2024-04-24T13:20:38.835Z

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Luis Kettlitz (li.) und Kamron Crow (re.) sind neu beim TSV Kornburg und werden von Coach Hendrik Baumgart (mi.) in Empfang genommen.
Luis Kettlitz (li.) und Kamron Crow (re.) sind neu beim TSV Kornburg und werden von Coach Hendrik Baumgart (mi.) in Empfang genommen. – Foto: TSV

Kornburg hat wieder in den Angriffsmodus geschaltet

Unter Hendrik Baumgart wollen die Jungs aus dem Nürnberger Süden raus aus der Landesliga - und zwar nach oben

Aufbruchstimmung herrscht beim TSV Kornburg. Der Ex-Bayernligist geht den Re-Start im September hoffnungsvoll an, kann drei Neuzugänge präsentieren, die viel Qualität mitbringen. Stanislaus Herzel (29) vom FV Illertissen hat schon Regionalliga gespielt, Kamron Crow (24) kommt aus der Bayernliga Nord vom SV Seligenporten und mit Luis Kettlitz (19) konnten die Mittelfranken noch ein Talent für die defensive Außenbahn von der JFG Wendelstein verpflichten. Mit Pascal Abele und Alexander Arlt stehen zwei Akteure nicht mehr zur Verfügung. Trainer ist nach wie vor der Ende Oktober 2019 installierte Hendrik Baumgart (43). Die Vereinsführung hat sich zudem neu aufgestellt, Hauptsponsor Josef Maiser steht nun an der Spitze und will den Verein voranbringen. Vorrangiges Ziel für den Tabellenvierzehnten der Landesliga Nordost ist die Sicherung des direkten Klassenerhaltes. Mittelfristig sollen sich die Investitionen auszahlen, der Aufstieg in die Bayernliga ist vorgegeben.

Mit viel Vorschusslorbeeren ist der TSV Kornburg in die Saison 2019/20 gestartet. Hoffnungsvolle Neuzugänge wie Dominik Rohracker vom Ligakonkurrenten SC 04 Schwabach und Marcel Kraft vom VfB Eichstätt ließen Euphorie aufkommen. Doch es lief überhaupt nicht und nach nur 14 Punkten aus 15 Spielen musste Trainer Klaus Mösle bei Halbzeit seinen Hut nehmen.

Großreinemachen im Sommer.

Es kam Hendrik Baumgart, der zuvor als Cheftrainer beim SV Seligenporten verlässliche Arbeit geleistet hatte. Unter Baumgart gab es aus vier Spielen zwei Niederlagen und zwei Siege. Im Winter wurde der Kader mit Danilo Dittrich vom FC Rot-Weiß Erfurt und den beiden Kickern vom SV Seligenporten, Jonas Anschütz und Tim Olschewski, noch weiter verstärkt. Doch die Zwangspause durch Corona machte der Aufholjagd (vorerst) einen Strich durch die Rechnung. Die Covid-19-Pandemie brachte aber auch Zeit zum Nachdenken und im Juni gab es dann den großen Knall an der Kellermannstraße. Die beiden Abteilungsleiter Rainer Nusselt und Oliver Milutinovic mussten gehen. Daraufhin gab Spielleiter Peter Tiefel seinen Posten auf. Doch nun ist wieder Ruhe eingekehrt. Hauptsponsor Josef Maiser (Novina Hotels), der bisher als Teammanager auftrat, ist nun von den Mitgliedern einstimmig zum Abteilungsleiter gewählt worden. Der Posten des Spielleiters wurde in die Hände des Kornburger Urgesteins Oliver Schmidt übergeben. Zudem wurde beim TSV Kornburg wieder eine Reserve-Mannschaft gegründet.

Königstransfer Stani Herzel.

