2024-04-23T13:35:06.289Z

FuPa Portrait
Sebastian Gilg wollte eigentlich Profi werden - Verletzungen haben dies verhindert, worüber nun aber der Bayernligist TSV Landsberg ganz froh sein dürfte. Dort hat sich Gilg in die Stammelf gespielt.  Foto: Thorsten Jordan
Sebastian Gilg wollte eigentlich Profi werden - Verletzungen haben dies verhindert, worüber nun aber der Bayernligist TSV Landsberg ganz froh sein dürfte. Dort hat sich Gilg in die Stammelf gespielt. Foto: Thorsten Jordan

Ohne Fußball geht gar nichts

Landsbergs Sebastian Gilg hat in der Jugend bereits Bundesliga gespielt

Dass das „Golden Goal“ von Oliver Bierhoff bei der Europameisterschaft 1996 bei einer Buchloer Familie Fieber auslösen würde, hätte damals wohl kaum jemand für möglich gehalten. Den fünfjährigen Sohn, Sebastian Gilg, hat es wohl am „Schlimmsten“ erwischt. „Als ich das gesehen habe, war mir klar, dass ich auch Fußballer werden möchte“, erinnert sich der heute 24-jährige Versicherungskaufmann an den Beginn seiner sportlichen Leidenschaft zurück.

Beim FC Buchloe startete Sebastian Gilg seine ganz persönliche Fußballer-Karriere die aufgrund schwerer Verletzungen einen etwas anderen Verlauf nahm, als ursprünglich geplant, beziehungsweise geträumt. „Klar habe ich über eine Profikarriere nachgedacht“ so Gilg. „Ich habe aber seit ich 16 Jahre alt bin einen ziemlich kaputten Rücken und muss täglich Stabilisierungsübungen machen“, berichtet er.

Und so kam es, dass der Fußballer, der heute beim TSV Landsberg als rechter Verteidiger aufläuft, beruflich eine andere Laufbahn eingeschlagen hat. Als Versicherungskaufmann ist er in den elterlichen Betrieb eingestiegen und absolviert zurzeit ein duales Studium zum „Betriebswirt für Versicherung und Finanzen“.

Seine Tage sind ausgefüllt mit Beruf, Studium und Sport. Ein Leben ohne Fußball kann sich Sebastian Gilg, trotz des zeitweilig äußerst engen Terminkalenders, überhaupt nicht vorstellen. „Fußball gehört für mich immer dazu, jetzt aktiv als Spieler und später vielleicht als Trainer. Irgendwas mit Fußball wird es aber immer sein.“

Wie viel der junge Mann auf sich nimmt, um seinen Sport erfolgreich ausüben zu können, zeigt die Tatsache das Sebastian Gilg für den Fußball nach Regensburg gezogen ist, um dort in der A-Jugend auf Bundesliga-Niveau spielen zu können. Der Umzug, weg von Familie und Freunde, erfolgte während der Schulzeit, sein Abitur machte Gilg in Regensburg.

Längst ist er wieder in die Heimat zurückgekehrt, lebt in Buchloe und spielt seit Januar 2013 beim TSV Landsberg. „Wir sind ein tolles Team, die Mannschaft ist für mich wie eine zweite Familie“, verrät der 1,74 Meter große Verteidiger, der zuvor eher auf den Außenpositionen zu finden war.“ Bei uns steht neben dem sportlichen Ehrgeiz der Spaß am Sport im Vordergrund.“ Vor den Spielen motivieren sich die TSVler, wie Gilg erzählt, gerne mit Kabinensongs wie „Can’t hold us“ von Macklemore oder aktuell „Hello again“ von Howard Carpendale.

Wie eng die Freundschaften zwischen den Spielern der 1. Mannschaft des TSV Landsberg sein können, zeigt die Tatsache, dass Gilg und der 26-jährige Muriz Salemovic auch privat eine „Mannschaft“ bilden. Die beiden haben eine „Fußballer“-WG gegründet und sind ab und zu auch mit Charly Fülla auf dem Tennisplatz zu finden.

Bei den Spielen wird Sebastian Gilg bis heute intensiv von seiner Familie unterstützt. „Die Eltern sind bei fast jedem Spiel dabei“, freut er sich. „Und bei den Heimspielen auch oft meine Schwester, mein Schwager und mein Opa.“

Das Fußballfieber grassiert in der Familie Gilg also auch 19 Jahre nach dem „Golden Goal“ von Oliver Bierhoff, das der deutschen Nationalmannschaft am 30. Juni 1996 den dritten Europameister-Titel einbrachte.

Aufrufe: 023.4.2015, 17:59 Uhr
Landsberger Tagblatt / Frauke VangierdegomAutor