da nicht mehr trainieren können. Das ist richtig schlecht für uns und behindert die Vorbereitung.“ Aber davon sollten sich die Landsberger auf ihrem Weg zurück in die Bayernliga nicht aufhalten lassen…

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Aufrufe: 028.1.2019, 09:43 Uhr
Landsberger Tagblatt / Thomas ErnstbergerAutor