Seit dem 7. März, dem 2:1-Derbysieg beim Nachbarn SC Großschwarzenlohe, ruht der Ball im Nürnberger Süden. Um für den Re-Start gerüstet zu sein, hat der TSV Kornburg personell die Qualität noch einmal deutlich erhöht. Denn mit Stanislaus Herzel, der zwischen Nürnberg und Ingolstadt wohnt, konnte ein Spieler mit Regionalliga-Erfahrung (173 Spiele) verpflichtet werden. Der 29-Jährige aus dem Nachwuchs des SSV Jahn Regensburg hat beim FC Ingolstadt 04 II (52), beim FC Augsburg II (29), beim SV Seligenporten (50) und beim FV Illertissen 42 Regionalliga-Spiele mit zusammen 13 Toren absolviert. Beim SSV Jahn Regensburg stand Linksfuß Herzel sogar 19 Mal in der 3. Liga auf dem Platz. "Ich bin froh, dass wir Stani dazu bekommen haben, er soll bei uns auf der linken Außenbahn spielen", sagt Trainer Baumgart.

Der kennt Herzel aus seiner Zeit als Co-Trainer unter Roger Prinzen beim SV Seligenporten und bemühte sich sofort um ihn, als er hörte, dass Herzel den FV Illertissen verlassen wird. Weiterer Neuzugang ist der US-Boy Kamron Crow. Der 24-Jährige heuerte im Sommer 2018 beim SV Seligenporten an, als Baumgart dort Cheftrainer war. "Unter meinem Nachfolger Gerd Klaus ist Kamron im Kloster etwas versauert. Daher habe ich ihn nun zu uns geholt. Ich bin auch froh, dass ich jetzt einen weiteren Linksfuß im Kader habe." Crow kann als Sechser oder linker Verteidiger spielen. Dritter Neuer ist ein Talent von der JFG Wendelstein, der auch in Wendelstein wohnt. Der 19 Jahre alte Luis Kettlitz soll defensiv außen spielen. Mit Pascal Abele in die Kreisklasse zum TSV Katzwang ist ein Spieler weg, Alexander Arlt legt eine Pause ein.

Nächstes Jahr will Kornburg wieder die Bayernliga ins Visier nehmen.



So geht der TSV Kornburg zuversichtlich in die Restsaison ab September. "Wir haben unseren Kader verstärkt, aber wir hatten ja auch schon einen guten Kader. Eines ist klar: Der Klassenerhalt, das kann bei Platz 14 nur das Ziel sein, wird kein Selbstläufer. Wir brauchen einen guten Start, brauchen eine Serie und einen Lauf", gibt Baumgart die Richtung vor. Die Rahmenbedingungen sind also geschaffen, nun müssen die Spieler ihre Power auf den Platz bringen und bei aktuell 24 Zählern aus den 13 noch ausstehenden Partien mindestens 16 Punkte holen. Fünf Siege muss der Klub aus dem Nürnberger Süden minimal noch einfahren. Baumgart ist jedenfalls positiv gestimmt: "Die Rahmenbedingen sind geschaffen. Unser neuer Abteilungsleiter Josef Maiser hat viel investiert, auch in die Infrastruktur, und wir müssen ihm das nun in Form von Punkten zurückzahlen. Die Trainingsarbeit mit der Mannschaft macht Spaß und nun hoffe ich, dass wir auch erfolgreich sein werden", sagt Baumgart, der beruflich als Lehrer tätig ist.

Über den Klassenerhalt hinauszudenken verbietet sich in der momentanen Situation von selbst, aber träumen muss erlaubt sein. "Mittelfristig wollen wir schon versuchen, wieder in die Bayernliga zu kommen, denn die Investitionen sollen sich ja rentieren." Zunächst aber geht es wie für alle Teams nach der scheinbar endlos langen Corona-Pause bei Null los. Dann sollen Torjäger Sebastian Schulik, der mit 18 Treffern die Torschützenliste der Liga anführt, und seine Kameraden den Grundstein für eine weitere Saison in der Landesliga legen. Und spätestens dann will der TSV Kornburg oben mitmischen. Vielleicht kann Kornburg schon im Ligapokal für eine Überraschung sorgen: "Dieser Wettbewerb ist eine Chance für uns und wenn in der Liga alles so läuft, wie wir uns das wünschen, dann wollen wir auch da erfolgreich sein", sagt ein zuversichtlicher Hendrik Baumgart. Also Aufbruchstimmung in Kornburg, wie schon vor dieser Saison.

Aufrufe: 029.7.2020, 09:30 Uhr
Dirk Meier Autor